TEndlich: Beckdorf bekommt eine Querungshilfe auf der Ortsdurchfahrt

Zwischen Wiegersweg und Horneburger Kamp kommt eine Querungshilfe. Auch der Asphalt soll in einem Teilbereich saniert werden. Foto: Laudien
Seit Jahren gibt es die Forderung nach einer Querungshilfe auf der vielbefahrenen Landesstraße in Beckdorf. Nun kommt sie endlich - aber mit dem Ergebnis ist nicht jeder zufrieden.
Beckdorf. In der jüngsten Beckdorfer Ratssitzung hatte Beckdorfs Gemeindedirektor Edgar Rot eine frohe Botschaft zu verkünden: Die seit vielen Jahren von etlichen Beckdorfern gewünschte Querungshilfe an der Ortsdurchfahrt wird im kommenden Jahr umgesetzt. Am Morgen der Sitzung hatte Rot mit Frank Salomon, dem Vertreter der niedersächsischen Straßenbaubehörde in Stade, gesprochen und die Zusage erhalten.
Wie mehrfach berichtet war bereits 2012 im Beckdorfer Rat erstmals ein Antrag zur Querungshilfe an der Ortsdurchfahrt in Beckdorf gestellt worden. Ohne Erfolg. 2017 dann der nächste Anlauf: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen forderte zwei Verkehrsinseln als Querungshilfen jeweils an der nördlichen und südlichen Ortseinfahrt sowie eine Verkehrsampelanlage in der Ortsmitte an der Kreuzung Hauptstraße/Goldbecker Straße.
Beckdorfer Bürger setzte sich zuletzt für die Querungshilfe ein
Der Erfolg einer Zusage des niedersächsischen Straßenbauamts für die Querungshilfe an der L130 ist nicht zuletzt auch dem Beckdorfer Hans-Heinrich Twiefel zu verdanken. Für eine Verkehrsberuhigung an der Hauptstraße zwischen Wiegersweg und Horneburger Kamp setzte er viele Hebel in Bewegung.
Das Land Niedersachsen, zuständig, weil es sich um eine Landesstraße handelt, wird die Kosten für die Baumaßnahme aber lediglich zur Hälfte übernehmen. Auch das Personal zur Umsetzung könne das Land derzeit nicht vorhalten, teilte Rot in der Sitzung mit. Die Gemeinde Beckdorf wird daher die Hälfte der Baukosten übernehmen und im Rahmen einer Verwaltungsvereinbarung auch die Durchführung der Baumaßnahme.

Eine Querungshilfe wie hier vor dem Einkaufszentrum in Apensen ist an der Beckdorfer Ortsdurchfahrt geplant. Foto: Laudien
„Warum müssen wir 50 Prozent übernehmen, wenn es eine Landesstraße ist?“, fragte Sören Wallin (IGB). Rot begründete die Vereinbarung als einen guten Kompromiss für die dringende Notwendigkeit einer Querungshilfe und nannte Beispiele wie etwa die Gemeinde Nottensdorf, die die gesamten Kosten übernehmen musste. Die Ausschreibung für die Baumaßnahme erfolge im Frühjahr 2025 und anschließend eine zügige Umsetzung, versprach Rot.
Sanierung der Asphaltdecke in einem Teilbereich
Das Land Niedersachsen übernimmt die Sanierung der Asphaltdecke der L130 für einen Teilbereich. Eine Erneuerung des Rad- und Fußwegs an der L130 sei in der Maßnahme nicht enthalten und für die nächsten Jahre auch nicht geplant, habe der zuständige Vertreter der Straßenbaubehörde mitgeteilt. Wie berichtet sind zwischenzeitlich lediglich einige stark geschädigte Bereiche am Radweg zwischen Apensen und Beckdorf ausgebessert worden.
Eine genaue Kostenschätzung für die Maßnahme der Querungshilfe wird noch kommen, teilte Rot mit. Zur Finanzierung hat die Gemeinde Mittel in Höhe von etwa 200.000 Euro eingeplant. Diese sollen aus den Minderausgaben für den Endausbau des ersten Bauabschnitts des Baugebiets An der Blide umgewidmet werden, wo noch 590.000 Euro zur Verfügung stehen. Durch die zweckgerichtete Umwidmung könnten die Mittel bereits Anfang 2025 freigegeben werden. Zudem wurden Mittel für Kompensationsmaßnahmen eingeplant, da vier Bäume für die Umsetzung der Querungshilfe gefällt werden müssen.
Für die geplante Verkehrsberuhigung in der Straße Waldfrieden, die auch im kommenden Jahr umgesetzt werden soll, werden für die benötigten 50.000 Euro ebenfalls Restmittel aus dem abgeschlossenen Baugebiet verwendet.