TWindkraftanlage brennt über Nacht in Drochtersermoor

Die 26 Jahre alte Windturbine vom Typ Vesta V44 hatte in der Nacht zu Mittwoch Feuer gefangen. Foto: Deichnews
In der Nacht auf Mittwoch hat eine Windkraftanlage in Drochtersermoor Feuer gefangen. Über 150.000 Euro Sachschaden sind bei dem Brand entstanden. Betreiber Moritz Morgenstern steht vor einem Rätsel.
Drochtersen. Als der Landwirt Moritz Morgenstern am Mittwochmorgen von einem Mitarbeiter über die abgebrannte Windkraftanlage informiert wurde, konnte er es zunächst nicht glauben. „Da brennt in 50 Metern Höhe so ein Rotorenkopf und keiner kriegt was mit. Das muss doch geleuchtet haben“, wundert er sich.
Feuerwehr Drochtersermoor kann nichts mehr ausrichten
Die Feuerwehr Drochtersermoor rückte gegen Mittag aus, ohne etwas ausrichten zu müssen. Denn das Feuer war schon aus. „Statt einer weißen Gondel hatte das Windrad nun eine schwarze“, so Kreis-Feuerwehrsprecher Stefan Braun. Die Windturbine vom Typ Vesta V44 war offenkundig völlig ausgebrannt.
Etwa zwei Stunden hätte die Freiwilligen noch das Geschehen in 50 Meter Höhe beobachtet, dann rückte die Feuerwehr wieder ab. Die Gemeindeverwaltung informierte mögliche Spaziergänger per Aushang über ein Betretungsverbot, denn es besteht die Gefahr, dass noch Teile der Anlage herabfallen könnten.
Gerade wegen der stürmischen Tage in letzter Zeit wurde Betreiber Moritz Morgenstern aufgefordert, die 26 Jahre alte Anlage so schnell wie möglich abzubauen. Den Schaden schätzt er auf etwa 160.000 Euro. Die Ursache steht noch nicht fest.
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In Brake-Süderfeld ist dieses Windrad in Brand geraten. Foto: Feuerwehr
400.000 Euro Schaden bei Windrad-Brand in der vergangenen Woche
Erst in der vergangenen Woche stand in Brake-Süderfeld (Landkreis Wesermarsch) eine Windkraftanlage in hellen Flammen. Laut Stadtbrandmeister Bernd Kempendorf hatte man vor Ort beschlossen, das Windrad kontrolliert abbrennen zu lassen.
Ursache des Feuers war nach Angaben der Polizei mutmaßlich ein technischer Defekt. Der entstandene Schaden wurde auf rund 400.000 Euro geschätzt.

Blick von einer Drohne auf die beschädigte Windkraftanlage. Foto: Markus Möller
In der Vergangenheit brannten diese Windräder im Kreis Stade
- Im Februar 2021 war in einer Windenergieanlage in der Nähe der Ortschaft Neuland ein Brand ausgebrochen. Rauch und Flammen schlugen aus den technischen Anlagen der Rotoren. Die Feuerwehrleute konnten in 51 Metern Höhe nicht eingreifen. Das Feuer war jedoch schnell von selbst erloschen. Ruß hatte sich an den technischen Anlagen und dem Turm abgesetzt.
- Weithin im Kehdinger Land war 2016 das Feuer zu sehen, als in einem Windrad im Windpark Dösemoor in Oederquart die Nabe brannte. Zwei der drei Rotorblätter wurden durch den Brand so stark beschädigt, dass sie zu Boden stürzten. Brennende Teile seien weit über das Feld geflogen. Löschen in 70 Meter Höhe sei nicht möglich gewesen.
Brennbar seien bei Windrädern vor allem die glasfaserverstärkten Kunststoffe, die beim Bau der Rotorenblätter verwendet würden, teilte damals der Pressesprecher von Enercon mit. Enercon hatte die Anlage errichtet. Nach dem Brand wurden Maschinenhaus, Generator und Rotorblätter erstetzt, der Turm blieb stehen. - 2008 war bei Apensen eine Windkraftanlage in Flammen aufgegangen. Das Feuer war in 70 Metern Höhe in der Gondel ausgebrochen. (sh/set)

2016 war in einem Windpark in Oederquart ein Windrad in Brand geraten. Foto: Dymek