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Heimatforschung

Geballte Geschichte auf 124 Seiten: Leuchttürme an der Elbe

Günther Borchers arbeitete zehn Jahre an seinem neuen Bildband.

Günther Borchers arbeitete zehn Jahre an seinem neuen Bildband. Foto: Bast

Der Heimatforscher Günther Borchers aus Sauensiek hat ein neues Buch aufgelegt. Es erzählt von den Schätzen entlang der Elbe - darunter ein ganz besonderer.

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Von Isabell Bast
Montag, 04.11.2024, 07:55 Uhr

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Altes Land. Das neunte Buch von Günther Borchers ist veröffentlicht. „Die Elbe und ihre Leuchttürme. Band 1: Die Seezeichen auf der linken Elbseite zwischen Hamburg und Cuxhaven.“ Das Buch dokumentiert mit vielen historischen und aktuellen Fotos, Zeichnungen, Postkarten und Stempeln die Geschichte der Leuchtfeuer an der Unterelbe. 124 Seiten, erschienen im MCE Verlag aus Drochtersen in einer Auflage von 750 Stück. Es ist im Buchhandel und online für 20 Euro erhältlich.

Das Titelbild zeigt das Oberfeuer von Bassenfleth. Die Konstruktion der Gittertürme ist nur entlang der Elbe zu finden. Das Besondere an diesem Turm war der fehlende Wachraum unterhalb der Laterne. Der Leuchtturmwärter wohnte im Wohnhaus direkt nebenan. 1959 erlosch das Leuchtfeuer in Bassenfleth und der Turm verschwand.

Von den Briefmarken zur Heimatgeschichte

Günther Borchers sammelt als Heimatforscher seit 40 Jahren historische Zeitdokumente. Gut zehn Jahre dauerte die Zusammenstellung für seinen Bildband über die Leuchttürme an der Elbe. Borchers gilt zudem als Briefmarken-Experte in der Region. Seit 33 Jahren ist er Erster Vorsitzender bei den Briefmarken- und Münzenfreunden der Geest e.V. Harsefeld. Im ehemaligen Technik- und Verkehrsmuseum in Stade und später in der Heimatstube in Assel betreute er das von ihm gegründete erste deutsche Post- und Absenderfreistempel Museum.

Leuchttürme faszinieren Borchers. Das Unterfeuer Twielenfleth ist ein beliebtes Postkarten-Motiv gewesen. Drei Seiten widmet Borchers dem weißen, viereckigen Turm, der auf einem Eisengerüst steht. Aus 13 Meter Höhe wies das Leuchtfeuer unter einem kegelförmigen Dach den Seefahrern fast 100 Jahre bis in 1980er Jahre den Weg. Dann war der Turm zu klein für die immer größer werdenden Schiffe. Leuchttürme sind unverzichtbare Navigationshilfen.

Das Unterfeuer Twielenfleth als Motiv auf einer historischen Postkarte.

Das Unterfeuer Twielenfleth als Motiv auf einer historischen Postkarte. Foto: Sammlung Borchers

Heute steht der Leuchtturm im Innendeich und dient als Museum. Die Bürgerschaft Twielenfleth hatte sich für den Turm stark gemacht. Er sollte verschrottet werden. „Der Leuchtturm ist ein Wahrzeichen von Twielenfleth. Er ist im Ortswappen enthalten“, sagt Joachim Steffens zu dessen Bedeutung für die Twielenflether.

Steffens ist Erster Vorsitzender der Bürgerschaft. Sie kümmern sich um den Erhalt des Turms und die Ausstellung. Schiffsmodelle im Inneren zeigen die Entwicklung der Schifffahrt. Jedes Jahr gibt es eine kleine Sonderausstellung.

Gesammeltes Material füllt ein eigenes Zimmer

Fundstücke stapeln sich bei Borchers zu Hause in Sauensiek in einem Extra-Zimmer bis unter die Decke. In den Regalen stehen meterweise Ordner mit Material sortiert nach Themen. Bei seinen Recherchen in Archiven und im Gespräch mit Menschen stößt der 73-Jährige immer wieder auf Leuchttürme. Daraus entwickelt sich seine Passion. Er macht mit seiner Frau gerne Urlaub am Wasser. „Die Ferne und die Weite beim Blick vom Leuchtturm - das ist besonders“, sagt Borchers.

Seine nächsten Buchprojekte sind in Vorbereitung. Auf drei Tapeziertischen liegen Fotos, Texte und Zeichnungen rund um Feuerschiffe, Leuchttürme in Ostfriesland und Material für den zweiten Band über die Leuchttürme an der Elbe. Borchers sagt: „Ich möchte alles, was ich zusammentrage, für die Nachwelt erhalten.“

www.borchers-buecher.de

Ein Blick ins Buch: der alte Leuchtturm Twielenfleth steht im Innendeich und ist ein Museum.

Ein Blick ins Buch: der alte Leuchtturm Twielenfleth steht im Innendeich und ist ein Museum. Foto: Bast

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