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Badeunfälle

TSeepferdchen reicht nicht: DLRG Buxtehude warnt vor Gefahren im Wasser

Das neueste Rettungsboot der DLRG Buxtehude, das vermehrt zum Einsatz kommt.

Das neueste Rettungsboot der DLRG Buxtehude, das vermehrt zum Einsatz kommt. Foto: Felsch

Die Zahl der Menschen, die bei Badeunfällen sterben, steigt seit Jahren. Dabei könnten viele Unfälle vermieden werden. Jan Blanke von der DLRG Buxtehude gibt Tipps.

Von Franziska Felsch Mittwoch, 09.07.2025, 11:50 Uhr

Buxtehude. Die schreckliche Meldung Ende Juni machte deutschlandweit Schlagzeilen: An nur einem Wochenende starben laut der DLRG in der Bundesrepublik mindestens 15 Menschen bei Badeunfällen. 2024 waren in Deutschland insgesamt 411 Menschen auf diese Weise ums Leben gekommen, 112 mehr als 2021. Woran liegt das?

Die Hauptursachen für tödliche Badeunfälle sieht Jan Blanke, der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Buxtehude, darin, dass viele Menschen ihre eigenen Schwimmfähigkeiten und ihre Kraft überschätzen. Seepferdchen reiche nicht. Selbst das Bronzeabzeichen und regelmäßiges Schwimmtraining seien kein Garant dafür, nicht unterzugehen.

Der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Buxtehude mit einem Hilfsmittel zur Rettung Ertrinkender.

Der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Buxtehude mit einem Hilfsmittel zur Rettung Ertrinkender. Foto: Felsch

„Regelmäßiges Training ist wichtig, weil dadurch bestimmte Muskeln ausgebildet werden, die man beim Schwimmen braucht,“ sagt Blanke. Deshalb trainieren die Ehrenamtlichen der DLRG auch das ganze Jahr.

Gerade im Meer oder in großen Flüssen sind die Strömungen und Sogwirkungen unberechenbar - zum Beispiel durch große Containerschiffe auf der Elbe. „Wenn das Schiff kommt, wird das Wasser weggezogen. Wenn es vorbeigefahren ist, spült das Wasser zurück auf den Strand, und die Leute wundern sich, dass ihr Badetuch plötzlich nass ist“, so Blanke.

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Manchmal sei es besser, aufs Badevergnügen zu verzichten. Die Baggerseen gehören in der Regel dazu. Und überall dort, wo Schilder oder die Flaggen der DLRG ausdrücklich warnen.

Überhaupt sei es ratsam, nur an bewachten Badestellen ins Wasser zu gehen, was aber keineswegs bedeute, nicht auf sich oder die eigenen Kinder zu achten. „Eltern haben immer noch die Aufsichtspflicht, das wird leider oft übersehen“, bedauert Blanke. Immer wieder stellen die DLRG-Ehrenamtlichen fest, dass die Erwachsenen sich lieber ihrem Handy widmen als ihren Sprösslingen, weil sie der Meinung sind, es passe ja jemand auf. „Das ist eben nicht der Fall und das können wir auch nicht leisten“, sagt Blanke.

Kälteschock vermeiden

Badende - selbst gesunde und sportlich fitte Menschen - sollten abrupte Temperaturwechsel vermeiden. Wer nach dem ausgiebigen Sonnenbaden sofort ins kalte Wasser springe, riskiere Kreislaufprobleme oder Krämpfe. Alkohol sollte ebenso tabu sein. In Verbindung mit Hitze kann das Ganze schnell zum tödlichen Cocktail werden.

Schwimmunterricht unerlässlich

Ein weiterer Aspekt, den der DLRG-Mann betont: Wenn in den Schulen kein Schwimmunterricht angeboten wird, sollten Eltern die Kinder rechtzeitig zu Kursen bei der DLRG oder bei anderen, auch privaten Anbietern anmelden, sich gegebenenfalls auf die Wartelisten setzen lassen. Nachdem das Lehrschwimmbecken in Neukloster wieder den Betrieb aufgenommen hat, sind auch hier wieder Kurse buchbar.

Jan C. Blanke mit einem Surfbrett zur Rettung Ertrinkender.

Jan C. Blanke mit einem Surfbrett zur Rettung Ertrinkender. Foto: Felsch

Um die Schwimmkurse zu gewährleisten, sind entsprechend ausgebildete Trainer nötig. Deshalb der Appell von Blanke: Wer Lust dazu hat, kann sich bei der DLRG ausbilden lassen.

Rettungskräfte gesucht.

Die DLRG-Ortsgruppe Buxtehude ist im Landkreis Stade aktiv. Die Helfer sind rund um das Jahr über ihre Funkmeldeempfänger durch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Stade erreichbar. Von Anfang Mai bis Ende September besetzen ehrenamtliche Helfer der Ortsgruppen Buxtehude und Horneburg-Altes Land an jedem Wochenende die Rettungswache in Lühe-Wisch und überwachen ihr Einsatzgebiet auf der Elbe. Wegen des starken Sport- und Segelbootverkehrs auf der Elbe bestehen die meisten Einsätze aus Hilfeleistungen, Schlepphilfen, Bootsbergungen, Tauch- und Erste-Hilfe-Einsätzen.

Um genügend Freiwillige zu haben, die in ihrer Freizeit das Team vervollständigen, werden immer wieder Einsatzkräfte gesucht. Für ihre Aufgaben werden sie von der DLRG ausgebildet.

Das neueste Rettungsboot der DLRG Buxtehude, das vermehrt zum Einsatz kommt.

Das neueste Rettungsboot der DLRG Buxtehude, das vermehrt zum Einsatz kommt. Foto: Felsch

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Weitere Informationen: www. buxtehude.dlrg.de

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