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Schulprojekt

TUN-Klimakonferenz tagt in Himmelpforten

Verhandeln im Interesse aller: Bei der Klimakonferenz ging es um die Zukunft des Planeten - aber auch ums Geld.

Verhandeln im Interesse aller: Bei der Klimakonferenz ging es um die Zukunft des Planeten - aber auch ums Geld.

Harte Verhandlungen: Wer vertritt seine Interessen, wer kann Kompromiss? Klimakonferenz in Himmelpforten - und die USA sind dabei. Werden die Länder sich auf ein Klimaziel einigen?

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Von Grit Klempow
Freitag, 14.02.2025, 10:50 Uhr

Himmelpforten. Auf die Schülerinnen und Schüler wartete ein Kraftakt: eine internationale Klimakonferenz. Wie komplex ein Klimaabkommen ist, erfuhren sie bei einem gemeinsamen Projekt der Porta-Coeli-Schule und der GOBS Oldendorf.

Länder in Verhandlungen

Es ging um ziemlich viel an diesem Morgen in der Porta-Coeli-Schule: Auf welches Ziel können sich die Länder einigen, um den Klimawandel abzufedern? Was sind die Folgen, wenn sie scheitern? Die stellte der Verein „Die Mulitivision“ vor. Der Verein gehört zu den größten deutschen Akteuren in der Nachhaltigkeitsbildung. Das Projekt hatte die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten über Klimaschutzmanagerin Britta Schieblon unterstützt.

In unterschiedlichen Gruppen fanden sich die Zehntklässler in tragender Rolle zur Konferenz zusammen - als Vertreter internationaler Staaten, um deren Interessen in den Verhandlungsrunden bestmöglich zu präsentieren.

Die EU will Verantwortung übernehmen

Beispiel Indien: Das bevölkerungsreichste Land der Welt ist eine aufstrebende Wirtschaftsmacht, aber immer noch leben viele Menschen am Existenzminimum. Die weit entwickelten Länder wie die USA oder die EU-Staaten sollen Verantwortung übernehmen und Emissionen reduzieren. Denn ohne weltweite Vereinbarung trifft der Klimawandel auch Indien. Indien wiederum braucht ebenso wie andere Staaten Unterstützung, um künftig saubere Energie zu produzieren.

Wie verhandelt die Delegation? Wann sollen die indischen Emissionen reduziert werden? Kann Wald gerettet oder aufgeforstet werden? Und wie viel Geld soll Indien aus dem Klimafonds einfordern? Forderungen prallen auf die Interessen anderer Staaten - zum Beispiel denen der EU. Die will in Sachen Klimaschutz vorangehen, drängt aber auch darauf, dass die USA Verantwortung übernehmen.

Delegationen verhandeln über drei Runden

Über drei Verhandlungsrunden zog sich die Klimakonferenz. Die Annäherung in den verschiedenen Kategorien wurde gut sichtbar notiert: Alle Länder verpflichteten sich in jeder Runde mehr - die Entwaldung zu stoppen und die Aufforstung zu fördern sind Maßnahmen, die auch Schwellenländer leisten können. China, die EU, andere Industrienationen, aber auch Indien machen Zugeständnisse bei der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen.

In den Klimafonds fließen Milliarden, um die Folgen des Klimawandels abzufedern und saubere Energien auch in Schwellenländern zu fördern. Die USA steigern ihr Angebot von zunächst 23 Milliarden auf schließlich 245 Milliarden Dollar bis 2032. Ein Ergebnis, das es in der Realität so schnell nicht mehr geben wird.

Am Ende steht ein Minimal-Erfolg

Die Jugendlichen in der Klimakonferenz sehen am Ende die Summe ihrer Entscheidungen: Im Pariser Klimaabkommen wird die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius angestrebt. Das Ergebnis der Verhandlungen in Himmelpforten: Bis zum Jahr 2100 können sie die Erhöhung der Durchschnittstemperatur auf 2,0 Grad Celsius begrenzen. Ein Minimal-Erfolg.

Ein Erfolg dürfte die Klimakonferenz-Simulation dennoch gewesen sein: Die Schülerinnen und Schüler lernten viel über die Komplexität des Klimawandels, aber auch darüber, wie Verhandlungsgeschick und Kompromissfähigkeit zu einem gemeinsamen Ergebnis führen können. Anna Groß, Koordinatorin für Bildung für nachhaltige Entwicklung an der GOBS: „Es ist das erste Mal, dass die Schulen zusammengearbeitet haben. Es wäre wünschenswert, wenn diese Kooperation gerade bei solchen Themen ausgebaut wird.“

Eine UN-Klimakonferenz tragt in der Porta-Coeli-Schule Himmelpforten

Eine UN-Klimakonferenz tragt in der Porta-Coeli-Schule Himmelpforten Foto: Wagner

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