TVolksbank Kehdingen: Zuwachs bei Firmenkrediten – Zurückhaltung beim Häuserbau

Das Führungsteam der Volksbank Kehdingen: Vorstandsvorsitzender Holger Franz aus Leer (Mitte) und die Bereichsleiter Björn Großmann (links) und Lars Keitsch mit dem neuen Elektroauto. Foto: von Allwörden
Die Volksbank Kehdingen hat auch im Geschäftsjahr 2023 wieder zugelegt. Sie kommt zwar als Niederlassung der Ostfriesischen Volksbank (OVB) nicht ganz an die Erfolgszahlen des Mutterhauses heran, aber unterm Strich ist der Vorstand sehr zufrieden.
Drochtersen. Gemeinsam mit ihrem Chef, dem Vorstandsvorsitzenden der OVB in Leer, Holger Franz, präsentierten die beiden örtlichen Leiter Lars Keitsch (Firmenkunden) und Björn Großmann (Privatkunden) während einer Bilanzpressekonferenz die neuesten Zahlen. Trotz eher angespannter Lage in der Wirtschaft steigerten die Volksbanker das Kreditvolumen bei Firmenkunden um 4,7 Prozent auf nunmehr 112 Millionen Euro. Laut Lars Keitsch konnte die Volksbank Kehdingen neue Geschäftskunden dazu gewinnen und ihren „ohnehin hohen Marktanteil“ noch ausbauen. Die gesamte OVB hatte hier Zuwachsraten von 9,9 Prozent und ein Gesamtkreditvolumen von 965 Millionen Euro.
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Weniger Zuwachs bei den Privatkrediten
Spürbar weniger Zuwachs als das Mutterhaus (plus 6,1 Prozent bei 649 Millionen Euro) hatten die Kehdinger bei den Privatkrediten, die um 1,8 Prozent auf 56 Millionen Euro stiegen. Grund ist die Zurückhaltung im privaten Einfamilienhausbau. Dennoch stellt Björn Großmann fest: „Das Kreditgeschäft war vital – trotz des schwierigen Zinsumfeldes.“
Während Bauwillige wegen der hohen Zinsen Projekte verschieben, freuen sich die Anleger, dass sie endlich wieder ihr Geld verzinst bekommen. So stiegen die Einlagen der Kunden – vom Sparbrief bis zum Tagesgeld, aber ohne Fondsgeschäft – in Kehdingen um rund 7 Prozent auf 258 Millionen Euro. Insgesamt verzeichnete die OVB einen Zuwachs bei den Einlagen um 7,9 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro. Vorstand Franz: „Wir können gute Konditionen bieten, weil wir als Bank selbst in der Niedrigzinsphase eher auf kurzfristige Anlagen gesetzt haben. Davon profitieren unsere Kunden jetzt.“
Profitieren von der Gesamtentwicklung der Bank werden nicht nur die Kunden, sondern vor allem auch die Mitglieder, die Genossenschaftsanteile halten. Bei einer Bilanzsumme der OVB (Gesamtumsatz der Bank) von 3,7 Milliarden Euro und einem prognostizierten Gewinn vor Steuern von rund 79 Millionen Euro – zum Vergleich: 2022 waren es 46 Millionen Euro – schlägt der Vorstand vor, eine Dividende von 9 Prozent auszuzahlen.
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Guido Mülder steigt in den Vorstand auf
Apropos Vorstand: Holger Franz als Vorstandsvorsitzender und Georg Alder als Vorstand bekommen Verstärkung: Guido Mülder, langjährige Führungskraft der OVB, gehört jetzt zum Vorstand der Genossenschaftsbank und verantwortet den gesamten Schifffahrtsbereich, mit 428 Millionen Euro Kreditvolumen in der Seeschifffahrt und 281 Millionen Euro in der Binnenschifffahrt ein wichtiger Geschäftsbereich der OVB. Dieses Kreditvolumen kommt zum übrigen Firmenkundengeschäft (965 Millionen Euro Kreditvolumen) hinzu. Mit der Erweiterung des Vorstandes sind die Weichen gestellt, wenn Holger Franz im Frühjahr 2025 in den Ruhestand gehen wird.
Von den guten Erträgen der Volksbank profitieren nicht nur die 3275 Mitglieder in Kehdingen – 2023 ist diese Zahl erneut um 3,8 Prozent oder 124 Mitglieder gewachsen – sondern alle Kunden und auch Mitarbeiter. Die Volksbank wird ihre Drochterser Zentrale im Altbau komplett umbauen. Mehr als eine Million Euro investiert die Bank in energetische Sanierungen und in eine Photovoltaikanlage. Nachhaltigkeit und klimaschonende Investitionen hat die OVB insgesamt im Fokus, zum Beispiel wurde in Drochtersen ein neuer vollelektrischer Dienstwagen in Betrieb genommen.