Unheilbar Erkrankte werden jetzt am OsteMed Klinikum Bremervörde betreut

In der Palliativstation Ankerlicht: Landrat Marco Prietz, Anika Neumann, Rainer Röhrs, Stefanie Pieper, Michael Fuisting, Dagmar Michaelis, Siegfried Ristau und Dr. med. Jürgen Bittersohl (von links). Foto: OsteMed Kliniken/Martin Elsen
Die Palliativstation Ankerlicht an der OsteMed Klinik Bremervörde ist gestartet. Nach sechs Monaten sind der Umbau und der Aufbau der Teamstrukturen abgeschlossen. Unheilbar Erkrankte aus dem Elbe-Weser-Raum werden hier palliativmedizinisch betreut.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Bremervörde. Nicht alle Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen wie einem Tumorleiden können geheilt werden. Umso wichtiger sei es daher, frühzeitig im Krankheitsverlauf auf palliativmedizinische Versorgungsstrukturen zurückgreifen zu können, bei denen es nicht mehr einzig um Heilung geht, sondern darum, die Symptome zu lindern, heißt es in der Pressemitteilung der Klinik. Die Lebensqualität der Patienten steht nunmehr im Vordergrund.
Hier setzt die Palliativmedizin an, die frühzeitig in die Therapie integriert werden sollte. In den vergangenen Jahren wurden bundesweit mehrere Angebote zur palliativmedizinischen Versorgung geschaffen - und jetzt durch ein neues Element an der OsteMed Klinik Bremervörde für den Elbe-Weser-Raum erweitert.
Eigenständige Palliativeinheit aufgebaut
Mit der Palliativmedizinerin Anika Neumann als Leitende Ärztin des Zentrums für Palliativmedizin im Klinikverbund der OsteMed Klinik und der Elbe Kliniken Stade-Buxtehude wurde die Vision, eine eigenständige Palliativeinheit aufzubauen, verwirklicht. Die Fachärztin für Anästhesie hat die Weiterbildung für Allgemeinmedizin absolviert und verfügt über die Zusatzbezeichnungen Palliativmedizin, Spezielle Schmerztherapie und Notfallmedizin.
„Menschen mit lebenslimitierenden Erkrankungen auf ihrem Weg zu begleiten, ist eine verantwortungsvolle und komplexe Aufgabe. In der palliativmedizinischen Versorgung versuchen wir, unseren Patientinnen und Patienten ein weitgehend beschwerdefreies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, erklärt die Ärztliche Leiterin der Palliativstation.
Beim offiziellen Start der Station stellte sich Anika Neumann zusammen mit den Geschäftsführern Siegfried Ristau und Rainer Röhrs, dem kaufmännischen Leiter Michael Fuisting, dem ärztlichen Direktor Dr. med. Jürgen Bittersohl, Pflegedirektorin Dagmar Michaelis, Stationsleiterin Stefanie Pieper und Landrat Marco Prietz zu einem Gruppenfoto auf.
Die Station Ankerlicht mit fünf Einzelzimmern wurde zunächst als Übergangslösung geschaffen. Perspektivisch soll sie im Zuge der Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen an der OsteMed Klinik Bremervörde auf zehn Betten erweitert werden.
Krebsdiagnosen
T „Hier ist mein Zuhause“: Todkranke über ihr Leben im Tageshospiz
Umfassende Therapie und Pflege
Ein multiprofessionelles Team sorgt für eine umfassende Therapie und Pflege. Hauptziel der stationären Palliativversorgung ist die Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Luftnot, Übelkeit oder Angst - das betrifft Patienten mit Tumorerkrankungen, aber auch mit schweren Erkrankungen von Herz, Lunge, Leber, Nieren oder neurologischen Erkrankungen. Das Team bemüht sich immer auch, individuellen Patientenwünschen nachzukommen. Dafür sind Spenden willkommen.
Neben der neuen Palliativstation gibt es weiterhin den ärztlichen Palliativdienst für Patienten auf den Stationen der Fachabteilungen. Für die spezialisierten Pflegekräfte und Palliativmedizinerinnen bedeutet die Arbeit auf der Station Ankerlicht mehr Zeit mit den Patienten. Auch für die Palliative Care Pflegefachkraft und Teamleiterin Stefanie Pieper ist die neue Station ein sinnvoller Schritt, um die Versorgungslücke zwischen Stade und Rotenburg besser zu schließen.
„Die umfassende palliativmedizinische Versorgung von Erkrankten in der Klinik noch vor der Fertigstellung des Erweiterungsbaus in Bremervörde zu realisieren, hat für uns eine sehr hohe Bedeutung“, sagt Siegfried Ristau, Geschäftsführer der Elbe Kliniken Stade-Buxtehude und der OsteMed Klinik Bremervörde. „Gleichzeitig ist uns wichtig, die kooperative Zusammenarbeit mit den seit vielen Jahren im Elbe-Weser-Raum etablierten Akteuren aus der Hospizbewegung sowie der SAPV auch in Zukunft zu erhalten und weiter auszubauen“, ergänzt Rainer Röhrs, Geschäftsführer der OsteMed Klinik. (sal)