Fußball-Regionalliga

TNullnummer gegen den HSV: In durchwachsenem Spiel vergibt D/A Chancen

Felix Schmiederer hatte die große Chance zur Führung. Foto: Jörg Struwe

734 Zuschauer wollen das Regionalliga-Duell zwischen D/A und dem HSV II am Freitagabend sehen. Sie sind vom Ergebnis enttäuscht. Beim 0:0 fehlte in der Offensive die Cleverness. So klettert D/A nicht aus den Untiefen des Mittelfeldes nach oben.

Von Daniel Berlin Freitag, 02.02.2024, 21:35 Uhr

Drochtersen. D/A wollte den technisch versierten Hamburgern die Lust am Kicken nehmen, unbequem spielen. Das gelang den Hausherren über weite Strecken. Die Mannschaft von Trainer Oliver Ioannou wechselte in der ersten Halbzeit permanent die Defensivtaktik.

Mal agierte sie mit hohem Pressing. Das war laufintensiv und kraftraubend. Mal stellte sich D/A ganz tief in die eigene Hälfte und lauerte auf Hamburger Fehler. Der Effekt war bei beiden Varianten der gleiche. D/A generierte unzählige Ballgewinne. Ein Spiel für Taktikfans.

Es ist zum Haareraufen: D/A lässt gegen den HSV gute Chancen liegen. Willi Reincke (links) vergibt eine Kopfballmöglichkeit. Foto: Jörg Struwe

Das Spiel ist wichtig für D/A. Das Team hat den Anspruch formuliert, aus den Tiefen des Mittelfelds in der Tabelle weiter nach oben zu klettern in der Rückrunde. Der HSV als Tabellennachbar erscheint da im Kehdinger Stadion als machbarer Gegner.

Cebulla für den verletzten Elfers

Oliver Ioannou musste sich gegen den HSV vor allem für die linke Abwehrseite etwas Neues einfallen lassen. Der etatmäßige Außenverteidiger Jannes Elfers hatte sich im Testspiel gegen Emden den rechten Zeigefinger kompliziert gebrochen und wird am kommenden Dienstag operiert. So kam Matti Cebulla zu seinem ersten Startelf-Einsatz. Und Cebulla machte viel richtig. So verdiente er sich den Titel „Spieler des Tages“. „Es ist wichtig, dass wir in der zweiten Reihe Spieler haben, die einen Mann wie Jannes Elfers ersetzen können“, sagte D/A-Präsident Rigo Gooßen.

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Viele Chance erspielte sich D/A nicht in der ersten Halbzeit. Ein Schuss von Innenverteidiger Tjorve Mohr flog in der achten Minute knapp über das HSV-Tor. Ein Freistoß von Nico von der Reith aus 20 Metern streichelte in der 20. Minute die Latte. Miguel Fernandes und Felix Schmiederer hätten in der 23. Minute mehr aus ihrem Offensivduett machen können. Defensiv agierte D/A stark.

Ebenfalls verletzt hatte sich Mittelfeldspieler Sebastian Haut. Allerdings im Training. Gegen seinen ehemaligen Club hätte er gern gespielt. Ein Außenbandriss im linken Sprunggelenk setzt ihn für die nächsten sechs bis acht Wochen außer Gefecht. Im zentralen Mittelfeld agierten am Freitagabend Matti Steinmann und Dennis Rosin.

Siefkes pariert stark gegen Appiah

Der HSV erspielte sich nach 26 Minuten die erste Gelegenheit. Mit dem Schuss von Bilal Yalcinkaya hatte D/A-Keeper Patrick Siefkes keine Probleme. Beim Versuch von Emmanuel Appiah in der 36. musste sich Siefkes schon mehr strecken. Beide Chancen ergaben sich, weil D/A im Aufbauspiel patzte.

Nach der Pause verflachte das Niveau der Partie zunächst. Intensiv ja, aber D/A fehlte die spielerische Linie. Pässe gingen ins Leere, die Laufwege stimmten nicht. Der HSV konterte.

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Maximilian Geißen weckte die Zuschauer in der 55. Minute mit einem Distanzschuss. Der Ball knallte an die Latte. Geißen raufte sich die Haare. 60 Sekunden später behauptete Felix Schmiederer den Ball im Strafraum, scheiterte bei seinem Schuss aber am stark parierenden HSV-Torwart Steven Mensah.

Defensiv hatte D/A den HSV bestens im Griff. Aber im Angriff stieg die Fehlerquote. Als D/A in der 73. Minute mit vier Angreifern gegen zwei Verteidiger einen Konter schlampig spielte, machte sich im Stadion Unmut breit. Der vergebene Kopfball von Willi Reincke hob nicht gerade die Stimmung.

In der Schlussphase der Partie spielte sich das Geschehen fast ausschließlich in der Hamburger Hälfte ab. Möglichkeiten waren da, mit ein wenig mehr Cleverness und Überzeugung hätte D/A den Sieg erzwingen können. Aber es blieb bei der Nullnummer.

Trainer Ioannou machte seiner Mannschaft nach dem Abpfiff ein Kompliment. „Wir haben den HSV kaum atmen lassen“, sagte er. Vor allem die Defensivarbeit gefiel dem Coach. D/A habe allerdings seine Möglichkeiten nicht konsequent genutzt oder ausgespielt. Ioannou: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Die Statistik

Tore: keine

SV D/A: Siefkes, Cebulla, von der Reith (68. Serra), Mohr, Giwah (46. Geißen), Fernandes (74. Neumann), Rosin, Steinmann, Sattler (77. Steffens), Göttel (59. Reincke), Schmiederer.

HSV II: Mensah, Seifert, Duah, Yalcinkaya (66. Sillah), Sanne (79. Rexhepi), Paschke, Oliveira, Nejad Haji Lor, Appiah (79. Megeed), Kilo (66. Balde), Igboanugo.

Schiedsrichter: Rene-Alexander Rose; Assistenten: Leon Röpke, Miguel Karrasch

Zuschauer: 734

Nächstes Spiel: Eintracht Norderstedt – D/A (So., 11. Februar, 14 Uhr)