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TWarum junge Musiker aus dem Landkreis gern in Himmelpforten musizieren

Der zehnjährige Oskar Burwieck aus Stade spielt ein Kornett, eine kleine Form der Trompete.

Der zehnjährige Oskar Burwieck aus Stade spielt ein Kornett, eine kleine Form der Trompete. Foto: Umland

Hier geht es gerade wild zu, die Aufregung ist groß. Am Wochenende steht das Konzert an - endlich. Dafür haben die jungen Musiker lange geprobt. „Tierisch gut“ ist das Motto. Warum das Blasorchester Himmelpforten keine Nachwuchssorgen hat.

Von Silke Umland Samstag, 09.03.2024, 07:52 Uhr

Himmelpforten. Bei den Proben des Jugendblasorchesters Himmelpforten geht es aktuell besonders wild zu. Die 27 jungen Musiker zwischen 10 und 14 Jahren bereiten sich auf ihr Konzert am Sonntag vor. Und weil das unter dem Motto „Tierisch gut“ steht, dürfen die Jugendlichen dieses Mal auch mal schreien und auf die Stühle springen.

Mit Songs wie „The Lion sleeps tonight“, „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ oder „The Pink Panther“ ist das Repertoire genauso bunt wie die Gruppe selbst.

Musikalische Familien

Oskar Burwieck aus Stade ist einer der 27 Jugendblasorchester-Musiker. „Ich spiele ein Kornett. Das ist eine kleinere Trompetenart“, sagt der Zehnjährige souverän. Seit dem letzten Jahr spielt er beim Jugendorchester mit, das bis zum Anfang dieses Jahres noch Vororchester hieß. Daneben erhält er noch Trompetenunterricht. „Eigentlich übe ich jeden Tag“, erzählt Oskar, „nur am Dienstag habe ich meinen übungsfreien Tag. Dann spiele ich Fußball.“

Die Frage, warum er sich für ein Blasinstrument entschieden hat, ist schnell beantwortet: „Meine Mama spielt Klarinette, mein Papa Trompete und mein Bruder Posaune.“ Wenn er in ein paar Jahren vom Jugend- in das Blasorchester wechselt, wollen auch seine Eltern wieder mitmachen. Oskar freut sich schon sehr auf das Konzert und besonders auf das Lied „Eye of the tiger“.

Bariton mit weichem Klang

Auch Joris Koppelmann wurde das Blasmusik-Gen vererbt. Der 14-Jährige aus Blumenthal spielt seit 2018 ein Bariton, seine Mutter ist Klarinettenspielerin, seine elfjährige Schwester spielt Trompete und sein neunjähriger Bruder Posaune. „Ich habe mit der Flöte angefangen und dann verschiedene Instrumente ausprobiert“, erzählt Joris und erklärt, dass er sich für das Bariton entschieden habe, weil es einen besonders weichen Klang hat.

Auch Joris versucht, jeden Tag zu üben und spielt neben dem Jugendblasorchester auch im Posaunenchor Oldendorf. Außerdem ist er noch als Schütze und Leichtathlet unterwegs. „Die Konzerte machen immer besonders viel Spaß“, sagt Joris und erzählt, dass er sich in diesem Jahr besonders auf „The Pink Panther“ freut.

Carlotta Michels aus Gräpel begann mit dem Klarinettenspiel in der dritten Klasse. „Eigentlich wollte ich ja trompeten, weil mein großer Bruder auch Trompete spielt“, erzählt die Zwölfjährige. Aber damals hatte sie gerade ein paar Milchzähne verloren und dadurch klappte es mit dem Trompete spielen nicht. Ihr großer Bruder ist mittlerweile 16 Jahre alt und gehört zum Himmelpfortener Blasorchester. Ihr 14-jähriger Bruder lernt Schlagzeug, ihre Mama spielt Geige und der Papa Gitarre.

Wechsel auf die kleinere Klarinette

Neben der Musik hat die Zwölfjährige noch das Reiten und die Leichtathletik als Hobbys. Nach dem Konzert am kommenden Sonntag, auf das sich Carlotta schon sehr freut, wechselt sie von der B-Klarinette auf die kleinere und höher klingende S-Klarinette. Ihr Lieblingslied am Sonntag wird der „Koala Rock“ sein.

Auftrittserfahrung hat das Jugendorchester schon: durch das erste eigene Konzert im letzten Jahr, durch die Auftritte beim Grundschulfest in Estorf, beim Jahreskonzert des Blasorchesters, auf dem Christkindmarkt in Himmelpforten und im Seniorenheim.

Ende Februar fuhren sie zum ersten Mal zum Probenwochenende in die Wingst, um sich intensiv auf das Konzert vorzubereiten. Gemeinsam bereiteten sie das Bühnenbild vor und hatten auch sonst viel Spaß. „Und manchmal war es auch ein bisschen wild“, sagt Jacqueline Berge und lacht. Vor drei Jahren hat sie die Leitung des Jugendblasorchesters übernommen, sie selbst spielt im Blasorchester Himmelpforten Klarinette.

Dass das frühere Vor- und heutige Jugendorchester immer noch guten Zulauf hat, begründet die Dirigentin so: „Zum einen bilden wir selbst aus, zum anderen haben wir auch ein großes Einzugsgebiet.“ Die 10- bis 14-jährigen Musiker kommen nicht nur aus der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten, sondern aus dem gesamten Landkreis Stade.

Auch, wenn das Ensemble im Moment eine gute Mitgliederstärke hat, kann es immer Unterstützung und Nachwuchs gebrauchen, sowohl bei den Holz- als auch bei den Blechbläsern und dem Schlagwerk. Geprobt wird immer mittwochs von 17.30 Uhr bis 18.45 Uhr im Forum der Porta-Coeli-Schule.

Der Spaß, den die Jugendlichen beim Musizieren haben, ist nicht zu übersehen. Wer sich davon überzeugen will, sollte das „tierisch wilde“ Konzert des Jugendblasorchesters am Sonntag, 10. März, ab 14.30 Uhr im Forum der Porta-Coeli-Schule in Himmelpforten nicht versäumen. In der Pause gibt es Getränke und Kuchen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Joris Koppelmann (14) aus Blumenthal hat sich für ein Bariton entschieden, weil es einen besonders weichen Klang hat.

Joris Koppelmann (14) aus Blumenthal hat sich für ein Bariton entschieden, weil es einen besonders weichen Klang hat. Foto: Umland

Carlotta Michels (12) aus Gräpel spielt seit der dritten Klasse Klarinette und freut sich schon auf den „Koala Rock“.

Carlotta Michels (12) aus Gräpel spielt seit der dritten Klasse Klarinette und freut sich schon auf den „Koala Rock“. Foto: Umland

Jacqueline Berge leitet das Jugendblasorchester seit drei Jahren und freut sich, dass es immer noch viele Jugendliche gibt, die ein Blasinstrument erlernen.

Jacqueline Berge leitet das Jugendblasorchester seit drei Jahren und freut sich, dass es immer noch viele Jugendliche gibt, die ein Blasinstrument erlernen. Foto: Umland

Seit vielen Wochen bereitet sich das Jugendblasorchester Himmelpforten auf das „tierisch gute“ Konzert am kommenden Sonntag vor.

Seit vielen Wochen bereitet sich das Jugendblasorchester Himmelpforten auf das „tierisch gute“ Konzert am kommenden Sonntag vor. Foto: Umland

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