Zähl Pixel
Brandschutz

TVLG-Schülerinnen bekommen Preis: 1000 Euro für 120 Sekunden

Mit ihrem kreativen Beitrag haben Liza Rottstedt (von links), Lizge Durmaz mit Urkunde und Lara Acikgöz den Sonderpreis abgesahnt.

Mit ihrem kreativen Beitrag haben Liza Rottstedt (von links), Lizge Durmaz mit Urkunde und Lara Acikgöz den Sonderpreis abgesahnt. Foto: Alexandra Bisping

Einer zeitaufwendigen Herausforderung stellten sich drei 16-jährige Stader Schülerinnen: Sie traten beim Schülerwettbewerb „120 Sekunden, um zu überleben“ an. Das Resultat ist ein kreativer Beitrag zum Thema Brandschutz - und eine Belohnung.

author
Von Alexandra Bisping
Freitag, 03.05.2024, 11:00 Uhr

Stade. Was tun, wenn es brennt? Über das richtige Verhalten wollten Lizge Durmaz, Liza Rottstedt und Lara Acikgöz möglichst viele Menschen aufklären - und damit möglicherweise Leben retten. Nicht weniger als das hatte sich das Trio vorgenommen. Doch für die Idee, bei dem Schülerwettbewerb einen kreativen Beitrag einzureichen, war es nicht gleich überzeugt.

„Wir sind beim Schulsani-Dienst und da hat uns der verantwortliche Lehrer Henning Kriete vorgeschlagen mitzumachen“, erzählt Lizge Durmaz. Erst hätten sie gezögert, sich dann aber doch mit Elan in das Projekt gestürzt.

Veranstalter waren das Berliner Forum Brandrauchprävention, der Deutsche Feuerwehrverband (DFV), die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) sowie ein gemeinsamer Ausschuss Brandschutzaufklärung und -erziehung von DFV und vfdb. Die hatten das Projekt dreigeteilt.

Recherchieren und Material produzieren

Zuerst sollten die Schüler forschen, anschließend gestalten und zum Schluss ihre Kampagne mit vielen Menschen teilen. Lara Acikgöz übernahm die Recherche. „Vielleicht die größte Herausforderung“, findet Mitstreiterin Liza Rottstedt. Denn im Netz stehe vieles, was nicht stimme und verifiziert werden müsse. Sie selbst kümmerte sich um Videobeiträge.

Bei Lizge Durmaz liefen dann alle Fäden zusammen - sie kümmerte sich um die Verbreitung.

Und dafür machten sich die findigen Zehntklässlerinnen die Social-Media-Plattform Instagram zunutze. Das passte. Denn ihre Zielgruppe sollte ihre Altersgruppe sein. Ihren Instagram-Account nannten sie „120 Sekunden“. Das ist die Zeit, die bleibt, um in einem Brandfall zu überleben, nachdem der Rauchmelder alarmiert hat. So steht es auf der Homepage (https://120sek.de) der Veranstalter.

Es kann also lebensrettend sein, wenn man weiß, wie zu reagieren ist. Auch in unterschiedlichen Situationen: durch Rauchgeruch aus dem Schlaf gerissen oder wenn Brandrauch irgendwo zu riechen ist oder ein Feuer entdeckt wird.

Der Brandrauch ist besonders gefährlich

Circa 200.000 Mal brenne es jährlich in Deutschland. Das Gefährliche bei einem Brand sei nicht das Feuer, sondern der Brandrauch. „Schon drei Atemzüge des hochgiftigen Brandrauchs können tödlich sein“, ist auf der Homepage zu lesen. Die Zeitspanne für richtiges Handeln ist also denkbar kurz.

Mit welchen Infos haben die Schülerinnen nun den Account gefüttert? Satte 32 Video-Beiträge hätten sie inzwischen hochgeladen, berichten die drei. Material sammelten sie unter anderem bei Experimenten im Chemieunterricht. Dort simulierten sie verschiedene Brände. Ein ehemaliger Schüler konnte Expertise beisteuern - er macht gerade eine Ausbildung zum Feuerwehrmann.

Stader Schülerinnen müssen sich Preisgeld teilen

Das Trio erstellte einen WhatsApp-Chat und produzierte einen Podcast: mit zwei Lehrkräften und dem Schulassistenten, einem Ortsbrandmeister. In einem Trailer stellten die drei ihr Projekt zusammen und reichten ihn Anfang des Jahres bei dem Wettbewerb ein. Alle Beiträge sind einsehbar unter https://120sek.de/schuelerwettbewerb-2023.

Insgesamt 10.000 Euro lobten die Veranstalter an Preisgeldern aus. Für den Sonderpreis gab es 2000 Euro - den sich die Staderinnen allerdings mit einer anderen Schule teilen muss. Wofür das Geld verwendet wird? Lehrer Henning Kriete: „Vielleicht für weiteres Brandschutzmaterial, aber die drei sollen auf jeden Fall auch etwas davon haben.“

Weitere Artikel