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TSportverletzungen und Doping bei den Amateuren: Stader Mediziner klären auf

Dr. Jörg Franke zeigt ein Kniegelenk. Knieverletzungen sind häufig im Sport.

Dr. Jörg Franke zeigt ein Kniegelenk. Knieverletzungen sind häufig im Sport. Foto: Berlin

Ein Handballer liegt nach einem Foul am Boden. Er hat Schmerzen. Jetzt ist der Trainer gefragt. Das Handwerkszeug für solche Fälle haben Stader Mediziner parat.

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Von Daniel Berlin
Mittwoch, 20.11.2024, 08:05 Uhr

Stade. Das Zentrum für Sportmedizin Stade-Buxtehude will nach eigenen Aussagen pragmatische Empfehlungen für Sportler, Trainer, Lehrer und Ärzte geben, die im Alltag helfen und den Sport fördern. Am Samstag, 23. November, 10.30 bis 13.30 Uhr, veranstalten die Experten um Dr. Jörg Franke, Chefarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie an den Elbe Kliniken, und Kardiologe und Sportmediziner Dr. Stephan Brune das nächste Seminar in der Klinik Hancken an der Harsefelder Straße 8 in Stade. Themen sind Sportverletzungen, Gelenke und Doping. Das Seminar wird als Trainerfortbildung anerkannt. Anmeldung unter: www.ixperform.de.

Jörg Franke gibt einen groben Abriss über die verschiedenen Arten der Sportverletzungen. Wie werden sie untersucht? Wie werden sie therapiert? Wie funktioniert Prävention? Und vor allem: Wie funktioniert die erste Hilfe? Im Mannschaftssport eilt die erste Hilfe in der Regel von der Trainerbank aufs Spielfeld. Da setzt Franke an.

Trainer muss eine grobe Idee haben

„Trainer sind ganz häufig der erste Berater des Sportlers“, sagt Franke. Zudem gehören sie zur Zielgruppe des Seminars. Zwischen Sportlern und Trainern bestehe oft ein Vertrauensverhältnis. „Es ist gut, wenn der Trainer eine grobe Idee hat, was er als erstes machen kann, wenn es auf dem Spielfeld zu Verletzungen kommt“, sagt Franke.

Im Idealfall weiß ein Trainer, zu welchem Arzt er den Athleten schicken kann und wann und wie er einen Athleten, der eine Verletzung auskuriert hat, wieder sportlich belasten darf.

Franke spricht im Seminar über die Anatomie. Wie sieht ein Band aus? Wo ist der Unterschied zwischen Band und Sehne? Welche Strukturen können in einem Gelenk verletzt werden? Was ist reparabel? Franke sieht in seiner Sprechstunde häufig Athleten, die „katastrophale Folgen des Sports“ davongetragen haben. Menschen, die nur unter Schmerzen oder gar nicht mit ihren Kindern im Garten spielen können.

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In der Praxis steht im Breiten- und Amateursport der Trainer nach einer Verletzung als Erster an der Seite seines Athleten. Er ruft womöglich einen Arzt, den Rettungsdienst, schickt den Spieler ins Krankenhaus. „Er muss Ruhe in die Situation bringen, ordnen, den Sportler vielleicht in die stabile Seitenlage legen, den Kopf halten, kühlen“, sagt Franke. Trainer hätten, so der Chefarzt, eine Riesenverantwortung. Gerade wenn sie mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten.

Kreuzband, Schulter und Hände auf Verletzungsliste

Der stumpfe Hallenboden macht das Kreuzband beim Handballspielen besonders anfällig. Schulter und Ellenbogen stehen beim Handball auf der Liste der Verletzungen ganz oben. Aber auch Fingerbrüche oder Kapselverletzungen.

Der Trainingszustand eines Athleten könne Auswirkungen auf die Schwere der Verletzungen haben, so Franke. Entsprechend geht der Mediziner in seinem Vortrag auch auf die Prävention ein.

Der Mensch verfügt über Rezeptoren in all seinen Muskeln und Gelenkstrukturen. „Wenn die gut trainiert sind, können sie bei einem Sportler unwahrscheinlich schnell eine Situation ans Gehirn melden. Dann fällt die Reaktion adäquat aus“, sagt Franke. Die Muskeln kontrahieren und federn die einwirkende Gewalt ab.

Nach Franke sollte ein Trainer auch wissen, was ein Athlet leisten könne und was ihn überfordert. Er sollte das Einmaleins eines Aufwärmprogramms kennen, koordinative Übungen, die Verletzungen vorbeugen. „Der Effekt des Sports soll in den meisten Fällen ein positiver sein“, sagt Franke.

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