1. Obstbauer Ulrich Beckmann setzt seit 2006 auf Dachkirschen, die Familie aus Hollern baut das Premium-Obst auf einer Fläche von zehn Hektar an. Bei der Ernte helfen Saisonarbeitskräfte wie die polnische Studentin Olivia Wojniok. Sie verdient 9,60 Euro in der Stunde. Die Reihen mit Regina oder Kordia werden fünf Mal durchgepflückt. Geübte Pflücker schaffen 20 Kilogramm in der Stunde. Unter dem Regenschirm können Kirschen voll ausreifen und werden schmackhafter (mehr Zucker), glänzender, haltbarer und größer. In den letzten Erntetagen legen sie bis zu 15 Prozent an Größe zu. Außerdem sind sie unter der Folie vor Nässe geschützt und platzen nicht. Netze an den Seiten schützen vor Staren und der Kirschessigfliege.
2. Der Erntezug wartet schon. Die Kirschen werden möglichst schnell von der Plantage in die Kühlung gebracht – vor dem Weitertransport zur Sortieranlage in Apensen.
4. Die Einlagerung der Steigen erfolgt bei Elbe-Obst in Apensen in Räumen mit Schnellkühlung – durch kalten Wind. Damit wird die gewünschte Kerntemperatur der Frucht zur Stabilisierung der Festigkeit schnell erreicht. In dem Raum ist es ein Grad Celsius kalt. Rund 400 Kilogramm lagern in den Kunststoffsteigen auf einer Euro-Palette. Eine Vernebelungsanlage hält die Luftfeuchtigkeit im Lagerraum hoch, damit die Stängel grün bleiben, ein wichtiges Erkennungsmerkmal für die Frische.
5. Henning von Husen kontrolliert die Qualität der Kirschen bei der Bonitierung, auch Festigkeit und Zuckergehalt werden gemessen.
6. Michael Gerezihar entleert die Körbe fruchtschonend im Wasser. Dann geht’s weiter, die Maschine vereinzelt die Kirschen. Die Pärchen oder Drillinge werden im Eiswasser getrennt. Die Kirsche setzt ihren Weg alleine fort – mit Stiel. 3,2 Tonnen sortiert die Anlage in der Stunde.
7. Auf dem Förderband erfolgt die Handverlesung der erntefrischen Kirschen. Beschädigte Kirschen werden aussortiert.
8. Hightech: Die Kirschen werden maschinell sortiert nach Größe und Farbe – mit einer fotooptischen Vermessung der Früchte. Simon Rehder und Mike Keck prüfen dies. 28 bis 32 Millimeter ist der Knupper-Standard einer Premium-Dachkirsche. Sortiert wird bis 34 Millimeter, auf den Zehntelmillimeter.
9. Gozedanca Gjozgieva arbeitet in der Konfektionierung der Kirschen. Die Maschine hat 17 Ausgabekanäle, auf den Millimeter genau wird sortiert. Verpackt werden die Kirschen der Marke Elbe-Obst Naturroyal lose im Beutel, in Schalen oder in Carrybags.
10. Durch Einsatz von speziellen Klimabeuteln mit reduziertem Sauerstoffanteil wird die Haltbarkeit der Ware signifikant verbessert – wichtig zur Sicherung der Qualität auf dem Weg über die LEH-Lager in den Supermarkt. In der speziellen Atmosphäre halten Kirschen bis zu sechs Wochen.
11. Die abgepackte Ware geht wieder in den Kühlraum vor dem Versand auf Kühl-Lkw.