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Schnackenberg-Nachfolge

TNeuer Faustballcoach in Wangersen setzt voll auf Angriff

Monja Schlichting setzt mit ihrem Zuspiel Schlagfrau Vivien Werner (rechts) in Szene. Werner wird Co-Trainerin beim MTV.

Monja Schlichting setzt mit ihrem Zuspiel Schlagfrau Vivien Werner (rechts) in Szene. Werner wird Co-Trainerin beim MTV. Foto: Spille/Faustball Deutschland

Beim Frauenfaustball des MTV Wangersen endet eine Ära. Trainer Bernd Schnackenberg hört auf. Der Verein hat für das Bundesligateam einen neuen Coach gefunden.

Von Redaktion Dienstag, 05.11.2024, 17:03 Uhr

Wangersen. Das Wangerser Faustball-Urgestein Bernd Schnackenberg tritt in die zweite Reihe. „In meinem Alter ist das alles ganz schön anstrengend“, sagt der 67-Jährige. Schnackenberg trainierte alle Jugendteams von der U12 bis zur U18, zudem die Frauen in der Bundesliga.

Er fand Nachfolgerinnen für die Trainerposten bei den Nachwuchsteams aus der ersten und zweiten Mannschaft. „Irgendwann sagen sie Opa zu mir“, sagt Schnackenberg und lacht. Diesen Zeitpunkt wollte Schnackenberg nicht erleben. Jetzt haben er und die Bundesligaspielerinnen auch einen Nachfolger für die erste Mannschaft gefunden.

Neuer Trainer spielt in zweiter Liga

Janek von der Lieth heißt der neue Trainer beim Erstligisten MTV Wangersen. Am Donnerstag leitet der 30-Jährige das erste Training in Vorbereitung auf die am 23. November startende Hallensaison. Für von der Lieth ist es eine Herausforderung und Doppelbelastung zugleich, denn der neue Coach ist aktiver Spieler bei seinem Heimatverein Bardowick in der zweiten Bundesliga. „Das ist viel, aber mich reizt auch die Aufgabe“, sagt von der Lieth.

Janek von der Lieth.

Janek von der Lieth. Foto: Verein

Von der Lieth hat beim MTV Wangersen erstmal bis zum Ende der Hallensaison zugesagt. „Ich mache das temporär und entscheide dann neu“, sagt er. Vor allem die Spielerinnen sollen sich nach TAGEBLATT-Informationen für ihn als neuen Coach ausgesprochen haben. Auch, weil er keinen sprichwörtlichen Stallgeruch hat, von außen kommt. Seine Schwester, Janina von der Lieth, steht ebenfalls beim MTV Wangersen im Erstligakader.

Von der Lieth schlägt selbst ein paar Bälle

Von der Lieth ist derzeit Zeitsoldat bei der Bundeswehr und lebt in Lüneburg. Wenn sein Dienst im Jahr 2028 abläuft, will sich der Elektroniker vielleicht in seinem gelernten Beruf selbständig machen. Von der Lieth spielt seit 25 Jahren Faustball. Er agiert als Angreifer. Entsprechend legt er im Training vor allem Wert auf die Qualität auf dieser Position.

„Der Angriff ist das A und O beim Faustball“, sagt von der Lieth. Die Qualität der Abwehr steige im Training mit der Qualität des Angriffs. Von der Lieth wird selbst einige Bälle schlagen. Zum einen, um neue Varianten zu zeigen oder Taktiken zu festigen, zum anderen, um die Abwehr stärker zu machen.

In der Halle, in der das Spielfeld um einiges kleiner ist, als in der Feldsaison, „macht ein langer Angriffsschlag keinen Sinn“, sagt von der Lieth. Er setzt auf kurze Schläge in Richtung Wand. Ein beliebtes taktisches Mittel im Faustball. Die Abwehrspielerinnen haben so kaum Zeit zum Reagieren.

Vivien Werner agiert als Co-Trainerin

Alle zwei Woche wird von der Lieth das Training des MTV Wangersen leiten. Angriffsspielerin Vivien Werner wird noch mehr als Co-Trainerin fungieren. Diesen Posten hatte Werner schon unter Bernd Schnackenberg. Trotz der Doppelbelastung als Coach und als Spieler kann von der Lieth bei jedem Spiel des MTV dabei sein. Der Spielplan gibt das her.

Das sehr erfolgreiche Frauen-Team ist aus der eigenen Jugend des MTV gewachsen, integriert zunehmend neue Nachwuchstalente, verfügt mittlerweile aber auch über erfahrene Spielerinnen, die auf und neben dem Spielfeld Führungsrollen übernehmen. Im Sommer erreichte die Mannschaft sensationell die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in Stuttgart.

Erstes Heimspiel gegen die Topfavoriten

Der Aufstieg in die erste Liga im Hallenfaustball gelang in der Saison zuvor. Das Team wurde ungefährdet Meister der 2. Bundesliga. Als Neuling im Oberhaus bleibt der MTV Wangersen bescheiden und setzt sich als Ziel den Klassenerhalt.

Nach dem Auftakt in Wiemersdorf haben die MTV-Frauen zunächst noch zwei weitere Auswärtsspieltage in Solingen und Hannover. Am Sonntag, 14. Dezember, ab 11 Uhr geht es dann in der Ahlerstedter Sporthalle gegen die Topfavoriten aus Schneverdingen und Ahlhorn. (db)

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