Zähl Pixel
E-Mobilität

TMit dem E-Auto durch die Wildnis: Was Camper Thomas Krey in Norwegen erlebt

Norwegen-Abenteurer Thomas Krey hat einen Blick für schöne Bildmotive - wie hier auf dem Preikestolen - und stimmungsvolles Licht.

Norwegen-Abenteurer Thomas Krey hat einen Blick für schöne Bildmotive - wie hier auf dem Preikestolen - und stimmungsvolles Licht. Foto: Thomas Krey

Thomas Krey trotzt stürmischem Wetter und elektrischen Herausforderungen auf seinem Norwegen-Abenteuer. Auf seiner „eTappen-Tour“ erkundet er die beeindruckenden Leuchttürme des Landes.

Von Heike Leuschner Samstag, 12.07.2025, 17:00 Uhr

Es ist ein stürmischer Start. Als Neu-Influenzer Thomas Krey vor einer Woche aufbricht, um in seinem Urlaub rein elektrisch Norwegen auf neuen (Camping-)Pfaden zu entdecken, warten zunächst Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde und Regen auf den 53-Jährigen.

Ein E-Van mit Dachzelt ist Thomas Kreys Quartier während seines Elektro-Mobil-Urlaubs in Norwegen.

Ein E-Van mit Dachzelt ist Thomas Kreys Quartier während seines Elektro-Mobil-Urlaubs in Norwegen. Foto: THOMAS KREY

Die Fährüberfahrt von Hirtshals in Dänemark nach Kristiansand in Norwegen sei schon allein wegen des Wetters ein Abenteuer für sich gewesen. Krey, Pressesprecher der Bundeswehr im Land Bremen und einst Marineflieger in Nordholz, hat damit keine Probleme: „Ich bin einige Monate zur See gefahren und behaupte mal seefest zu sein, aber davon gab es nicht viele Personen an Bord. In vielen Gesichtern konnte ich die Umdrehungszahl des Magens ablesen und einige standen kurz vor dem Schleuderprogramm.“

Norweger erkennt den Leuchtturm Obereversand

Angekommen in Kristiansand führt Kreys erster Weg zum Leuchtturm in Lindesnes. Auf dem Weg dorthin steuert er eine Ladestelle an, weil er an Bord der Fähre seinen gemieteten Van nicht aufladen konnte.

Frøya and Nils Olaf vom Lindesnes Fyrmuseum (Leuchtturm-Museum) in Norwegen freuen sich über den Besuch von Leuchtturm-Fan Thomas Krey (Mitte). Der hat als Geschenk ein Motiv vom Obereversand in Dorum-Neufeld dabei.

Frøya and Nils Olaf vom Lindesnes Fyrmuseum (Leuchtturm-Museum) in Norwegen freuen sich über den Besuch von Leuchtturm-Fan Thomas Krey (Mitte). Der hat als Geschenk ein Motiv vom Obereversand in Dorum-Neufeld dabei. Foto: Thomas Krey

Am Leuchtturm Lindesnes trifft er sich mit Frøya und Nils Olaf, den beiden Koordinatoren des Leuchtturmmuseums. Als er ihnen ein Bild von seinem Lieblingsleuchtturm, dem Obereversand in Dorum-Neufeld überreicht, gibt es eine kleine Überraschung. „Nils Olaf ist viele Jahre zur See gefahren und kennt daher auch die Häfen an der Nordseeküste mit ihren Leuchttürmen“, berichtet Krey.

Krey nimmt Norwegens Leuchttürme ins Visier

Leuchttürme sind die Leidenschaft des 53-Jährigen, spätestens seit er als ehemaliger Nordholzer sein Herz an den Obereversand, den „Schwarzen Riesen“ verloren hat. Seinen Recherchen zufolge gibt es in Europa noch rund 1.500 bis 2.000 Leuchttürme. Allein in Norwegen seien es circa 180 bis 210. Krey würde sie gern alle besuchen.

Auf dem Weg zum Leuchtfeuer in Lista lässt er sich vom Navi des E-Autos leiten. „Mir war bis dato nicht klar, dass die vernetzten Ladesäulen in Echtzeit abgerufen werden und im Navi diese Information angezeigt wird“, berichtet der bekennende E-Auto-Neuling.

Für den Leuchtturm in Lista bekommt er einen Schlüssel. „Ich hatte den Turm ganz für mich allein – also ich war der Leuchtturmwärter für 30 Minuten.“ So ist es üblich in Lista.

E-Auto-Erfahrungen sorgen für Wechselbad der Gefühle

Bei der Weiterfahrt erlebt Krey ein Wechselbad der Gefühle: „Als die Batterieanzeige bei 20 Prozent angekommen war, wurde mir langsam warm, aber nicht vor Freude.“ Gerade noch rechtzeitig tauchen zwei freie Ladesäulen auf.

„E-Mobilität macht etwas mit einem“, stellt er fest. „In der einen Minute fahre ich noch ganz gechillt und entspannt und im nächsten Moment Kopfkino. Das kannte ich nur von Momenten, in denen die Reichweite meines Benziners NULL anzeigte und ich mir sicher war – die Tankstelle in 20 Kilometern schaffe ich noch. Beim E-Auto ist das, glaube ich, anders. Wenn er steht – dann steht er.“

Eines der Top-Ziele von Thomas Krey in Norwegen ist Preikestolen, ein 604 Meter hoher Felsvorsprung. Der leidenschaftliche Fotokünstler fotografiert mehrere Stunden auf dem Felsen.

Eines der Top-Ziele von Thomas Krey in Norwegen ist Preikestolen, ein 604 Meter hoher Felsvorsprung. Der leidenschaftliche Fotokünstler fotografiert mehrere Stunden auf dem Felsen. Foto: Thomas Krey

Schließlich erreicht er Preikestolen, einen 604 Meter hohen Felsvorsprung. „Als ehemaliger Marineflieger, der es gewohnt war, mit dem Flugzeug (als Mitflieger) in 30 Metern über der Wasseroberfläche zu fliegen, wurde ich hier mental ganz anders gefordert.“

Thomas Krey unterwegs in Norwegen.

Thomas Krey unterwegs in Norwegen. Foto: Thomas Krey

Krey fotografiert mehr als vier Stunden, ehe er sich nachts zu Fuß auf den acht Kilometer langen Rückweg zum Auto macht. Wie geht es weiter? Bringt ihn die Suche nach Lademöglichkeiten von seiner Reiseroute ab, bevor er alle Höhepunkte erreicht hat? Wir berichten.

Krey auf Reisen

Vom Leuchtturm Obereversand bis zu den norwegischen Fjorden: Thomas Krey, bekannt für seine eindrucksvollen Drohnenaufnahmen, wagt sich in die Welt der E-Mobilität. Der 53-Jährige will die Grenzen der E-Mobilität und des Campingkomforts ausloten.

Weitere Artikel