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Wann eine Knie- oder Hüftprothese notwendig wird

Hüft- und Knieprothesenoperationen gehören in Deutschland zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen. Der Stader Chefarzt Jörg Witwity erklärt, warum ein künstliches Gelenk das Leben vieler Menschen verbessert.

Dienstag, 01.02.2022, 11:00 Uhr
Foto: istockphoto

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243.477 Menschen bekamen allein im Jahr 2019 ein künstliches Hüftgelenk. Das Statistische Bundesamt zählte außerdem den Einsatz von knapp 200.000 Knieprothesen. Hüft- und Knieprothesenoperationen sind Alltag in Deutschland - auch für den Chirurgen und Orthopäden Jörg Witwity, der die Klinik Dr. Witwity in der Nähe des Stader Bahnhofs führt.

„Klar ist, dass ich mit dem Patienten zuallererst nach Möglichkeiten suche, um den Einsatz einer künstlichen Prothese zu vermeiden“, sagt der Chirurg und Orthopäde Jörg Witwity, der die Klinik Dr. Witwity in der Nähe des Stader Bahnhofs führt. Alternative Methoden zur Behandlung von schmerzhaftem Gelenkverschleiß wie eine Knorpeltransplantation oder eine Bioprothese kämen allerdings bei weit fortgeschrittener Arthrose nicht mehr in Frage.

„Wenn nicht nur der Gelenkknorpel verschlissen ist, sondern auch der Knochen bereits in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist es schwierig, Schmerzen zu lindern und zugleich das Gelenk zu erhalten.“ In diesen Fällen sei eine Keramikprothese der beste Weg, um die Lebensqualität des Patienten wiederherzustellen.

Am Anfang steht die Arthrose

Arthrose-Schmerzen kommen schleichend. Auf Steifheitsgefühle im Gelenk folgen im Verlauf Belastungsschmerzen beim Sport oder bei der Arbeit, beim Treppensteigen oder beim Losgehen nach Ruhephasen. Schmerzhafte und relativ schmerzfreie Phasen wechseln sich zunächst ab.

Schreitet die Arthrose voran, quälen Dauerschmerzen und steife Gelenk die Patienten. Schuhe binden oder Socken anziehen gerät zur Tortur. „Wer sich für eine Hüft- oder Knieprothese entscheidet, hat eine lange Zeit der Schmerzmitteltherapie hinter sich“, sagt Witwity.

Vier Faktoren sind entscheidend

Vier Faktoren entscheiden letztlich über den Einsatz einer Prothese: Schmerz, Funktionseinschränkung, Verlust/Beeinträchtigung der Lebensqualität, Röntgenbild. „Niemand sollte sich zu einem künstlichen Gelenk drängen lassen.

Wer unsicher ist, holt sich am besten eine zweite Meinung“, rät Witwity. Klar sei aber auch: Wer den Eingriff zu lange hinauszögert, riskiert, dass sich die ursprüngliche Beweglichkeit des Gelenks auch mit der Prothese nicht wiederherstellen lässt.

Keramikprothesen haben Metall den Rang abgelaufen

Um aktiv und mobil zu bleiben, ist gerade für junge Menschen ein belastbarer und langlebiger Gelenkersatz wichtig. Das Material des Kunstgelenks ist von entscheidender Bedeutung für die Lebensdauer. „Keramikprothesen ermöglichen unseren Patienten schmerzfreie Bewegung, auch Sport ist mit einer Hüft- oder Knieprothese wieder möglich“, sagt der Chirurg. Betroffene sollten sich in jedem Fall über die Unterschiede der Implantate informieren, bevor sie sich für eine Operation entscheiden.

Witwity: „Bei einer künstlichen Hüfte sind Kugelkopf und Pfanneneinsatz die wichtigsten Teile. Früher bestanden diese aus Metall und Kunststoff, mittlerweile setzen wir Keramikprothesen ein.“ Der Vorteil: weniger Abrieb. Die Bewegung im Hüftgelenk sorgt für Reibung, sodass sich bei einer Metall-Kunststoff-Prothese Abriebpartikel in den Oberschenkelknochen fressen können. Diese Mini-Löcher führen zu einer Lockerung der Prothese, eine Wechsel-OP wird erforderlich. Auch allergische Reaktionen auf das Metall sind bekannt.

„Bei Keramikprothesen fällt der Abrieb im Vergleich zu einer Metallprothese um bis zu 75 Prozent geringer aus“, sagt der Mediziner. Das verschleißfeste Material überzeuge mit einer viermal längeren Tragedauer und sei frei von Allergenen. „Keramikprothesen reduzieren die Zahl der Wechseloperationen und erhöhen damit die Lebensqualität insbesondere von jüngeren Patienten.“ Die Mehrkosten für die Keramikvariante im Vergleich zur Metall-Polyethylen-Lösung werden von den Krankenkassen übernommen.

So geht es nach der Operation weiter

Operationsverfahren ohne lange Hautschnitte sorgen dafür, dass Sehnen, Weichteilgewebe und Muskeln, die für das Gehen mit der neuen Prothese benötigt werden, intakt bleiben. „Außerdem werden unnötiger Blutverlust und Narbenbildung vermieden“, sagt Witwity. Patienten mit künstlicher Hüfte oder künstlichem Knie können nach dem Eingriff im Normalfall rasch wieder stehen und gehen. Die Physiotherapie beginnt am Tag nach der OP. An den gut einwöchigen Klinikaufenthalt schließt sich direkt eine Reha an, während der komplexere Bewegungen wie Treppensteigen trainiert werden.

Auf die Gehhilfe können Patienten nach sechs Wochen verzichten. Spaziergänge oder leichtes Radfahren sind nach rund acht Wochen erlaubt. Abhängig vom individuellen Gesundheits- und Fitnesszustand ist es den meisten Patienten nach etwa drei Monaten möglich, zu arbeiten und leichten Sport zu treiben. Hocken, Knien sowie schweres Heben sollte in den ersten zwölf Wochen mit einer neuen Knie- oder Hüftprothese vermieden werden. Später ist prinzipiell die Ausübung aller Sportarten gestattet.

Wie lange hält die Prothese?

„Suchen Sie sich einen erfahrenen Spezialisten“, rät Witwity Betroffenen. Erfahrung und Kompetenz des Operateurs spielten für das Ergebnis eine große Rolle. Zum anderen hänge die Lebensdauer des künstlichen Gelenks wesentlich davon ab, welchen Belastungen der Gelenkersatz ausgesetzt ist. Sportarten wie alpines Skifahren oder Kampfsport etwa seien auch mit einer Prothese möglich, erhöhten aber das Risiko einer vorzeitigen Lockerung.

Durchschnittlich erreichen Hüft- und Knieprothesen eine Lebensdauer zwischen 15 und 25 Jahren. Viel wichtiger aber, betont der Experte: „Die allermeisten Patienten sind nach Einsetzen eines künstlichen Gelenks viel zufriedener als davor und würden sich rückblickend viel früher für den Eingriff entscheiden.“

Kontakt zum Experten aufnehmen

Klinik Dr. Witwity
Neubourgstraße 4
21682 Stade
Tel: 0 41 41/95 90
E-Mail: info(at)arthroclinic-witwity.de
Web: www.arthrose-klinik-witwity.de

Praxis Jörg Witwity
Neubourgstraße 4
21682 Stade
Tel.: 0 41 41/78 91 191
E-Mail: info(at)chirurgische-ambulanz-stade.de
Web: www.chirurgische-ambulanz-stade.de

Jörg Witwity, Chefarzt der Stader Klinik Dr. Witwity.

Jörg Witwity, Chefarzt der Stader Klinik Dr. Witwity.

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