TApensen wird Schwerpunktfeuerwehr – Zwei Männer brennen für ihr Ehrenamt

Ortsbrandmeister Torsten Plumbohm (links) und Stellvertreter Tobias Müller führen die zur Schwerpunktfeuerwehr aufgewertete Ortsfeuerwehr Apensen. Foto: Vasel
Ortsbrandmeister Torsten Plumbohm und sein Vize Tobias Müller sind bei der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Apensen in ihren Ämtern bestätigt worden. Sie stehen damit an der Spitze der neuen Schwerpunktfeuerwehr. Ihre Devise lautet Teamarbeit.
Apensen. Der Rat der Samtgemeinde Apensen hatte den Status der Ortsfeuerwehr Apensen zum 1. Januar 2024 auf Wunsch der Feuerwehrleute aufgewertet - von einer Stützpunkt- zur Schwerpunktfeuerwehr. Diese Aufwertung sei durch die Ausweitung der Wohn- und Gewerbegebiete gerechtfertigt. Die Raisa sowie Elbe-Obst und Eisbär haben kräftig investiert, neue Gewerbebetriebe haben sich an der Ortsumgehung niedergelassen. Die Brandlasten steigen.
Mit der Ausstattung und Personalstärke sei sie de facto längst eine Schwerpunktfeuerwehr gewesen, mit dem neuen Status steigt die Ortswehr jetzt in die Liga mit Stade, Buxtehude oder Harsefeld auf. Doch Ortsbrandmeister Plumbohm und seinem Stellvertreter Müller geht es nicht um ein neues Messingschild. Ihr Ziel: neue Organisationsstrukturen.
Feuerwehr dankt Förderverein
Gruppen- können zu Zugführern aufsteigen. Mehr (potenzielle) Führungskräfte bedeuteten auch mehr Lehrgangsplätze bei der Feuerwehrschule (sofern es wieder Kapazitäten gebe). Kurzum: Die im Amt bestätigte Führungsspitze will die Arbeit auf mehr Schultern verteilen. Denn Airbus-Projektmanager Plumbohm (41) und Eisbär-Eis-Industriemechaniker Müller (42) sind auch beruflich stark eingebunden. Beide begrüßten bei der Jahreshauptversammlung am Freitag, dass Samtgemeindebürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock und Verwaltungsvize Edgar Rot sowie die Politik diesen Weg mitgegangen seien.
Die Feuerwehr könne auf Rat und Verwaltung, aber auch die Bürger selbst bauen. Feuerwehr und Förderverein haben für den Kauf eines 93.000 Euro teuren Mannschaftstransportwagens viel Geld einwerben können - von Bürgern bis zu Betrieben. Der Bus soll Anfang 2025 ausgeliefert und ausgebaut werden. Der alte ist reparaturanfällig. Seit 2021 waren die Feuerwehrleute und die fast 225 Mitglieder des Fördervereins mit der „Spendenbüchse“ unterwegs. Plumbohm dankte dem Verein, mit seiner Hilfe konnten weitere leichte CFK-Atemschutzflaschen beschafft werden.
So viele Einsätze absolvierte die Ortswehr
Die Ortsfeuerwehr rückte 2023 zu 93 Einsätzen aus, im Vorjahr waren es 100. Das rechnete Müller vor. 85 Aktive gibt es, darunter 12 Frauen. Die Jugendfeuerwehr kommt auf 31 Mitglieder. Die Einsatzkräfte leisteten 1715 Einsatzstunden (plus 293 Stunden). Hinzu kommen mehr als 5000 Stunden - insbesondere für Ausbildung, Übung und Instandsetzung. Die Notfallgruppe (AED) rückte zu 45 Einsätzen aus, um Erste Hilfe - unter anderem durch Reanimation - zu leisten. Fünf Brände gab es. Innerhalb von weniger als vier Minuten rücke die Wehr nach der Alarmierung im Schnitt aus.
Besonders bewegend sei für viele Einsatzkräfte der schwere Unfall auf der L130 zwischen Nottensdorf und Grundoldendorf zu Pfingsten gewesen. Eine 18-Jährige hatte sich mit ihrem Twingo um einen Baum gewickelt. Die Rettung war aufwendig. Mittlerweile habe die lebensgefährlich verletzte Frau ihr Abi und könne wieder gehen. Der Bundeswehr-Arzt habe das „ruhige, konstruktive und besonnene Zusammenspiel“ von Feuerwehrleuten, Notfallsanitätern und Notärzten gelobt. Plumbohm: „Wir können stolz sein.“