TSeit 50 Jahren Trainer in Wangersen: Bernd Schnackenberg tritt kürzer

Spieler, Trainer, Abteilungsleiter: Bernd Schnackenberg ist beim MTV Wangersen fest verwurzelt. Foto: Bartsch
Ohne Bernd Schnackenberg wäre der Faustball beim MTV Wangersen undenkbar. Doch nach 50 Jahren als Trainer ist es ihm langsam genug.
Wangersen. Bernd Schnackenberg kam mit etwa sieben Jahren zum Faustball. „Als Kind hatte man in Wangersen eigentlich keine andere Möglichkeit“, sagt er, „es gab weder Fußball noch Handball, es gab nur Faustball.“
Schnackenberg durchlief alle Jugendmannschaften und rückte mit 17 Jahren in die erste Herrenmannschaft auf, mit der er zwei Jahre in der ersten und 20 Jahre in der zweiten Bundesliga spielen sollte.
In diese Zeit fallen auch seine Anfänge als Trainer. Mit 17 Jahren wurde Schnackenberg in der Jugend „Hilfstrainer“ von MTV-Urgestein Albert Beneke. Ein Jahr später übernahm er die C-Jugend. Später wurde Schnackenberg Abteilungsleiter und baute die Jugendarbeit aus. „Wir hatten erst nur zwei Jugendmannschaften, dann ist dieser Bereich explodiert“, sagt er.
„Faustball ist wie eine große Familie“
Schnackenberg stand jeden Tag auf dem Sportplatz oder in der Halle. „Die Stunden möchte ich überhaupt nicht zählen“, sagt der 67-Jährige. Dabei engagiert er sich nicht nur beim MTV für den Faustball.
Schnackenberg war zunächst niedersächsischer Jugendwart und ist seit 13 Jahren Landesfachwart für Niedersachsen. Außerdem ist er Vorsitzender für den Faustball im Turnkreis Stade und Schriftwart im Turnbezirk Lüneburg. Im Kreissportbund Stade kümmerte er sich acht Jahre um die Öffentlichkeitsarbeit und war stellvertretender Vorsitzender.
Seine Motivation: „Es macht mir einfach Spaß. Faustball ist eine große Familie und man freut sich, wenn man sich wiedersieht.“
MTV-Trainer bringt Weltmeisterin hervor
Auf die Frage nach seinen größten Erfolgen nennt er die Teilnahme der Frauen-Bundesligamannschaft an der diesjährigen Deutschen Meisterschaft in Stuttgart, für die sich der MTV überraschend qualifizieren konnte. Dass sein Team das Halbfinale verpasste, spielt eine untergeordnete Rolle.
Mit Vivien Werner hat Schnackenberg zudem eine U18-Weltmeisterin hervorgebracht. „Dafür bin ich ihm heute noch dankbar“, sagt die MTV-Angreiferin. Demnächst startet das Frauenteam als Bundesliga-Aufsteiger in die Hallensaison. Ziel ist der Klassenerhalt.
Schnackenberg gibt Jugendteams ab
Doch jetzt hat Bernd Schnackenberg genug. „In meinem Alter ist das alles ganz schön anstrengend“, sagt er. Um sein Pensum zu reduzieren, hat er seine Jugendteams von der U12 bis zur U18 bereits an junge Spielerinnen aus der ersten und zweiten Mannschaft abgegeben. An diesem Übergang hat Schnackenberg in den vergangenen Jahren gearbeitet.
Auch für die Frauenmannschaft sucht er einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin. Da er derzeit aus gesundheitlichen Gründen ausfällt, fungiert Vivien Werner erstmal als Spielertrainerin.