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Landwirtschaft

TWas das Ende von Knabbe als Landvolk-Chef für die Landwirte im Kreis bedeutet

Karen Wohlers vom Landvolk, Landwirt Hermann Schlichtmann und Kreislandwirt Johann Knabbe.

Karen Wohlers vom Landvolk, Landwirt Hermann Schlichtmann und Kreislandwirt Johann Knabbe. Foto: Peter von Allwörden

Johann Knabbe gibt seinen Vorsitz beim Landvolk ab, bleibt aber vorerst Kreislandwirt. Dass die Ämter selten unterschieden wurden, zeugt von seinem Einsatz. Wie es jetzt weitergeht.

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Von Sophia Ahrens
Samstag, 02.03.2024, 13:50 Uhr

Landkreis. Am kommenden Dienstag wird Johann Knabbe in der Harsefelder Festhalle ein letztes Mal als Vorsitzender des Landvolks bei der Mitgliederversammlung auftreten. Das orangene Auto mit der Aufschrift „Kreislandwirt“ bleibt aber auf seinem Hof in Schwinge stehen. Denn dieses Amt wird er vorerst weiter bekleiden - auch wenn ein Ende naht.

„Das sind zwei total unterschiedliche Institutionen“, erklärt Johann Knabbe. Was für ihn immer völlig klar war, ist vielen Menschen - sogar einigen Landwirten - nicht bewusst. Der 67-Jährige bekleidete in den vergangenen zwei Jahrzehnten zwei Ämter in Personalunion: Zum einen hatte er den Vorsitz des Landvolkes inne, den er jetzt abgibt; zum anderen bekleidet er die Funktion unter dem Titel Kreislandwirt, was er vorerst weiter tun wird.

Landvolk und Kammer sind zwei Institutionen

Als Vorsitzender des Landvolkes Stade, das heute als Kreisbauernverband im Vereinsregister steht, war Knabbe Interessenvertreter. Neben seiner Funktion als Dienstleister und Arbeitgeber von 70 Mitarbeitern ist das Landvolk auch Lobbyverein. Knabbes Aufgabe hier war es unter anderem, die Anliegen der Landwirte aus dem Kreis Stade in der Politik zu vertreten und Stellung zu beziehen.

Anders sieht es in seiner Rolle als Kreislandwirt aus. In der ist er als Mitglied der Versammlung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gewählt. Diese wiederum ist die Selbstverwaltung der Landwirte. Im Auftrag des Bundes und Landes beaufsichtigt die Landwirtschaftskammer die Einhaltung bestehender Agrargesetze und fragt nach, wenn eine Ausgestaltung unklar ist. Hier ist es ausdrücklich nicht Knabbes Aufgabe, politisches Geschehen zu bewerten. „Ich beziehe als Kreislandwirt höchstens Stellung zur Kammerpolitik, aber nie zur allgemeinen.“

Die Landwirtschaftskammer ist behördliche Arbeit. Viele Teile spielen sich in Oldenburg oder Hannover ab, nicht im Kreis Stade. Knabbe ist Teil von Ausschüssen, überwacht die Einhaltung von Gesetzen für die Landwirtschaft, beispielsweise bei Grundstücksverkäufen.

Knabbe informiert jetzt nur noch

Was wird sich also künftig in der öffentlichen Wahrnehmung ändern? Bei Fragen wie beispielsweise „Wie stehen die Landwirte im Kreis Stade zum Tierwohlcent?“ wird Knabbe nicht mehr der offizielle Ansprechpartner sein. Das übernehmen ab Dienstag seine Nachfolger im Vorstand des Landvolks. Als Privatperson steht ihm eine Antwort zu ähnlichen Fragen natürlich nach wie vor frei.

Doch Knabbe bleibt weiter in der öffentlichen Wahrnehmung - weil er Kreislandwirt ist. „Wie läuft die Ernte im Landkreis?“ ist weiterhin eine Frage, die er gern beantwortet. Denn als Kreislandwirt ist es seine Aufgabe, zu informieren und zu beraten. Auch Aufgaben wie die Übergabe der Zeugnisse für Nachwuchs-Landwirte fallen in dieses Gebiet.

In zweieinhalb Jahren ist damit allerdings auch Schluss. Noch eine Amtsperiode als Kreislandwirt will Johann Knabbe nicht hinlegen. „Das ist vollkommen klar, dann bin ich fast 70.“ Auch für diese Funktion muss dann ein Nachfolger gefunden werden.

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