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Bürgermeisteramt

TParteien gehen auf die Suche: Wer folgt in Harsefeld auf Ute Kück?

Rainer Schlichtmann, Ute Kück und ? Im Rathaus in Harsefeld hängen Porträts der bisherigen Samtgemeindebürgermeister und der Harsefelder Bürgermeister - diese jeweils mit Kette um den Hals.

Rainer Schlichtmann, Ute Kück und ? Im Rathaus in Harsefeld hängen Porträts der bisherigen Samtgemeindebürgermeister und der Harsefelder Bürgermeister - diese jeweils mit Kette um den Hals. Foto: Montage: vdb

Ute Kück hat angekündigt, dass sie nur eine Amtszeit in Harsefeld verbringt. Damit beginnt die Kandidaten-Suche fürs Amt an der Rathausspitze. Die Politik hat konkrete Vorstellungen.

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Von Miriam Fehlbus
Mittwoch, 19.02.2025, 15:50 Uhr

Harsefeld. Die Samtgemeinde Harsefeld braucht einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für das Bürgermeisteramt. Das steht fest, seit Amtsinhaberin Ute Kück (parteilos) zum 31. Januar mitgeteilt hat, dass sie 2026 nicht mehr zur Wahl steht. Grund ist die frisch beschlossene Amtszeitverlängerung von fünf auf acht Jahre. Gut zwei Wochen sind seitdem vergangen. Gibt es schon Vorschläge von der Politik?

Die ersten Reaktionen lassen sich in einem Punkt zusammenfassen: Einen Namen gibt es noch nicht, nur ein Profil, das sich die meisten Parteien wünschen. Es soll jemand sein, der die Verwaltung der Samtgemeinde Harsefeld bestmöglich führt und mit der Politik gut zusammenarbeitet.

„Wir brauchen Fachkompetenz, jemanden, der Erfahrung hat“, sagt Markus Eisenblätter, CDU-Fraktionsvorsitzender im Rat der Samtgemeinde und Ortsvereinsvorsitzender der CDU. Die Suche sei schon deshalb schwierig, weil es immer weniger Kandidaten gebe, die qualifiziert sind. „Und dann ist das kein Nine-to-five-Job“, sagt Eisenblätter mit Blick auf die vielen Abendtermine und ungewöhnlichen Arbeitszeiten - jenseits von 9 Uhr morgens bis 17 Uhr nachmittags in der Woche.

Doppelspitze verlässt Harsefelds Rathaus in kurzer Folge

„Wir haben auch noch das Problem, zwei suchen zu müssen“, sagt Uwe Arndt für die Freie Wählergemeinschaft. Der Ahlerstedter Bürgermeister und stellvertretende Fraktionsvorsitzende hat dabei den Ersten Samtgemeinderat Bernd Meinke im Blick, der nur wenige Monate nach der Wahl im Herbst 2026 die Altersgrenze erreicht. „Wir müssen rechtzeitig unsere Netzwerke ausschöpfen, um geeignete Kandidaten zu finden“, sagt Uwe Arndt. „Und wir werden auch über die Landkreisgrenzen hinaus suchen müssen.“

Was ein Pfund für Harsefeld ist: „Wir sind eine dynamische Samtgemeinde, unser Haushalt sieht im Vergleich zu vielen anderen noch sehr gut aus“, sagt Uwe Arndt. Wer hier ins Rathaus einziehe, habe noch gestalterische Möglichkeiten.

„Möglichst mit der Perspektive auf zwei Amtszeiten“, unterstreicht Arndt und legt damit auch einen kleinen Altersrahmen fest. 16 Jahre müsste der Kandidat oder die Kandidatin mindestens noch bis zum Erreichen der Altersgrenze arbeiten können. Ü50 wird damit schnell kritisch.

Sozialdemokraten wollen eigenen Kandidaten suchen

„Wir brauchen jemanden mit Verwaltungserfahrung, um gut für die Zukunft aufgestellt zu sein“, sagt Florian Kunze, Co-Vorsitzender und Sprecher des Harsefelder Ortsverbands der SPD. Und es sollte eigentlich das Ziel der Sozialdemokraten sein, zu versuchen einen eigenen Kandidaten aufzustellen, fügt er hinzu.

Trotzdem könnte am Ende nur ein Kandidat oder eine Kandidatin stehen, auf den oder die sich alle Parteien in Harsefeld einigen. Alle merken an, dass es nicht darum gehe, den eigenen Vorschlag durchzubringen, sondern vor allem um die Samtgemeinde Harsefeld. Erste Gespräche miteinander wurden geführt.

Wahlvorbereitung: So viel Zeit ist nicht mehr

Nicht nur Harsefeld, gleich die vier größten Kommunen im Landkreis Stade suchen wie berichtet zum Herbst 2026 neue Hauptverwaltungsbeamte für die Rathäuser. Das sorgt für weiteren Druck. Und bei einem genauen Blick auf den Kalender sagt Hartwig Holthusen, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Samtgemeinde: „So viel Zeit ist nicht mehr, die Wahl muss auch noch vorbereitet werden.“

Ähnlich sieht das FWG-Politiker Uwe Arndt. „Der Wettbewerb unter den Kommunen ist groß“, sagt er und rechnet vor: 2026 klinge weit weg, aber „Ende des Jahres müssen wir eigentlich einen Kandidaten haben“.

Kleine Unterschiede zwischen den Parteien

Welche Qualifikation ist wichtig? Das ist einer der wenigen Punkte, bei dem sich die Parteien unterscheiden. Erfahrung in der Verwaltung ist die Basis. Markus Eisenblätter sagt aber, „ich persönlich würde mir wünschen, dass dieser auch in der freien Wirtschaft Erfahrung gemacht hat“.

Für Hartwig Holthusen muss es kein Verwaltungsexperte sein, „es ist ja auch ein politisches Amt und wenn man eine gute Mannschaft hat, muss man nicht alles können“, so der Grüne. „Qualifikation vor Parteibuch“, sagt Uwe Arndt. Konkret: Sollte es jemand mit Parteizugehörigkeit sein, wäre das für die FWG kein Problem, solange es der beste Kandidat für die Samtgemeinde ist.

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