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Hilfe in Not

TApensen: Spendenannahme für Ukraine gestoppt – Bürokratie mit Schuld

Die Lagerkapazität in Apensen ist erschöpft: Meikel Zabel hat unter kiret.de seine Spendenlieferungen in die Ukraine dokumentiert.

Die Lagerkapazität in Apensen ist erschöpft: Meikel Zabel hat unter kiret.de seine Spendenlieferungen in die Ukraine dokumentiert. Foto: Laudien

Kinderheime, Krankhäuser und Schulen in der Ukraine hat Meikel Zabel seit Beginn des russischen Angriffskriegs mit Spenden aus Apensen versorgt. Damit ist jetzt vorerst Schluss - aus zwei Gründen.

Von Susanne Laudien Mittwoch, 06.12.2023, 08:30 Uhr

Apensen. Die Spendenannahmen auf dem Grundstück im Handelsweg 8a im Apenser Gewerbegebiet wurden eingestellt. Grund dafür ist zum einen die mangelnde Kapazität zur Lagerung der Ware. Zum anderen liegt der Grund aber auch an einer neuen Regelung zur Einfuhr und Abrechnung von humanitärer Hilfe für die Ukraine, die Anfang Dezember in Kraft getreten ist.

Unter anderem werden 20 Prozent beim Zoll auf die Spenden im Lkw geschätzt und erhoben, erläuterte Meikel Zabel bei der Jahreshauptversammlung seines Vereins Kiret (Kinderrettung). Nach Angaben des Ministeriums für Sozialpolitik sei eine solche Maßnahme notwendig, um die illegale Einfuhr von Waren und die Korruption aus humanitärer Hilfe wirksamer zu bekämpfen.

Neue Regelung löst Empörung aus

Dies löste bei freiwilligen Helfern und Organisationen für humanitäre Hilfe große Empörung aus. Innerhalb nur weniger Tage gab es laut Zabel eine Petition gegen diese Regelung mit rund 25.000 Stimmen. Hauptargument der freiwilligen Helfer ist, dass die neue Regelung den Prozess der Einfuhr von Hilfsgütern verzögere. Dem Beschluss zufolge sind zur Überprüfung durch den Zoll etliche bürokratische Auflagen zu erfüllen, unter anderem ist neben der genauen Waren-Deklaration auch die Einfuhr innerhalb einer zeitlich vorgegebenen Frist einzuhalten.

Für die freiwilligen Helfer seien die neuen Bestimmungen schwierig, da es oft unmöglich sei, vorherzusagen, wie lange es dauert, bis eine bestimmte Ladung die ukrainische Grenze erreicht, weiß Zabel aus eigener Erfahrung. Eine 30-Tage-Frist schränke die Möglichkeiten stark ein. Zumal es bei der Abfertigung an der polnisch-ukrainischen Grenze in Lemberg aktuell zu langen Lkw-Staus komme.

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