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Forstwirtschaft

Lebensgefahr: Dieser Wald auf der Geest sollte nicht betreten werden

Die Holzerntemaschine, ein sogenannter Harvester, schneidet Fichten.

Die Holzerntemaschine, ein sogenannter Harvester, schneidet Fichten. Foto: Klattenberg/NLF

Der nächste Winter kommt bestimmt. Dann wird Brennholz für den Kamin benötigt. Zur Holzernte werden derzeit Waldwege gesperrt, denn es droht akute Lebensgefahr.

Von Susanne Laudien Donnerstag, 24.07.2025, 05:50 Uhr

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Harsefeld. Im Horner Holz bei Hesedorf, einem Naherholungsgebiet, hat die Holzernte der Niedersächsischen Landesforsten begonnen. Die Arbeiten dauern voraussichtlich etwa vier Wochen und werden von der Revierförsterei Bevern unter der Leitung von Revierförster Hauke Klattenberg durchgeführt. Die Holzernte ist einer der zentralen Aufgabenbereiche des Forstbetriebes. Sie umfasst das Fällen der Bäume, ihre Verarbeitung zu Baumstämmen, die Gewinnung und den Transport zum Verbraucher oder zur Verarbeitungsanlage.

Auch wenn moderne Forsttechnik eingesetzt wird und alle Waldarbeiter mit Warn- und Schutzkleidung ausgestattet sind, bleibt die Holzernte eine sehr gefährliche Arbeit, teilen die Niedersächsischen Landesforsten mit. Um Unfälle zu vermeiden, müssen zur Sicherheit für alle Waldbesucher, aber auch für die Waldarbeiter und Maschinenführer die Wege durch die Waldflächen, in denen Holz geschlagen wird, zeitweise gesperrt werden, denn dort besteht akute Lebensgefahr.

Waldgebiet im Bereich des Forstamtes Harsefeld

Das Waldgebiet bei Bremervörde liegt im Bereich des Forstamtes Harsefeld und wird regelmäßig von Spaziergängern, Joggern und Radfahrern besucht. Die bevorstehenden Arbeiten sind Teil der planmäßigen Waldbewirtschaftung und dienen dem langfristigen Erhalt und der Pflege der Wälder. „Wir setzen im Horner Holz moderne Forsttechnik ein und führen eine hochmechanisierte Holzernte durch“, erklärt Klattenberg. „Dabei entnehmen wir überwiegend Nadelbäume und in geringem Umfang Laubholz.“

Die Maßnahme verfolgt mehrere Ziele: Neben der Bereitstellung des wertvollen Rohstoffs Holz soll durch gezielte Eingriffe die Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Waldes gestärkt werden. Einzelne Altbäume oder Baumgruppen werden entnommen, um Raum für die natürliche Verjüngung durch junge Bäume zu schaffen.

Hintergrund: Die Niedersächsischen Landesforsten pflegen und bewirtschaften ihre Wälder nach dem Programm zur langfristigen, ökologischen Waldentwicklung, kurz LÖWE.

Im Sinne eines naturnahen Waldbaus soll der nachwachsende Rohstoff Holz produziert und gleichzeitig die Wälder als Lebensraum für heimische Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben und als Ort der Erholung für Menschen zugänglich gemacht werden. Die Verwendung von Holz als Rohstoff kann klimaschädliche Rohstoffe ersetzen. Verwendetes Holz bindet den Kohlenstoff aus dem klimaschädlichen CO₂ langfristig, nachwachsender Wald speichert regelmäßig Kohlenstoff.

Absperrung aus Sicherheitsgründen

Nach Abschluss der Arbeiten erfolgt die Wiederherstellung der Wege. „Das Waldbild kann vorübergehend ungeordnet wirken – dies ist beabsichtigt, denn Kronenteile und Holzreste verbleiben im Bestand, um den Anteil an ökologisch wertvollem Totholz zu erhöhen und die Artenvielfalt zu fördern“, erklärt Klattenberg weiter.

Brennholz kann bestellt werden

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können Brennholz aus dem Horner Holz beziehen. Die Bestellung erfolgt ausschließlich per E-Mail an: Hauke.Klattenberg@nfa-harsefld.niedersachsen.de.

www.landesforsten.de

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