Vor der Finanzierung einer Immobilie zur Eigennutzung sollte man wissen, wie viel einem das Eigenheim wert ist und welcher Kaufpreis realistisch ist. Denn neben dem monatlichen Abtrag für das Darlehen sollte genug Geld für alle anderen anfallenden Kosten zur Verfügung stehen. „Für eine solide Baufinanzierung ist das passende Konzept genauso wichtig wie niedrige Zinsen“, sagt Dirk Daues, Baufinanzierungsberater bei der Volksbank Stade-Cuxhaven eG. Er entwickelt in sieben Schritten ein passendes Finanzierungskonzept:
Grundsätzlich gilt: Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto niedriger sind die Zinsen für den aufgenommenen Kredit. Zu beachten ist, dass der Käufer neben dem Kaufpreis auch die Erwerbsnebenkosten wie Grunderwerbssteuer, Notar und Grundbucheintrag bezahlen muss. Wie viel Eigenkapital für die Finanzierung erforderlich ist, entscheidet der Finanzierungsberater individuell. Dies hängt unter anderem von der Höhe des Einkommens ab.
Die Faustregel für die Berechnung der monatlichen Belastung lautet: Zins plus ein Prozent Tilgung, geteilt durch zwölf Monate. Bei niedrigen Zinsen empfiehlt sich eine höhere Tilgung. Zur individuellen Berechnung auf die Übersicht unten klicken.
Gas, Wasser, Strom, Abfallgebühren und Wohngebäudeversicherung zählen zu den Wohnnebenkosten, die zu zahlen sind. Auch Rücklagen für die Instandhaltung gehören zu den Belastungen, die ein Immobilienkäufer einkalkulieren muss. „Wir rechnen mit unseren Erfahrungswerten pro Quadratmeter Grundfläche und kalkulieren auf dieser Basis die Kosten, auf die sich der Kreditnehmer neben den Kosten für das Darlehen einstellen muss“, sagt Dirk Daues. Konditionen berechnen: www.baufinanzierung-rechnen.de
Dirk Daues empfiehlt seinen Kunden, nicht mehr als 30 bis 50 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens für die Finanzierung inklusive Zinsen und Tilgung sowie Nebenkosten (Erwerbsnebenkosten, Wohnnebenkosten und Rücklagen) einzusetzen. Auch sollte jeder Kreditnehmer berücksichtigen, dass das Einkommen durch sich verändernde Lebensbedingungen wie die Geburt eines Kindes zeitweise niedriger sein kann.
„Zu einer soliden Finanzierungsberatung gehört, die Kunden über mögliche Fördermöglichkeiten umfassend zu informieren und sie zu beraten“, sagt Dirk Daues. Eine staatliche Förderung ist zum Beispiel das Baukindergeld, das förderberechtigten Familien (das Jahreshaushaltseinkommen mit einem Kind darf 90.000 Euro nicht überschreiten) beantragen können. Pro Kind erhält die Familie 12.000 Euro, ausgezahlt in zehn jährlichen Raten von je 1200 Euro. „Grundsätzlich spricht nichts dagegen, das Baukindergeld als Finanzierungsbaustein mitzunehmen; allerdings sollte die Finanzierung auch ohne diese Förderung auf soliden Beinen stehen“, empfiehlt Dirk Daues.
„Sicherheit kostet Geld“, weiß der Immobilienspezialist. Je länger man die Zinsbindung wählt – zehn, 15 oder auch 30 Jahre –, desto größer ist die Planungssicherheit. Aber da bei einer langen Zinsbindung auch ein möglicher Zinsanstieg eingerechnet ist, erhöht sich der Zinssatz entsprechend. Für den Kunden heißt das in jedem Fall: Egal, für welchen Zeitraum er den Kredit abgeschlossen hat, die Zinsen hierfür sind fest vereinbart und ändern sich nicht.
Sogenannte Sondertilgungen ermöglichen es, den Kredit schneller abzubezahlen. Diese sollte sich der Kreditnehmer vertraglich einräumen lassen. Die Sondertilgungsraten schwanken von Kreditinstitut zu Kreditinstitut zwischen fünf bis 15 Prozent jährlich.
Tel.: 0 41 61/55 59 22
E-Mail: dirk.daues@vobaeg.de
Web: www.vobaeg.de