TSorge um den Dorffrieden - Jetzt spricht Fynn Kliemann

Wenn es nach Fynn Kliemann, Geschäftsführer des Kliemannslandes, geht, werden neue Planungen in Rüspel transparent kommuniziert. Foto: Hennings
Tiny Häuser & Co.: Das Kliemannsland um den streitbaren Influencer will wachsen. Das treibt in Rüspel die Anwohner um. Es geht um den Dorffrieden.
Rüspel. Das Kliemannsland hat sich in den letzten Jahren zu einem großen Spielplatz für große und kleine Kreative entwickelt, die jedes Wochenende eingeladen sind, kostenlos das Angebot zu nutzen, erzählt Fynn Kliemann, der Namensgeber des Hofes. Darüber hinaus entwickelt das gut 25-köpfige Team aber auch Spielgeräte, Eventkulissen, Prototypen, Festivalinstallationen und vermietet Räumlichkeiten für Teamevents oder große Feierlichkeiten.
Genutzt wurden für all die Projekte bisher das Hauptgebäude, die Nebengebäude und Anbauten des ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes. Einen offiziellen Bebauungsplan gibt es nicht und das soll sich jetzt ändern. „Das ganze Areal soll offiziell strukturiert werden und aus diesem Grund haben wir ein Planungsbüro mit der Erstellung des neuen B-Plans beauftragt“, erklärt Fynn Kliemann.
Ein Campingplatz in Rüspel ist nicht geplant
Neu in diesen Planungen sind ein Parkplatz und eine Fläche mit Tiny Häusern. Der Rest bezieht sich auf bereits vorhandene Bauten. An beiden erregen sich offenbar die Gemüter der Rüspeler, erzählt der Geschäftsführer. Worum geht es dabei genau? Hinter den Sportplätzen, die direkt an der Eichenstraße in Rüspel liegen, soll ein Platz für knapp 150 Fahrzeuge entstehen.
„Wildwuchs“
T Tiny Häuser & Co.: Kliemannsland sorgt für Kontroverse
„Wenn wir einen Flohmarkt oder andere größere Veranstaltungen haben, ist meist das ganze Dorf zugeparkt. Um die Anwohner nicht zu stören, haben wir diesen Plan entwickelt, der auch dem Dorf zugutekommen soll. Durch die benötigten Versorgungsleitungen können hier auch Osterfeuer und Dorfevents stattfinden, für die das Kliemannsland die Fläche kostenfrei zur Verfügung stellen wird. Wir brauchen dringend Abstellfläche für die Besucher am Wochenende. Wir bauen einen Parkplatz, keinen Campingplatz“, betont Fynn Kliemann.
Dorf und Kliemannsland in friedlicher Koexistenz
Mit den geplanten acht bis zehn Tiny Häusern will das Kliemannsland eine Zone einrichten, die Ruhe schafft. „Sie grenzt das manchmal trubelige Geschehen auf dem Hof zu den Nachbarn hin ab. Dahinter entsteht nur eine begrünte Fläche mit Bäumen, Büschen und Bienen“, erklärt Fynn Kliemann.
Ihm ist es wichtig, zu betonen, dass das Kliemannsland sich wünscht, in friedlicher Koexistenz mit dem Dorf zu leben und dass das bei allen Planungen immer Berücksichtigung findet. Transparenz ist da nur ein Thema. „Unsere Türen stehen immer offen. Wer Fragen zu unseren Projekten hat, kann jederzeit ins Kliemannland kommen und sich diese beantworten lassen. Oder mich direkt anschreiben unter fynn@kliemannsland.de“, bietet der Geschäftsführer an.
Kommentar: Miteinander im Gespräch bleiben
Es sind wohl verschiedene Lebensweisen und Weltsichten, die dort in Rüspel aufeinanderprallen. Auf der einen Seite das traditionelle Dorfleben, auf der anderen Seite die unbändige Lust am kreativen Chaos. Hier das ordentliche Eigenheim, dort der „Wildwuchs“, wie es auf der Sitzung des Bauausschusses genannt wurde. Das Kliemannsland will das Durcheinander, das in den letzten Jahren dort gewachsen ist, strukturieren, aber nicht alle Rüspeler können ihnen folgen.
Das ist schade, denn schließlich haben auch sie Vorteile durch das Kliemannsland. Dort wurde einer der wenigen Säle, die es noch gibt im Landkreis zu einer attraktiven Location umgestaltet, am Wochenende kann man dort Kaffee trinken, Flohmärkte besuchen. Auch das wird immer seltener in der Region. Mit dem Kliemannsland ist buntes Leben in das Dorf eingezogen, das vorher schon fast im Dornröschenschlaf versunken war. Damit das harmonische Zusammenleben bei allen Gegensätzen gelingen kann, hilft etwas mehr miteinander anstatt gegeneinander, miteinander reden, anstatt übereinander. Sabine Hennings