TBeckdorfer Neubaugebiet: Die Warteliste potenzieller Bauherren ist lang

Der Übergang in die asphaltierte Baustraße bleibt bis zum Endausbau gesperrt, damit schwere Baufahrzeuge nicht durch den gepflasterten Pappelweg fahren. Foto: Laudien
Der Erstausbau ist fertig und es gibt bereits Straßennamen. In Kürze startet die Vermarktung der 48 Baugrundstücke. Doch einige Fragen müssen in Beckdorf noch geklärt werden.
Beckdorf. Die Nachfrage von potenziellen Häuslebauern an Grundstücken im Beckdorfer Neubaugebiet An der Blide war bereits lange vor dem ersten Spatenstich im zweiten Bauabschnitt sehr groß. Nachdem das Areal vermessen sowie der Boden mit mehreren Bohrungen untersucht und als unbelastet eingestuft worden war, begannen im Frühjahr 2024 die Erschließungsarbeiten. Bis Ende November wurden Schmutzwasser- und Regenwasserkanal, Straßenbeleuchtung und die vorläufige Baustraße umgesetzt.
Auch beim zweiten Bauabschnitt gab es wie bereits beim ersten Bauabschnitt archäologische Ausgrabungen auf dem etwa 20.000 Quadratmeter großen Areal. Wie berichtet, konnten dadurch bis Anfang August spektakuläre Funde aus der Vorrömischen Eisenzeit entdeckt werden, die Aufschluss über ein Dorf von imposanter Größe geben. Parallel zu den Ausgrabungen lief die Erschließung des neuen Baugebietes, so dass es durch die Ausgrabungen zu keiner Zeitverzögerung kam.
Ausgrabungen
T Archäologen machen in Beckdorf spektakuläre Entdeckung
Der Endausbau ist für 2028 geplant und wird ähnlich wie beim ersten Bauabschnitt ausgeführt. Der Asphalt der Baustraße wird dazu wieder aufgenommen und entsorgt sowie Straßen und Gehwege anschließend mit Pflastersteinen verlegt.
48 Grundstücke sollen verkauft werden
Mit der Vermarktung der neuen 48 Bauplätze des zweiten Bauabschnitts soll in Kürze begonnen werden. Wann genau der Start sein wird, kann Beckdorfs Gemeindedirektor Edgar Rot derzeit noch nicht sagen. „Im ersten Quartal, spätestens aber im zweiten Quartal werden wir loslegen.“ Vorerst fehlen allerdings noch einige Angaben, insbesondere zu den Erschließungskosten.
„Wir warten derzeit noch auf die Schlussabrechnung.“ Außerdem müsse die EWE auch noch eine Trafo-Station in dem Baugebiet aufstellen, damit vor Ort auch Baustrom zur Verfügung steht, so der Gemeindedirektor.

Schmutzwasser- und Regenwasserkanal, Straßenbeleuchtung und vorübergehend asphaltierte Baustraße wurden für die Ersterschließung umgesetzt. Foto: Laudien
So lange die Erschließungskosten nicht bekannt sind, kann Rot auch zum Kaufpreis der 48 Baugrundstücke nichts Genaues sagen. Der Quadratmeterpreis lag beim ersten Bauabschnitt 2019 für die 69 Baugrundstücke zwischen 150 und 160 Euro - und wird beim zweiten Bauabschnitt nach abschließender Kostenrechnung aber voraussichtlich höher ausfallen.
Das Baugebiet am Rande von Beckdorf in Richtung Goldbeck ist dennoch nach wie vor sehr beliebt. Viele potenzielle Bauherren hatten bereits ihr Interesse an einem Grundstück bekundet, als die anfängliche Vermessung für die Grundstücke begann. Es gibt eine lange Warteliste, einige Interessenten sind aber aufgrund der Zinssituation zwischenzeitlich wieder abgesprungen. „Wer Interesse hat, kann sich gerne bei der Gemeinde Beckdorf bewerben“, sagt Rot.
Bislang noch nicht geklärt ist, ob eventuell eine zweigeschossige Bauweise auf einigen Grundstücken möglich sein wird. Dieses Thema müsse noch politisch diskutiert werden und werde aber höchstens für jene Grundstücke in Betracht kommen, die am Rande des Baugebietes liegen, erklärt Edgar Rot.
Die Strabs ist in Beckdorf vom Tisch
Äußerst erfreulich für künftige Neubürger: In der jüngsten Ratssitzung wurde sich eindeutig für die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge (Strabs) in Beckdorf ausgesprochen. Darüber hinaus einigte sich der Beckdorfer Gemeinderat im Dezember auf die Namen für sechs neue Straßen im zweiten Bauabschnitt, die da lauten: An de Sandkuhl, Stubbenwisch, De Brückenbarch, Feldwacht, Op‘n Heidorn und Beekstieg.
Mehrere Namensvorschläge gab es zu verschiedenen Themenbereichen mit Bezug zur Geschichte des Baugebiets und zur Blide wie „Blidenbogen“ oder „Feldwacht“ als Erinnerung an mittelalterliche Wachposten. Aber auch Vorschläge zur plattdeutschen Identität oder kreative Ideen wie Lichterhain, Zeitwinkel und Harmoniepfad standen unter anderem zur Auswahl.
Anmerkung der Redaktion: In einem Absatz hieß es, die Straßenausbaubeitragssatzung komme unter anderem beim Erstausbau von Straßen zur Anwendung. Das ist falsch. Wir haben die entsprechende Passage gelöscht.

Blick auf das Neubaugebiet von der Straße Kornlingen. Foto: Laudien