HAMBURG. Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Zivilfahnder bereits am vergangenen Sonnabend einen Betrüger am Hamburger Hauptbahnhof festgenommen. Er hatte mehrfach unter dem Namen eines real existierenden Sylter Architekten finanzielle Nöte vorgetäuscht, so Geld ergaunert und mehrere Opfer betrogen.
Der 73-jährige Deutsche hatte seinen Opfern vorgetäuscht, selbst Opfer eines Eigentumsdeliktes geworden zu sein. Er verfüge nun über keinerlei Mittel mehr, um seinen Heimweg auf die Insel Sylt antreten zu können. Von den getäuschten Reisenden erhielt er regelmäßig nicht geringe Bargeldsummen, die er dann nicht wie versprochen zurücküberwies.
Zuletzt war er in Hamburg aufgefallen, als er im November in einem Buchladen im Hamburger Hauptbahnhof lautstark ein Telefonat vortäuschte. Dabei gab er an, dass ihm als Sylter Architekt sein Auto und die Kreditkarten gestohlen worden seien.
Ehepaar fiel nicht auf Betrüger herein
Anschließend bat er in dem Buchladen ein Ehepaar, ihm für die Heimfahrt per Zug nach Sylt Geld zu leihen. Doch das Ehepaar aus der Nähe von Rendsburg fiel nicht auf den Betrüger herein: Es erinnerte sich an einen Zeitungsartikel aus dem Jahr 2019, wo genau dieses Vorgehen beschrieben worden war. Energisch vertrieben Mann und Frau den Betrüger und alarmierten die Bundespolizei.
Der hatte zwar schon die Flucht ergriffen, konnte jedoch mit Fotos aus der Überwachungskamera im Hauptbahnhof wiedererkannt und festgenommen werden. Nach ihm wurde bereits per Haftbefehl des Amtsgerichts Hamburg wegen Betrugs gefahndet, zudem lagen 18 offene Fahndungsersuche hauptsächlich wegen Betrugs diverser Staatsanwaltschaften aus dem gesamten Bundesgebiet vor. Er kam in Untersuchungshaft.