T„Reisen mit Muddi“: Dreharbeiten zur neuen NDR-Serie in Nordkehdingen

Die neue NDR-Serie „Reisen mit Muddi“ von Regisseur Ingo Raspe (links) und Produzent Valentin Holch mit den Darstellerinnen Alwara Höfels (Zweite von links) und Andrea Sawatzki wurde auch an der Kirche in Padingbüttel gedreht. Foto: Boris Laewen/NDR
Kehdingen wird immer beliebter als Drehort. Jetzt hatte ein Filmteam in Balje-Hörne einen Dreh von vier Tagen für eine NDR-Serie.
Wurster Nordseeküste. Zahlreiche Autos und Lastwagen mit Hamburger Kennzeichen verrieten es: Ungewöhnliches tat sich auf Gut Hörne bei Balje. Das 152 Jahre alte Gutsgebäude von Maike und Kuno von Zedlitz war Drehort für die neue NDR-Serie „Reisen mit Muddi“.
Produzent ist gleichzeitig Drehbuchautor
In sechs Folgen erzählt sie die Geschichte von Agnetha Lakshmi Pfeiffer (Alwara Höfels) und ihrer verstorbenen Mutter Naina Zareen Pfeiffer (Andrea Sawatzki). „Agnetha hat mit ihrer Familie gebrochen und die Nordseeküste verlassen. Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt sie dorthin zurück. Mit dem Sarg der Mutter im Gepäck. Und erlebt manche Überraschung. Schöne, aber auch weniger schöne“, erzählt Produzent und Autor Valentin Holch die Kurzfassung der Geschichte, die er gemeinsam mit Barbara te Kock geschrieben hat.
Bei dem Versuch, das Erbe einzustreichen - die Lösung für ihre Schuldenprobleme - reist Agnetha an die Nordsee, um die Mutter neben der Kirche zu beerdigen, an der sich einst die Wege von Mutter und Tochter getrennt hatten. Und kommt unter anderem dahinter, dass Muddi in Drogengeschäfte verwickelt war und von einem Profikiller umgebracht worden ist. Die Dreharbeiten für den Sechsteiler führten auch nach Hörne.
Drehorte in Dorum, Padingbüttel und Nordkehdingen
Vor gut drei Monaten hatte ein Locationscout aus Hannover angefragt, ob das Gut Hörne eventuell für Dreharbeiten zur Verfügung stehe, erzählt Maike von Zedlitz. Zwei Wochen später reisten dann Regisseur Ingo Rasper, Produzent und Autor Valentin Holch sowie Kameramann Andreas Höfer an und machten sich selbst ein Bild von den Gegebenheiten. Ende Juni drehten sie vier Tage in Hörne. Zuvor waren sie in Dorum in der Landgärtnerei Miles und bei der Kirche in Padingbüttel (Wurster Nordseeküste).
Für Familie Zedlitz, die auf Gut Hörne ein Café und Bistro betreibt, passten die Dreharbeiten gut in den eigenen Zeitplan. „Im Juni haben wir nur am Wochenende geöffnet, da hatte das Team drehfrei“, so Maike von Zedlitz. Nur wenige Tage später wäre es schwierig geworden. Denn in den Urlaubsmonaten Juli und August ist an fünf Tagen Cafébetrieb.
Teile des Gutshauses wurden für den Dreh ausgeräumt und komplett neu eingerichtet. „Gut Hörne wurde zum Hospiz mit Leichenwagen und Särgen“, erzählt von Zedlitz weiter. Zwei Räume verwandelten sich zu Hospizzimmern. Außerdem wurde eine Szene in einem langen Flur des Gutshauses gedreht. Und auch im parkähnlichen Garten wurde gefilmt. Hinterher sei alles wieder ordentlich zurückgeräumt worden. „Das hat alles super geklappt“, so die Eigentümerin.

Dreharbeiten vor Kehdinger Kulisse: die Filmcrew auf dem Gut Hörne in Balje. Foto: Maike von Zedlitz
Andrea Sawatzki war als Muddi schon im Sarg
Ein Riesenerlebnis seien die Dreharbeiten gewesen. „Alle waren furchtbar nett, auch die Hauptdarstellerin Alwara Höfels. Andrea Sawatzki, die die Mutter spielte, war allerdings nicht mehr dabei. „Die war schon im Sarg“, so von Zedlitz, denn in der Geschichte geht Muddi im Sarg auf Reise. So einen Dreh mitzuerleben, sei sehr spannend gewesen, erzählt sie, „immer wieder wurden dieselben Szenen aus unterschiedlichen Perspektiven gedreht“. Aus vier Tagen Arbeit würden womöglich am Ende nur 20 Minuten Filmmaterial.
Ganz ohne Filmerfahrung waren die Eheleute von Zedlitz vor diesem Dreh nicht: Die Musikgruppen Versengold und Casper haben bereits Videos im Mittelalterdorf, das auch zum Gut Hörne gehört, aufgenommen.
Serie im Dezember im Fernsehen zu sehen
„Reisen mit Muddi“ wird im Auftrag des NDR hergestellt von der Polyphon Film und Fernsehgesellschaft in Zusammenarbeit mit der win win Film-, TV und Mediaproduktion, gefördert mit Mitteln der Nordmedia. Zu sehen sein wird die Serie voraussichtlich im Dezember dieses Jahres im NDR.