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Musik

TGospels und Pop: Chor-Konzert mit Dreiklang und Hornelujas in der Apenser Kirche

Chorleiter und versierter Kirchenmusiker: René Clair gibt als einziger Mann im Frauenchor Dreiklang den Takt vor.

Chorleiter und versierter Kirchenmusiker: René Clair gibt als einziger Mann im Frauenchor Dreiklang den Takt vor. Foto: Susanne Laudien

25 Frauen und ein Mann: Dreiklang aus Ruschwedel ist der einzige Frauenchor auf der Geest. Ihr Konzert in Apensen steht im Zeichen von Frieden und Demokratie. Was besonders an diesem Chor ist und wer dort den Ton angibt.

Von Susanne Laudien Dienstag, 28.05.2024, 17:00 Uhr

Apensen. „Dab-dab-dabi-du-dab...ein bisschen poppiger bitte, das ist doch kein Schlaflied“, fordert Chorleiter René Clair die 25 Sängerinnen von Dreiklang bei der Chorprobe auf. Die Vorbereitungen für ihr Konzert „I have a dream“ zusammen mit dem gemischten Horneburger Gospelchor Hornelujas am 1. Juni, 18 Uhr, Einlass ab 17.30 Uhr, in der Kirche in Apensen, laufen auf Hochtouren.

Im Dorfgemeinschaftshaus in Ruschwedel trifft sich der Frauenchor nahezu jeden Dienstagabend. Der Name Dreiklang ist Programm: Sopran, zweiter Sopran und Alt. Das internationale Repertoire des als Verein organisierten Chores reicht von Abba bis Elvis. „Viele von uns konnten vorher kein Englisch“, gesteht eine der Sängerinnen.

Repertoire mit englischer Pop-Musik

Neben diversen englischen Texten gibt es aber auch deutsche Lieder wie „Marmor Stein und Eisen bricht“ von Drafi Deutscher und afrikanische Stücke sowie einen hebräischen Song.

„Es ist ein Mix und für jeden ist etwas dabei“, sagt Chorleiter René Clair. Der 61-Jährige ist seit 2016 der Chorleiter und fährt jede Woche immer dienstags von Sittensen nach Ruschwedel und gibt bei den Sängerinnen Ton und Takt vor.

Musikalität wurde in die Wiege gelegt

Hauptberuflich arbeitet Clair beim Jugendamt in Harburg. Doch unüberhörbar ist er ein versierter Kirchenmusiker. Die Musik liegt ihm im Blut. Schon Vater und Großvater haben musiziert. Bereits als Achtjähriger sang er im Chor, spielte mit zwölf die Kirchen-Orgel.

Mittlerweile ist Clair Vize-Präsident des Chorverbandes Niedersachsen-Bremen, leitet sechs Chöre in Rotenburg, Stade, Sasel, darunter ein japanischer Kinderchor und der MTV Nottensdorf sowie zwei Kirchenchöre. Zudem ist er Organist in Heeslingen und Elstorf.

Auftritt in Japan und New York

Demnächst fährt der Kirchenmusiker mit einem Chor nach Japan und ist sogar schon in der berühmten Carnegie Hall in New York aufgetreten. Außerdem organisiert er Familien-Freizeit-Fahrten und engagiert sich als begeisterter Anhänger der Demokratie für die politische Bildung bei Kinder- und Jugendprojekten.

In Zeiten von Europa-Wahl und Grundgesetz-Geburtstag sollen bei dem Konzert in Apensen auch politische Botschaften musikalisch vermittelt werden wie mit dem Lied „Make Love not War“ - oder „Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn, voneinander lernen, miteinander umzugehn“ von Clemens Bittlinger.

Musik zu Demokratie und Frieden

„Die dritte Strophe ist wichtig, sie handelt von Frieden, Liebe und Verstand“, motiviert Clair die Sängerinnen.

In der Region lösen sich immer mehr Gesangsvereine auf. Nach Corona, als das Singen zeitweise verboten war, verstummten viele Chorstimmen.

Allgemeines Chor-Sterben

Auch überalterte Mitglieder und fehlender Nachwuchs sind Gründe für das Chor-Sterben, weiß René Clair. Die Jugend werde nicht mehr zum Singen animiert, da der Musikunterricht in Schulen häufig nicht mehr stattfinde, moniert Clair.

Dabei sei Singen förderlich für Sprache und Gesundheit. Singen tue Körper und Seele gut. Wer regelmäßig singt, stärke seine Abwehrkräfte und Psyche. Dabei sei es nicht wichtig, ob professionell oder nur aus Spaß gesungen werde, sagen Experten.

Das bestätigen auch die Sängerinnen von Dreiklang, bei denen selbst Frauen über 80 Jahre ihren Spaß in der Chor-Gemeinschaft haben - „und durchaus die hohen Töne treffen“, lobt ihr Chorleiter.

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