TDas Dorf bebt: Revenahe feiert sein Oktoberfest mit Bier und Herzblut
Bei Musik vom Aalbachtal Express und einer Maß Bier feierten die Gäste auf dem Oktoberfest in Revenahe. Foto: Pauline Meyer
Sie tanzen auf Bänken und schunkeln zu Musik von Mickie Krause: Die Oktoberfest-Fans kommen gerne nach Revenahe. Was ist das Besondere hier? Ein Rundgang.
Apensen. Am Freitag feierte das Land den Tag der Deutschen Einheit - und Revenahe feierte ihn auf bayerische Art. Der kleine Ort in der Gemeinde Sauensiek verwandelte sich zur Party-Hochburg mit Blasmusik, Dirndln und Lederhosen.
Es ist die 13. Auflage des überregional bekannten Oktoberfests, und schon zum Auftakt ist das Zelt bis auf den letzten Platz gefüllt. 1600 Besucherinnen und Besucher liegen sich in den Armen, tanzen im weiß-blau geschmückten Festzelt auf ihren Bänken und bringen Revenahe wieder einmal zum Beben.
Guter Ruf bis nach Berlin
„Es ist jedes Mal wie ein Hebel, der umgelegt wird“, sagt Bernd Meinke, Erster Vorsitzender des veranstaltenden Vereins Insel im Moor. „Sobald nach dem Essen der DJ loslegt, kocht die Stimmung hoch.“

Bernd Meinke, Erster Vorsitzender des Vereins Insel im Moor (rechts), und sein Stellvertreter Stephan Perbandt freuen sich über die vielen Gäste. Foto: Pauline Meyer
Das Fest habe sich rumgesprochen. Die Leute kämen aus dem Nachbardorf, aus Hamburg, Berlin und sogar Rostock, berichtet Meinke. Möglich gemacht wird es durch den Einsatz der 36 Vereinsmitglieder und durch die Zusammenarbeit mit Veranstalter Stefan Wilke von Sehenswert Events, der seit zehn Jahren mit dabei ist. „Er macht einen super Job“, loben Meinke und sein Stellvertreter Stephan Perbandt.
DJ Jannik heizt ein und die Gäste feiern friedlich
Die Party läutet DJ Jannik Heinsohn am Pult ein. Er weiß, wie er dem Publikum richtig einheizt. Jannik animiert die Menge bei „Aloha Heja He“ zum Rudern und schickt sie zu einem von Mickie Krauses Songs auf den Bänken „von vorne nach hinten, von links nach rechts“.

Insgesamt 3200 Menschen sind an zwei Abenden beim Oktoberfest in Revenahe dabei. Foto: Pauline Meyer
Schunkeln nach Anleitung - das kommt gut an. Spätestens wenn dann die Band einläuft, gibt es kein Halten mehr und die ersten Reihen müssen ihre Tische räumen, damit Platz für die Tanzfläche entsteht.
Aalbachtal Express: Von Anfang an dabei
Für den musikalischen Höhepunkt sorgt seit 13 Jahren der Aalbachtal Express. Die fränkische Band ist seit über 40 Jahren unterwegs und international erprobt. Nach Revenahe zieht es sie immer wieder. Der netten Menschen und der Stimmung wegen. „Die Leute hier sind einfach super drauf“, schwärmt Manager René Hübner. Frontmann Joachim Vollpert ergänzt: „Mittlerweile ist Revenahe fast wie ein zweites Zuhause.“
Die besten Bilder
T Mega-Gaudi: 3200 Oktoberfest-Fans feiern in Dirndl und Lederhose in Revenahe
Das Besondere sei für sie das Publikum, das immer mit Herzblut dabei ist. „Wir bekommen die Energie von den Leuten zurückgespiegelt“, so René Hübner. Bei dieser Resonanz sei es kein Problem, zwei Tage hintereinander richtig Vollgas zu geben. Und das Publikum dankt es ihnen: Bei Klassikern wie „Schatzi, schenk mir ein Foto“ steht die Menge auf den Bänken, tanzt und singt mit. „Die Leute sind gleich von Beginn an dabei, das ist einzigartig“, so die Musiker.
Ein Fest für alle Generationen
Doch was macht den besonderen Zauber dieses Oktoberfestes aus? Lisa Schön, die zum ersten Mal zu Gast in Revenahe ist, schwärmt: „Die Stimmung ist einfach richtig gut und alle tragen Tracht - das gefällt mir.“ Sie wurde von ihrer Freundin Sabrina Reusner aus Harsefeld mitgenommen, die schon Oktoberfest erprobt ist: „Hier dabei zu sein, ist Pflichtprogramm.“

Die Freundinnen wollen nächstes Jahr wiederkommen (von links): Lisa Schön, Sabrina Reusner und Sofia Rehberg. Foto: Pauline Meyer
Ähnlich begeistert zeigen sich Janis Anton und Sebastian Kreibich. Die beiden standen bereits auf den Bänken in München, doch ihr Urteil fällt eindeutig aus: „Hier ist das wahre Oktoberfest, viel besser als in München.“ Das liegt für sie nicht nur an der guten Laune der Gäste, sondern auch an der Musik und dem Bier - alles inklusive.

Janis Anton (links) und Sebastian Kreibich ziehen Revenahe dem Oktoberfest in München vor. Foto: Pauline Meyer
Auch Harsefelds Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück mischte sich unter die Gäste: „Man sieht hier, wie alle Generationen zusammen feiern. Das ist schon etwas Besonderes“, sagt sie. Vereinsmitglied Ines Hormozi bringt es auf den Punkt: „Ich bin jedes Mal begeistert, wie wir so ein kleines Dorf zum Beben bringen.“

Einige der Mitglieder des Vereins Insel im Moor: Ines Hormozi (rechts) freut sich über das generationsübergreifend gut gelaunte Publikum. Foto: Pauline Meyer
Am Freitag sei das Publikum eher jung, am Samstag altersgemischter - doch die Stimmung sei an beiden Abenden ausgelassen und friedlich. „Das funktioniert einfach“, so Hormozi.
Ein gesetzter Termin im Jahr
Die 3200 Tickets für die zwei Veranstaltungen sind jedes Jahr schnell vergriffen, erzählen Meinke und Perbandt: „Manche würden sich am liebsten schon für die nächsten zehn Jahre Karten sichern.“ Das gehe natürlich nicht - aber es zeige, wie beliebt das Fest ist.

Für jeden Spaß zu haben: Die Gäste auf dem Oktoberfest Revenahe. Foto: Pauline Meyer
Vergrößern wolle man das Fest nicht weiter. „Die Größe mit 1600 Gästen pro Abend ist perfekt“, finden die Vereinsvorsitzenden. Alles andere sei logistisch auch gar nicht machbar.
Herzblut und ein grandioses Publikum
Welchen Charme des Revenaher Oktoberfest ausübt, erklärt sich beim Gang durch das gemütliche Festzelt: Dirndl- und Lederhosenträger schunkeln, lachen und tanzen Arm in Arm. Bei Bier und Haxe stimmen sich die Menschen auf den Abend ein. Wenn die Bänke nicht mehr Sitzplatz, sondern Tanzfläche sind, sorgen die Profis auf der Bühne dafür, dass die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht.

Super Stimmung herrscht beim Tanzen auf den Bänken. Foto: Pauline Meyer
Es steckt Herzblut in der Veranstaltung: von den Machern und den Gästen. Und so wird auch bei der 13. Auflage des Oktoberfestes klar: Revenahe kann München locker das Wasser reichen. Oder, wie ein Gast es formuliert: „Das hier ist das echte Oktoberfest.“
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DJ Jannik animiert die Gäste zum Mitmachen. Foto: Pauline Meyer

Das Festzelt ist in weiß-blaue Deko getaucht. Foto: Pauline Meyer