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Verkehr

TEndlich kommt der Radweg zwischen Grundoldendorf und Apensen

Ende im Gelände: Im Juli starten die Baumaßnahmen für die letzte Lücke für einen sicheren Radweg von Apensen nach Grundoldendorf.

Ende im Gelände: Im Juli starten die Baumaßnahmen für die letzte Lücke für einen sicheren Radweg von Apensen nach Grundoldendorf. Foto: Laudien

Seit Jahrzehnten gibt es den Wunsch nach einem Fuß- und Radweg zwischen Nottensdorf und Apensen. Nun soll die letzte Lücke der Verbindung geschlossen werden. Das ist der Stand.

Von Susanne Laudien Mittwoch, 02.04.2025, 16:30 Uhr

Apensen. Darauf haben Radler lange warten müssen, doch jetzt gibt es endlich grünes Licht für einen Radweg zwischen Nottensdorf und Apensen. Die Bauarbeiten für die letzte Lücke vom Kreisel bei der Bäckerei Schrader in Apensen bis nach Grundoldendorf sollen im Juli beginnen. Die Planungsarbeiten sind abgeschlossen, derzeit wird die Ausschreibung vorbereitet, sagt Michael Schöne, Bau-Fachbereichsleiter im Geschäftsbereich Stade der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV).

„Seitens der Planung ist alles geregelt und mit den Anliegern vertraglich abgestimmt“, so Schöne. Viele Kleinigkeiten waren zu klären, insbesondere zur Leitungsverlegung. Doch die Anlieger seien kooperativ gewesen und alles habe vernünftig geklappt, berichtet Schöne. Er rechnet mit einer Bauzeit von ungefähr einem Jahr.

Die Rohre vom Trinkwasserverband liegen zur Verlegung an der L 130 bereit.

Die Rohre vom Trinkwasserverband liegen zur Verlegung an der L 130 bereit. Foto: Laudien

Der Fuß- und Radweg an der L130 wird rund 2,8 Kilometer lang sein und etwa 1,3 Millionen Euro kosten. Während der Bauarbeiten wird es zu Einschränkungen und Umleitungsempfehlungen für Verkehrsteilnehmer kommen, über die gesondert zu den jeweiligen Bauabschnitten informiert werden soll.

Trinkwasser-Leitungen wurden bereits verlegt

Das geplante Teilstück verläuft überwiegend im Bereich von landwirtschaftlichen Flächen in unmittelbarer Nähe zur Landesstraße und hat eine Breite von 2,5 Metern. Im Bereich von Grundoldendorf wird der Waldrand auf einer Länge von etwa 60 Metern durch die Baumaßnahme zeitweilig in Anspruch genommen. Nach Fertigstellung des Radweges wird dort wieder neuer Waldrand mit mindestens sieben verschiedenen Gehölzarten angepflanzt. Für 15 gefällte Straßenbäume werden 30 Stieleichen gepflanzt und zudem eine Kompensationsfläche westlich von Apensen durch Wiesentümpel, eine Hecke und Grünland angelegt.

Der Trinkwasserverband Stader Land hat bereits seine blauen Rohre am Seitenstreifen für das letzte Teilstück abgelegt und wird dieses in den kommenden Monaten einbauen. Der erste Abschnitt ist bereits fertig, teilt Ralf Burghartz, Geschäftsführer vom Trinkwasserverband Stader Land, mit. Die Maßnahme wurde wie grundsätzlich üblich vor den Bauarbeiten für den Radweg ausgeführt. Durch die vergrößerten Leitungen werde die Versorgung für Apensen verbessert, so Burghartz.

Strecke seit 2017 im Radwegekonzept

Der Radweg von Nottensdorf über Grundoldendorf bis Apensen ist schon sehr lange das Ziel. Bereits 2004 hatte sich der Nottensdorfer Gemeinderat erstmals für den Bau ausgesprochen. Der Lückenschluss zwischen Nottensdorf und Grundoldendorf scheiterte an der Einigung mit drei Grundeigentümern. Danach startete die Planung und die öffentliche Ausschreibung für den Bau des 1,2 Kilometer langen Radweges mit einer Auftragssumme von rund 666.000 Euro. Rodungsarbeiten wurden durchgeführt, Gehölze, Zaun und Windschutzhecke beseitigt. Danach war der Trinkwasserverband Stader Land mit dem Kanalbau dran; eine Wasserleitung wurde verlegt.

Seit 2017 steht die Strecke im Radwegekonzept des Landes Niedersachsen. Seit 2019 ist der innerörtliche Abschnitt in Nottensdorf bis zum Ortsausgang fertig, 2022 wurde der Radweg bis Grundoldendorf verlängert.

Das Teilstück des Radweges von der Bahnlinie bis zum Kreisel in Apensen wurde kürzlich fertiggestellt.

Das Teilstück des Radweges von der Bahnlinie bis zum Kreisel in Apensen wurde kürzlich fertiggestellt. Foto: Laudien

Im September 2023 ging es dann in Apensen weiter mit dem Bau eines Teilstücks über 400 Meter an der Stader Straße von der Bahnlinie in Apensen bis zum Kreisverkehr bei Bäckerei Schrader. Baukosten für die Gemeinschaftsbaumaßnahme des Landes Niedersachsen und der Gemeinde Apensen: 220.000 Euro. Die letzte Lücke des Radweges von Apensen nach Grundoldendorf fehlt derzeit noch. Bei dem Teilstück handelt sich um eine stark befahrene Strecke.

Tödlicher Unfall an der L130

Die Notwendigkeit für einen sicheren Radweg zeigte sich auf tragische Weise 2011: Ein Fahrradfahrer wurde bei einem Verkehrsunfall zwischen Grundoldendorf und Apensen getötet. Der 26-Jährige war mit dem Rad auf dem Weg nach Hause und musste auf der Straße fahren, weil es dort keinen Radweg gibt. Obwohl er eine auffällige Warnweste trug und sein Fahrrad mit mehreren Leuchten versehen hatte, übersah ihn ein Autofahrer. Der Radfahrer war sofort tot.

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