TVandalismus und Verschmutzung: Fischereiverein beklagt 10.000 Euro Schaden

Zerstörtes Überlaufrohr an der Gemeindepütte Tossens. Dieser Schaden führte zu einem starken Abfall des Wasserstandes. Die Reparatur war, so der Fischereiverein, aufwendig. Foto: Fischereiverein
Die Frage, die sich stets stellt, ist warum. Warum zerstört jemand etwas, was andere mühsam aufgebaut haben? Leidtragende des Vandalismus sind der Butjadinger Fischereiverein und der Sportverein Nordenham.
Nordenham. Der Fischereiverein Butjadingen zählt 730 Mitglieder. Die angeln an einer Vielzahl von Pachtgewässern in Nordenham und Butjadingen sowie am Inselsee bei Kleinensiel. Der Verein kümmert sich als Pächter um diese Gewässer, sorgt für Ufersicherung, Wasserqualität und Fischbesatz.
Unter anderem. Die Angler sind also nicht nur aktiv für ihre eigene Versorgung mit frischem Fisch, sondern auch für eine gesunde Ökologie der Gewässer und für die Erhaltung der Anlagen.
Vandalismus in Butjadingen: Angler fassungslos über Schäden
Umso frustrierender, als die Mitglieder in diesen Wochen in der Tossenser Pütte die erst kurz zuvor erneuerte Uferbefestigung auf dem See schwimmen sahen. Randalierer hatten die Pfähle aus dem Ufer herausgerissen. Dabei denkt man vielleicht an halbstarke junge Männer, die ihre Kraft noch nicht steuern können.
Eine Augenzeugin hat allerdings zwei Mädchen am Tatort gesehen. Die blieben allerdings unerkannt. Michael Güttler, Vorsitzender des Fischereivereins, bittet Mitbürger, die Zeuge solch eines Vandalismus werden, umgehend die Polizei zu informieren. Ansprechpartner für Unregelmäßigkeiten aller Art an den Gewässern sind darüber hinaus die Gewässerwarte Hannes Warnke und Jan Lübben.
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„Wir haben durch Vandalismus in den vergangenen fünf Jahren einen Schaden von rund 10.000 Euro erlitten“, bedauern Michael Güttler und sein Stellvertreter Malte Brunßen. Tragen muss diesen Verlust der Verein. Also die Mitglieder.
7000-Euro-Umwälzpumpe in Nordenham zerstört
Den größten finanziellen Schaden für den Verein richteten die Rowdys an, die eine Umwälzpumpe aus den Gateteichen in Nordenham gezogen haben. Die Pumpe lief, ohne die Kühlung des Wassers, heiß und ging irreparabel kaputt. Höhe des Schadens: 7000 Euro.
Umwälzpumpen setzt der Verein ein, wenn der Sauerstoffgehalt eines Gewässers so weit sinkt, dass ein Fischsterben droht. Das passiert vor allem in heißen Sommern. Die Täter haben also nicht nur den Verein geschädigt, sondern auch in Kauf genommen, dass Dutzende von Fischen elendig verenden.
Die Pumpe und die zerstörte Uferbefestigung sind nur zwei von vielen Beispielen. Die Gateteiche waren auch Schauplatz der folgenden Aktion. Der Fischereiverein hatte zur Belüftung des innerstädtischen Gewässers eine Eigenkonstruktion gebaut und einen Schlauch an einem geschweißten Ring befestigt. Dieser Ring wurde von vier leeren Flaschen über Wasser gehalten.
„Da hat doch tatsächlich jemand diesen Ring rausgezogen und die Pfandflaschen abmontiert“, sagt Michael Güttler. Der Wert der Flaschen: 1 Euro.
An der Tossenser Pütte hatten unbekannte Täter einen Überlauf zerstört, mit der Folge, dass der Wasserstand erheblich abfiel.
Illegale Müllentsorgung: Seen in Nordenham betroffen
Schon Alltag für den Verein sind illegale Müllentsorgung an den Seen und auch Ärger über Schwarzangler. Erst jüngst haben die Vereinsmitglieder aus dem Seenpark II in Friedrich-August-Hütte eine große Plane geholt, die Schwarzangler dort als Schutz montiert hatten.
Im Seenpark II haben die Angler in den vergangenen Wochen auch größere Mengen Müll und Spritzen entfernt. Im Seenpark I haben die Angler schon mal ein komplettes Camp beendet, das sich Jugendliche im Unterholz gebaut hatten.

Diesen Müll hat der Fischereiverein aus den Gewässern im Seenpark III gefischt. Foto: Fischereiverein