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TNach der Batterie-Explosion: Richtfest beim neuen Haus von Viebrock

Die Bauherren in Schönberg können wieder lachen: Sie stehen beim Richtfest auf dem Gerüst rund um ihr neues Haus.

Die Bauherren in Schönberg können wieder lachen: Sie stehen beim Richtfest auf dem Gerüst rund um ihr neues Haus. Foto: Viebrockhaus

Die Verpuffung im Bereich einer Hausbatterie sorgte bundesweit für Aufsehen. Für die Bewohner in Schönberg war es ein Schock. Hier berichten sie von den vergangenen Wochen.

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Von Miriam Fehlbus
Mittwoch, 30.04.2025, 18:50 Uhr

Harsefeld. Es war ein Anblick der seltenen Sorte: In Schönberg im Kreis Herzogtum Lauenburg hatte es Ende Februar einen großen Knall gegeben. Als die Feuerwehr anrückte, fand sie ein Einfamilienhaus vor, aus dem die Fenster auf die Terrasse und eine Seitenwand in den Garten gefallen waren. Glück im Unglück: Die Bewohner waren im Urlaub.

Schnell rückt damals der Batteriespeicher der Photovoltaikanlage in den Fokus der Ermittlungen. Bis heute ist es eine mutmaßlich durch diesen ausgelöste Verpuffung, die das Haus unbewohnbar machte. Für das Harsefelder Familienunternehmen Viebrockhaus stand im Februar sofort fest: Egal, wie die Ermittlungen enden, den Bauherren muss geholfen werden. Erst 2020 hatte das Unternehmen das Gebäude an die Hausbesitzer übergeben.

Im Urlaub Videos vom Einsatz am zerstörten Haus bekommen

„Der Tag der Explosion war eine absolute Ausnahmesituation“, erzählt der Bauherr, dessen Name wegen der großen medialen Aufmerksamkeit in ganz Deutschland nicht genannt werden soll. „Wir waren im Urlaub und erhielten plötzlich die Videos von zu Hause“, berichtet er.

Für seine Frau kam nach dem Schock die Angst um ein Erbstück: „Besonders wichtig war mir ein Ring meiner Urgroßmutter, den ich zu Hause gelassen hatte, um ihn auf der Reise nicht zu verlieren“, sagt sie. „Als wir von der Zerstörung hörten, stand er für mich ganz oben auf der Liste.“

Von Harsefeld aus wurde ein Sicherheitsdienst organisiert. Bei einer Suche im einsturzgefährdeten Gebäude konnte der Ring geborgen werden. Das war eine kleine Erleichterung. Die sehr viel größere folgte: Obwohl der Vorfall außerhalb des eigentlichen Hausbaus lag, koordinierte Viebrockhaus den Wiederaufbau. Jüngst konnte Richtfest gefeiert werden. Das alte Haus musste dafür vollständig abgetragen werden. Planung, Statik und Baugenehmigung für den Neubau wurden innerhalb kürzester Zeit auf den Weg gebracht.

„Wenn unsere Baufamilien von heute auf morgen mit einer solchen Situation konfrontiert werden, müssen sie sich auf uns verlassen können“, erklärt Dirk Viebrock, der gemeinsam mit Bruder Lars Viebrock in dritter Generation das Familienunternehmen von Viebrockhaus leitet. „Unsere Verantwortung endet nicht mit der Schlüsselübergabe, sie beginnt mit dem ersten Gespräch und begleitet unsere Kunden auch durch schwierige Momente.“

Ehepaar hat weiterhin Vertrauen in Hausbatterien

Am 11. Juli 2025 soll das Haus fertig an die Familie übergeben werden – ein doppelt besonderer Tag, das Paar feiert gleichzeitig seinen zehnten Jahrestag.

Die Entscheidung, wieder eine Hausbatterie einzubauen, fiel dem Ehepaar nach eigener Aussage leicht. „Wir waren von Anfang an von der Technik überzeugt, und die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, ist extrem gering“, so der Bauherr.

Neben dem eigentlichen Schaden seien die vielen Falschinformationen und Spekulationen rund um das Thema Batteriespeicher in den sozialen Medien eine große Belastung gewesen. „Dass wir bald wieder in unser eigenes Zuhause zurückkehren können, gibt uns Halt und Zuversicht“, sagen sie. „Wir sind froh und dankbar, dass alles so schnell geht und für die Art und Weise, wie der Wiederaufbau von unserem engen Umfeld und von Viebrockhaus begleitet wird.“

Das Viebrock-Haus in Schönberg im Kreis Herzogtum Lauenburg, das nach einer Explosion nicht mehr bewohnbar war.

Das Viebrock-Haus in Schönberg im Kreis Herzogtum Lauenburg, das nach einer Explosion nicht mehr bewohnbar war. Foto: Elbnews

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