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Reste von Arzneimitteln im Trinkwasser

Medikamente ins Klo schütten – eigentlich ein No Go. Dennoch kippt fast jeder zweite Hamburger Arzneimittelreste in die Toilette. Die Zahl sei viel zu hoch, mahnte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) gestern, damit gelangten Wirkstoffe unkontrolliert ins Abwasser und in die Umwelt. In einer repräsentativen Umfrage gaben 44 Prozent der Hamburger zu, sich mindestens einmal pro Jahr nicht mehr benötigter Arzneimittel über die Toilette oder die Spüle zu entledigen. Jeder Zehnte von ihnen macht dies sogar mit mehr als zehn Arzneien pro Jahr. 2300 Wirkstoffe sind in Deutschland in Medikamenten zugelassen, die Hälfte davon gilt als umweltrelevant, weil toxisch oder schwer abbaubar. Dazu gehören Schmerzmittel wie Diclofenac, Blutdrucksenker, Hormone sowie Wirkstoffe wie Gabapentin und Carbamazepin. Selbst moderne Kläranlagen könnten diese Stoffe nicht vollständig aus dem Abwasser herausfiltern, berichtete Nathalie Leroy, Geschäftsführerin von Hamburg Wasser. Noch sei die Konzentration solcher Arzneirückstände in Hamburger Gewässern so gering, dass sie keine akute Gefahr für Menschen darstelle, so Kerstan. Allerdings: „Auch Niedrigst-Konzentrationen haben Auswirkungen auf die Gewässerökologie. Und die unerwarteten Effekte durch die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Wirkstoffen, die sogenannten Cocktaileffekte, sind längst noch nicht ausreichend bekannt.“ Zum Weltwassertag am 22. März starten Umweltbehörde, Apothekerkammer und Hamburg Wasser eine Informationskampagne zur korrekten Entsorgung von Medikamentenresten. Seit Apotheken nicht mehr zur Annahme verpflichtet sind, gilt der Rat, alte Arzneien in den Restmüll zu geben.

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