Zähl Pixel
Premiere

TVeteranentag: Ex-Soldat Robert Müller aus Stade erreicht Berlin zu Fuß

Robert Müller beim Veteranentag in Berlin. Hier im Interview mit der ARD.

Robert Müller beim Veteranentag in Berlin. Hier im Interview mit der ARD. Foto: Bundeswehr/Riek

Ein traumatisierter Ex-Elite-Soldat und eine Soldatenfrau und Bundestagsabgeordnete. So sehen diese beiden aus der Region den ersten deutschen Veteranentag.

author
Von Karsten Wisser
Montag, 16.06.2025, 10:35 Uhr

Landkreis. „Wir Veteranen und Einsatzveteranen haben nun die Chance, aus der Unsichtbarkeit in die Sichtbarkeit der Gesellschaft zu treten“, sagt Robert Müller. Der Stader Afghanistan-Veteran war rund 300 Kilometer von Hamburg nach Berlin gelaufen.

Ziel war die Teilnahme an der zentralen Veranstaltung des ersten nationalen Veteranentags in Berlin (das TAGEBLATT berichtete).

Robert Müller und sein Diensthund Idor beim Einsatz in Afghanistan.

Robert Müller und sein Diensthund Idor beim Einsatz in Afghanistan. Foto: privat

„Als Parlamentsarmee, als Veteranen, können wir nun ganz selbstverständlich mit der Deutschen Gesellschaft in den Dialog gehen, uns austauschen und auch mal eine andere Perspektive erfahren“, so Robert Müller. In Berlin stießen der Lauf und das Schicksal Müllers auf großes Interesse. Es gab Interviews mit dem ZDF und der ARD.

Veteranentag: Dialog für gegenseitiges Verständnis

„Ich denke, nur im gemeinsamen Dialog entsteht gegenseitiges Verständnis. Wir Veteranen können erzählen, was wir in unseren Einsätzen im Ausland oder Inland erlebt haben, und was es mit uns und unseren Angehörigen gemacht hat“, so Müller. Er ist durch seinen Einsatz in Afghanistan an einer Posttraumatischen Belastungsstörung erkrankt.

Die Bundestagsabgeordnete Vanessa Zobel ist mit einem Soldaten verheiratet.

Die Bundestagsabgeordnete Vanessa Zobel ist mit einem Soldaten verheiratet. Foto: Wisser

Durch diesen Dialog könne Anerkennung und Wertschätzung entstehen, ohne dabei „gierig nach Anerkennung“ zu wirken. Er freue sich auf diese große Chance und danke allen lieben Kameraden, Veteranen, Einsatzveteranen, Medien, Politikern und der deutschen Gesellschaft, die daran mitgewirkt haben. „Damit auch die vergangenen Einsätze und auch die Opfer nicht vergessen werden.“

Vanessa Zobel: Ihr Ehemann ist auch Soldat

Auch für die CDU-Bundestagsabgeordnete Vanessa Zobel ist der erste nationale Veteranentag ein besonderer Tag. „Mein Mann ist Soldat. Er war im Einsatz. Und jeder Einsatz ist eine Belastung – für die Soldaten und für ihre Familien“, sagt die Abgeordnete des Wahlkreises Stade I / Rotenburg II. Sie finde es richtig und wichtig, dass es zum ersten Mal einen Veteranentag in Deutschland gibt.

„Endlich bekommen die Frauen und Männer, die unserem Land dienen, die Anerkennung, die sie verdienen. Wir müssen uns immer klar machen: Soldatinnen und Soldaten sind keine fernen, anonymen Figuren in Uniform“, so Zobel. „Es sind Mütter und Väter. Söhne und Töchter. Brüder und Schwestern. Freundinnen und Freunde. Unsere Nachbarn. Menschen aus unserer Mitte.“

Es sind Mütter und Väter. Söhne und Töchter. Brüder und Schwestern. Freundinnen und Freunde. Unsere Nachbarn. Menschen aus unserer Mitte.

Wenn man also darüber rede, dass die Bundeswehr gut ausgestattet werden müsse, dann gehe es nicht um abstrakte Rüstungszahlen oder Millionenbeträge.

Bestmöglicher Schutz für Angehörige und Freunde

„Es geht darum, dass unsere Angehörigen und Freunde im Einsatz bestmöglich geschützt sind – und gesund und sicher nach Hause zurückkehren. Ich habe tiefen Respekt und große Dankbarkeit für diesen Dienst an unserer Gesellschaft“, so Vanessa Zobel aus Bremervörde.

Robert Müller lief von Hamburg nach Berlin. 80 Kilometer pro Tag hatte sich der Stader Ex-Soldat vorgenommen.

Robert Müller lief von Hamburg nach Berlin. 80 Kilometer pro Tag hatte sich der Stader Ex-Soldat vorgenommen. Foto: privat

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.

Vanessa Zobel, Bundestagsabgeordnete
Weitere Artikel