Streit um Raketen am Reetdach
Wenn sie in der Silvesternacht ihr Feuerwerk und ihre Böller gen Himmel schießen, müssen künftig wohl auch die Neu Wulmstorfer genau hinschauen, was in ihrer Umgebung steht. Die Gemeinde plant, noch mit Wirkung zum Jahreswechsel 2017/18 für das Abfeuern von Feuerwerk fest definierte Mindestabstände zu Reetdach- und Holzhäusern zu verordnen. Die SPD hat beantragt, einen Mindestabstand von 300 Metern zu Reetdächern festzuschreiben, da wie in vielen anderen Gemeinden auch in Neu Wulmstorf Besitzer reetgedeckter Häuser in der Silvesternacht regelmäßig um ihre Häuser bangen. Die Verwaltung hat eine Verordnung erarbeitet, die einen 200-Meter-Abstand vorsieht, wie er in vielen Gemeinden und auch im Landkreis Stade in Kommunen gilt, die keine eigenen Regelungen getroffen haben. Die Entscheidung hat der Fachausschuss allerdings noch einmal vertagt, weil die CDU für sich Beratungsbedarf angemeldet hat. Angesichts der wenigen Reetdachhäuser in der Gemeinde und der Tatsache, dass es bisher noch nie einen entsprechenden Vorfall gegeben hat, sieht die CDU die Sache mit Skepsis. Die Regelung sei zu pauschal, und die Freiheit der Bürger werde immer weiter eingeengt, findet Christdemokrat Matthias Weigmann: „Wir lösen hier ein Problem, das es gar nicht gibt.“ Wegen des Vetos der CDU wird sich der Fachausschuss nun im Oktober noch einmal mit dem Thema beschäftigen.