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TSpitzname Wehde-Müller: 20-jähriges D/A-Talent dribbelt sich in die Landesliga

D/A hat einen Rohdiamanten in seinen Reihen: Mika Wehdemeyer.

D/A hat einen Rohdiamanten in seinen Reihen: Mika Wehdemeyer. Foto: Berlin

Ein junger D/A-Spieler sorgt derzeit in der Kreisliga Stade für Furore: Mika Wehdemeyer. 33 Tore hat der 20-Jährige diese Saison bereits geschossen, die Torjägerkanone ist zum Greifen nah. Nun ruft der nächste Karriereschritt: Die Landesliga.

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Von Steffen Buchmann
Dienstag, 21.05.2024, 08:55 Uhr

Drochtersen. Auf dem Platz ist Mika Wehdemeyer kaum zu übersehen. Kein Wunder, bei 1,98 Metern Körpergröße. Der hochgewachsene Flügelspieler sticht jedoch aktuell nicht nur durch seine Erscheinung aus der Masse heraus. In 27 Einsätzen für die SV Drochtersen/Assel IV in der Kreisliga Stade versenkte der 20-Jährige bisher 33 Mal den Ball im gegnerischen Netz. Die Torjägerkanone von der Volksbank Stade-Cuxhaven und dem TAGEBLATT kann ihm nur noch Maurice Schulze vom VfL Güldenstern Stade II (ebenfalls 33 Treffer) streitig machen.

Doch was macht den 20-Jährigen so erfolgreich vor dem Tor? „Für seine Größe und schmächtige Statur war Mika immer schon unerwartet schnell und wendig“, sagt Trainer Gunnar Ziche. Bereits seit der U18 trainiert Wehdemeyer unter Ziches Leitung, der früh das Potenzial seines Schützlings erkannte.

Wir nennen Mika in der Kabine immer Wehde-Müller.

Gunnar Ziche
Trainer von SV Drochtersen/Assel IV

Unter Gunnar Ziche entwickelte sich der Asseler schnell zum gesetzten Stammspieler. „Mika lebt D/A wie kein Zweiter“, sagt Ziche. Unter seinen Teamkameraden habe der Asseler zudem einen Spitznamen. „Wir nennen Mika in der Kabine immer Wehde-Müller“, verrät Ziche und lacht.

Mika Wehdemeyer stört der Vergleich nicht, auch wenn Thomas Müller für ihn kein fußballerisches Vorbild ist. „Ich bewundere Messi für seine feinen Dribblings oder Mbappé für sein Tempo sowie seine eiskalten Abschlüsse“, schwärmt der 20-Jährige. Eigenschaften, die er selbst auch fleißig trainiert.

Ein Torjäger als Verteidiger?

Mit sechs Jahren kam er über seinen Vater zur SV Drochtersen/Assel, wo der Flügelflitzer aus heutiger Sicht auf ungewöhnlicher Position auflief. „Ich habe ganz früher als Verteidiger gespielt“, sagt Wehdemeyer. Er sei auch in der Kreisauswahl noch in der Abwehr eingesetzt worden, während er im Verein schon als Angreifer auf Torejagd ging.

Trainer Gunnar Ziche (links) und seine Tormaschine Mika Wehdemeyer.

Trainer Gunnar Ziche (links) und seine Tormaschine Mika Wehdemeyer. Foto: Berlin

Fußball sei für ihn immer ein zentraler Punkt seines Lebens gewesen, sagt Mika Wehdemeyer. Mit manchen Kollegen steht er schon seit 13 Jahren gemeinsam auf dem Rasen. Rückschläge durch Verletzungen blieben glücklicherweise rar. „Nur mit 13 Jahren habe ich mir mal bei einem Spiel das Schienbein gebrochen“, sagt er.

Ärmel hochkrempeln für die Landesliga

Während seines Abiturs musste Wehdemeyer bei D/A jedoch kürzer treten. „Da habe ich mich stark auf die Prüfungen konzentriert“, sagt Wehdemeyer. Seit Winter 2023 tastet sich Mika Wehdemeyer über die dritte Mannschaft bereits an die höheren Spielklassen heran.

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Kommende Saison erwartet den Flügelflitzer eine neue Herausforderung: Die Vorbereitung in der zweiten Herrenmannschaft. „Mika hat bisher glänzende Leistungen gezeigt“, sagt Landesliga-Trainer Benjamin Zielke. Bei Trainingsspielen sei ihm bereits aufgefallen, wie „extrem schnell und pfiffig“ Mika Wehdemeyer ist. Druck macht der Trainer seinem künftigen Spieler nicht. „Der Ball ist auch in der Landesliga rund“, sagt Zielke. „Wenn Mika die Ärmel hochkrempelt und sich taktisch in die Mannschaft integriert, wird er seine Einsätze bekommen.“

Weniger Süßigkeiten, weniger Meckern

Wehdemeyer blickt respektvoll auf die neue Herausforderung. „Die Landesliga ist ein deutliches Stück härter, eine ganz andere Qualität“, sagt Mika Wehdemeyer. Sich dort zu beweisen, reize ihn. Auch beruflich geht es für den 20-Jährigen voran, im Sommer beginnt er eine Ausbildung zum Chemielaboranten. Dem Fußball will er weiterhin treu bleiben, sich in zwei Punkten persönlich verbessern. „Ich möchte besser auf meine Ernährung achten, insbesondere bei Süßigkeiten“, gesteht Mika Wehdemeyer und lacht.

Auch sein Auftreten auf dem Platz sieht er selbstkritisch. „Dort bin ich ein ganz anderer Typ, viel lauter und ernster als privat“, sagt er. In der laufenden Saison habe er deshalb schon vier Gelbe Karten kassiert, drei davon wegen Meckerns. Von anderen interessierten Vereinen hat er Kenntnis genommen, seine Zukunft sieht Mika Wehdemeyer jedoch im Kehdinger Stadion. „D/A ist mein absoluter Lieblingsverein“.

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