Reeperbahn

Beatles-Tour-Führerin: „Möchte das Hamburger Beatles-Erbe bewahren“

Stefanie Hempel hat eine große Leidenschaft: Musik und die Beatles. Oder umgedreht. Die Grenzen sind fließend. Dank ihres Engagements für die Band hat Hamburg eine Beatles-Führung, die zeigt, wie wichtig die Stadt für die Karriere der Band war.

Samstag, 28.05.2022, 10:00 Uhr
Stefanie Hempel (45) führt seit 18 Jahren über den Kiez.

Stefanie Hempel (45) führt seit 18 Jahren über den Kiez.

Von Christiane Bosch

Wussten Sie, dass Bob Dylan den Beatles den ersten Joint gedreht hat? Oder dass die damals noch weitgehend unbekannten Rockmusiker in Hamburg 92 sehr lange Nächte in Folge im Musikclub Top Ten auftreten mussten und den Club dennoch sehr wertschätzen? Oder dass sie ihren Drummer Ringo Starr erst in der Hansestadt kennen- und lieben gelernt haben?

All diese und noch viel mehr Fakten und Geschichten rund um die berühmte Musikgruppe schüttelt Stefanie Hempel (45) quasi aus dem Ärmel. Mindestens einmal wöchentlich teilt sie ihr Wissen zu den „Fab Four“ in Hamburg bei Touren durch St. Pauli. Denn auf der Reeperbahn sind die Jungs aus Liverpool erst zu den Popstars geworden, als die man sie heute noch kennt.

Seit 18 Jahren macht Hempel die Kiez-Tour. Die Musikerin aus Mecklenburg-Vorpommern ist schon als Kind durch ihren Vater zu einem Beatles-Fan geworden. Die Führung lotst Fans und Interessierte an die wichtigsten Stationen der Beatles in Hamburg: zum Indra, wo die Band am 17. August 1960 ihr erstes Deutschland-Engagement hatte, zum Kaiserkeller, zum Top Ten, einer ranzigen, dunklen Unterkunft in einem alten Kino, zur Jägerpassage und natürlich zu dem Ort, an dem einst der berühmte Star-Club stand.

Als die Beatles in Hamburg ihre Weltkarriere starteten

„In Hamburg haben die Beatles ein großes Kapitel der Pop-Geschichte geschrieben. Es gibt keinen Ort in der Welt, an dem die Beatles so viel Zeit auf der Bühne verbracht haben wie hier in Hamburg auf St. Pauli. Nicht einmal in Liverpool.“ Hempel erzählt auch, dass die Beatles überhaupt erst in Hamburg zu der Band werden konnten, die später weltberühmt wurde. „Erst hier lernten sie, live als Band zu spielen und eine Einheit zu werden.“ Auch Ringo Starr lernten sie erst hier kennen. Erst 1962 wurde er Teil der Band.

Für Hempel, die auch iBeatles-Veranstaltungen rund um deren Jubiläen in Hamburg organisiert, sind die Führungen eine Herzensangelegenheit. „Ich möchte das Hamburger Beatles-Erbe bewahren. Diese Geschichte wird viel zu selten erzählt. Und dann auch oft noch falsch.“ Deshalb hat sie vor fast 20 Jahren die Beatles-Tour erfunden. „Weil es nix in Hamburg gab, das an die Beatles erinnerte und das wollte ich als Fan unbedingt haben.“ Als nächstes steht zum 80. Geburtstag (18.6.) von Paul McCartney ein Konzert in der Fabrik an, das Hempel organisiert hat. Bei „Celebrating Paul“ am 19. Juni singen unter anderem Wolfgang Niedecken, Inga Rumpf, Gustav Peter Wöhler, Otto Waalkes und Stefanie Hempel selbst Songs aus McCartneys gesamter Karriere. (dpa)

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