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TZoff beigelegt: Feuerwehr nach Eklat wieder einsatzbereit

Diese Mitglieder des Stadtkommandos der Feuerwehr waren von ihren Ämtern zurückgetreten. 150 Kameraden aus den Einsatzabteilungen hatten sich solidarisch erklärt und sich bei ihren Ortsbrandmeistern beurlauben lassen.

Diese Mitglieder des Stadtkommandos der Feuerwehr waren von ihren Ämtern zurückgetreten. 150 Kameraden aus den Einsatzabteilungen hatten sich solidarisch erklärt und sich bei ihren Ortsbrandmeistern beurlauben lassen. Foto: Glückselig

Nach einem Eklat, zu dem es vergangenen Mittwoch wegen einer Feuerwehr-Personalentscheidung im Nordenhamer Stadtrat gekommen war, erklärten am Donnerstag sechs von sieben Ortswehren, sie seien nicht mehr einsatzbereit. Nun scheint die Kuh vom Eis.

Von Detlef Glückselig Samstag, 09.03.2024, 16:50 Uhr

Nordenham. Die Entwicklungen rund um die Feuerwehr hat Nordenham in Atem gehalten, nachdem seit Mittwochnacht nahezu die gesamte Führungsriege ihren Rücktritt erklärt hatte und am Donnerstag sechs der sieben Nordenhamer Ortswehren erklärt hatten, dass sie nicht mehr einsatzbereit seien. Nun scheint der Knoten durchgeschlagen zu sein.

„Die Feuerwehr ist seit 13 Uhr wieder einsatzbereit“, berichtete am Samstagnachmittag Stadtbrandmeister Christian Stahl. Er kündigte eine Presseerklärung mit näheren Informationen an, die im Laufe des Nachmittags verschickt werden soll.

Zum dem Eklat war es gekommen, nachdem der Nordenhamer Stadtrat am späten Mittwochabend nach einer sechsstündigen Sitzung eine Personalentscheidung getroffen hatte, die auf die Mitglieder des Stadtkommandos der Feuerwehr wie eine Ohrfeige gewirkt haben muss. Christian Stahl und sein Stellvertreter Jan-Dirk Balz hatten die Abberufung einer Führungskraft beantragt, die ihrer Meinung nach nicht mehr tragbar ist. Sie werfen dem Mann Verfehlungen im Dienst und Unterstellungen vor.

Rat verwehrt nach sechsstündiger Sitzung erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit

Im Rat hätte es für die Abberufung dieser Führungskraft einer Zwei-Drittel-Mehrheit bedurft, die jedoch nicht zustande kam. Die Ablehnung des Antrags, die damit beschlossen war, führte dazu, dass noch in der Sitzung erst der Stadtbrandmeister und sein Stellvertreter und dann der Reihe nahezu alle Ortsbrandmeister und deren Stellvertreter ihre Ämter niederlegten.

Die Mitglieder des Stadtkommandos, die in der Ratsbesatzung einer nach dem anderen zu der Sache befragt wurden, kamen sich vor, als befänden sie sich nicht in einer Anhörung, sondern in einer Vernehmung, wie sie sagten.

Kreisbrandmeister Ralf Hoyer, der wohl schon ahnte, dass sich die Einsatzabteilungen mit ihren Führungskräften solidarisch erklären würden, änderte noch in der Nacht die Alarm- und Ausrückeordnung für die Feuerwehren. So stellte er sicher, dass in Nordenham der Brandschutz gewährleistet bleibt und gegebenenfalls Wehren aus anderen Städten und Gemeinden der Wesermarsch ausrücken, würde es einen Alarm geben.

Einsatzabteilungen erklären sich solidarisch mit ihren Führungskräften

Es sollte sich herausstellen, dass das die richtige Entscheidung war. Denn am Donnerstag erklärten außer Abbehausen alle Ortswehren, dass sie nicht einsatzbereit seien. Am Freitag war die umstrittene Führungskraft zwar freiwillig von ihrem Amt zurückgetreten, doch das änderte, wie Christian Stahl deutlich machte, nichts an der Sachlage, weil dieser Rücktritt erst noch vom Stadtrat bestätigt werden müsse, um überhaupt Gültigkeit zu haben. Zudem sei das Vertrauen in den Rat oder zumindest in einzelne Mitglieder des Rates nicht mehr gegeben, hatte der Stadtbrandmeister am Freitag gesagt.

Am Samstag hat es weitere Gespräche, offenbar auch mit der Stadt, gegeben. Das Ergebnis ist laut Christian Stahl, dass der Spuk nun vorbei ist und die Wehren wieder einsatzbereit sind.

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