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TNeue Attraktion im Jaderpark öffnet morgen

Der „Ziegelblitz“ ist die neue Attraktion im Jaderpark. Die Achterbahn wurde nach fünf Jahren Planungs- und Bauzeit fertiggestellt. Sie hält einige Überraschungen parat.

Der „Ziegelblitz“ ist die neue Attraktion im Jaderpark. Die Achterbahn wurde nach fünf Jahren Planungs- und Bauzeit fertiggestellt. Sie hält einige Überraschungen parat. Foto: Krabbenhoeft

Kreischen, johlen, einige bleiche Gesichter, das gemeinsame Erlebnis schweißt zusammen. Am Ende einer rasanten Achterbahnfahrt sind alle glücklich. Für große und kleine Abenteurer gibt es nun noch einen Grund mehr, den Jaderpark zu besuchen.

Von Sabrina Krabbenhoeft Freitag, 26.04.2024, 13:00 Uhr

Mitfahren oder lieber nicht, das ist hier die Frage. Beim Anblick von Achterbahnen kann es im Magen flau werden. Am kommenden Samstag wird die neue Attraktion des Jaderpark in Jaderberg für alle großen und kleinen Besucher eröffnet. Der „Ziegelblitz“ ist das bislang teuerste und größte Projekt der Parkbetreiber, Familie Ludewigt.

Gäste tauchen in eine eigene Welt ein

Der neu angelegte Themenbereich „Lütjes Moor“ umfasst eine Fläche von 4000 Quadratmetern. Im Zentrum steht ein scheinbar aus der Zeit gefallenes Fabrikgebäude, dahinter schlängelt sich die Achterbahn. „Die Gäste sollen in eine Geschichte eintauchen“, sagt Andreas Ludewigt.

Vor der Kulisse steht ein alter Truck. Er ist beladen mit roten Dachpfannen. Während die Besucher den Weg bis zum Einstieg zurücklegen, finden sie zahlreiche Hinweise über die Herstellung von Ziegeln. Es geht eine Treppe hoch und vorbei an einer alten Dampfmaschine. Die haben die Ludewigts bei Ebay gefunden und mit einigem Aufwand hergeschafft.

Ab und an ist ein fröhliches Kinderlachen in den Gängen zu hören. Das ist das Maskottchen Lütje, ein Irrlicht, dessen Wohnort die alte Ziegelei ist. Lütje treibt mit dem Brennmeister eine Menge Schabernack. Wenn es mal irgendwo klappert, dann ist der kleine Geist am Werk.

Ziegelblitz ist eine Achterbahn nach Wunsch

Am Einstieg in die Achterbahn achten Männer in grau-blauen Arbeitskitteln darauf, dass der Bügel des Wagens richtig geschlossen ist. In dem sogenannten Bobsled Coaster Modell können die Schlitten auch durch enge runde Kurven mit hoher Geschwindigkeit gleiten.

Es geht los, ab in den Tunnel. Vor den Gästen wabert dichter Nebel. Der Wagen stoppt. Aus dem Stillstand heraus beschleunigt er rückwärts, um kurz darauf in doppelter Geschwindigkeit nach vorn zu düsen. Dieses Launch-Element wurde weltweit das erste Mal in einer Achterbahn installiert. Es ist eine technische Raffinesse des Achterbahnherstellers Gerstlauer. Durch das Manöver werden unter anderen die Stromspitzen der Anlage reduziert und das Netz entlastet.

Nun geht es 21 Meter aufwärts. Wie es sich für eine gute Achterbahn gehört, ist die Schiene nach unten nicht in Sicht. Man könnte den Blick über den Park schweifen lassen, aber da saust das Gefährt schon wieder hinunter. Links, rechts und hinein in eine sogenannte „scharfe Maus“-Kurve, dann wieder hoch hinaus.

„Die komplette Bahn wurde nach unseren Wünschen erstellt. Sie können sich vorstellen, dass wir viel über den Streckenverlauf diskutiert haben“, sagt Andreas Ludewigt.

Pures Adrenalin

Einige Leute stehen auf dem Gelände und fotografieren die jauchzenden Gesichter der Fahrgäste. Bis zur letzten Kurve fließt Adrenalin. „Die Fahrt war super. Man rechnet nicht damit, dass es auf einmal steil bergab geht. Die Bahn ist echt zu empfehlen“, sagt eine Besucherin.

Wer mehrmals fährt, dem fallen die liebevollen Details in der Gestaltung auf. Im Wartebereich steht eine echte Ziegelmaschine. Der Schornstein in der Kulisse besteht aus Steinen, die die Familie aus einem abgerissenen Haus in Varel bekommen hat. Und jeder Wagen trägt eine andere Zahlen- oder Buchstabenkombination.

Auf Nummer 6 steht zum Beispiel das Geburtsdatum der Tochter von Andreas Ludewigt. An den Wänden im Innenbereich der Ziegelei sind die Namen der Mitarbeiter verewigt. „Es ist ein Zeichen der Wertschätzung. Wir haben vieles in Eigenarbeit aufgebaut. Nur so kann sich ein privat geführter Park in der Größe erhalten“, sagt Andreas Ludewigt.

Ziegelblitz: Daten und Fakten

Die Familie Ludewigt betreibt den Jaderpark seit 1997. Rund 100 Mitarbeiter, 700 Tiere, 20 Fahrattraktionen, drei Themenspielplätze, zwei Wasserspielplätze bieten auf knapp 30 Hektar jede Menge Freizeitspaß.

Die brandneue Achterbahn Ziegelblitz bietet sechs Wagen, in denen jeweils vier Gäste Platz nehmen können. Wer mitfahren möchte, muss eine Mindestkörpergröße von 105 Zentimeter haben.

  • Hersteller: Gerstlauer Amusement Rides GmbH
  • Strecke: 500 Meter
  • Fahrtdauer: 1.30 Minuten
  • Höchstgeschwindigkeit: 55 km/h
  • Kapazität: bei maximaler Auslastung fahren 600 Gäste pro Stunde
  • Bauzeit: von der Idee bis zur Fertigstellung fünf Jahre
  • Kosten: 5,5 Millionen Euro
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