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TStader Nachbargemeinde: Was bedeuten die gelben Schleifen an den Ortseingängen?

Die gelben Schleifen zeigen die Verbundenheit. Zum 25-jährigen Bestehen der Partnerkompanie brachten (von links) Kompaniechef Major Gerhards, Jörn Keller (Samtgemeindebürgermeister Sittensen) und Oberstabsfeldwebel und Kompaniefeldwebel Wellmann das Symbol an.

Die gelben Schleifen zeigen die Verbundenheit. Zum 25-jährigen Bestehen der Partnerkompanie brachten (von links) Kompaniechef Major Gerhards, Jörn Keller (Samtgemeindebürgermeister Sittensen) und Oberstabsfeldwebel und Kompaniefeldwebel Wellmann das Symbol an. Foto: Samtgemeinde Sittensen/ZZ

Er ist einer der letzten Standorte der Bundeswehr in der Region: die Kaserne in Seedorf. Und sie ist der Grund für die gelben Schleifen.

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Von Miriam Fehlbus
Donnerstag, 18.12.2025, 13:37 Uhr

Seedorf. An den Ortseingängen in der Gemeinde Sittensen sind seit einiger Zeit gelbe Schleifen zu sehen. Diese sollen die enge Verbundenheit zwischen der Samtgemeinde Sittensen und der Luftlandeaufklärungskompanie 310, der Patenkompanie der Samtgemeinde, zeigen. Die Kompanie ist in Seedorf untergebracht, einer 950-Einwohner-Gemeinde in der Samtgemeinde Selsingen.

2500 Soldaten und Bundeswehrangehörige

Die Kaserne in Seedorf, gleich hinter der Stader Kreisgrenze, ist heute nach Angaben der Bundeswehr mit etwa 2500 Soldaten und zivilen Bundeswehrangehörigen belegt. Das Fallschirmjägerregiment 31, die Luftlandepionierkompanie 270, die Luftlandeaufklärungskompanie 310 und das Sanitätsversorgungszentrum sowie Teile des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Rotenburg sind in der Fallschirmjäger-Kaserne stationiert. Den Namen erhielt die Kaserne 2009.

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Von 1963 bis 2006 waren zeitweise bis zu 4000 Soldaten aus den Niederlanden in Seedorf untergebracht. Nach dem Bau der Berliner Mauer hatte sich die NATO entschlossen, eine niederländische Brigade in Norddeutschland zu stationieren. Die 41. niederländische Panzerbrigade wurde nach Seedorf verlegt und im Gegenzug ein Luftwaffenausbildungsregiment aus Stade in Budel stationiert. Die Bundeswehr verlegte damals ihre Truppen nach Fischbek, Stade und Altenwalde.

Vier-Abend-Märsche: In der Tradition der Brigade Seedorf

Viele Niederländer wohnten in den Orten der Umgebung und nicht wenige wurden nach ihrer Dienstzeit hier sesshaft. Einige Spuren der niederländischen Soldaten im Bereich Zeven sind heute noch offensichtlich, unter anderem in Form der alljährichen Vier-Abend-Märsche in Zeven - eine Tradition aus den Niederlanden. 37 Jahre lang wurden sie von der Brigade in Seedorf organisiert. Heute hat ein Verein aus Zeven dies übernommen. Hunderte Kinder und Erwachsene gehen hier gemeinsam auf Tour.

Während der Anwesenheit der Niederländer wurde die Kaserne immer weiter ausgebaut und modernisiert. In Sportanlagen, Wasserver- und Abwasserentsorgung, Panzerwaschanlage, Werkstätten, Unterkunftsgebäude und vieles andere wurde investiert.

Nach dem Fall der Berliner Mauer und der neuen politischen Lage wurde die Zahl der Soldaten zunächst verringert. 2006 verließen die letzten niederländischen Soldaten die Kaserne Seedorf. Heute ist die Fallschirmjäger-Kaserne der größte Arbeitgeber in der Samtgemeinde Selsingen. In Selsingen und Seedorf hängen die gelben Schleifen seit 2012.

Gelbe Schleifen in Seedorf und Selsingen

Die gelbe Schleife ist ein international bekanntes Solidaritätssymbol. Am Ortseingangsschild oder an der Zufahrt zum örtlichen Stützpunkt der Bundeswehr zeigt sie die Verbundenheit der örtlichen, kommunalen Gesellschaft mit ihrer Bundeswehr, vor allem also mit ihren Soldatinnen und Soldaten am Standort. Wo sie genau hängen, zeigt auch eine Übersicht: www.dbwv.de/mitgliedschaft-service/aktion-gelbe-schleifen

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