T„Unfassbar gutes Kooperationsprojekt“: Das ist neu beim ASC Cranz-Estebrügge

Sitzprobe in der sanierten Umkleide der Schulsporthalle (von links): Jorks Bürgermeister Matthias Riel, Bauingenieurin Sandra Köster, Fynn Meyer, ASC-Vorsitzender Dieter Köpke und Jörg Gilke. Foto: Vasel
Der Altländer Sportclub und die Gemeinde Jork haben viel Geld und Arbeit in die Sportstätten an der Este investiert. Die Zusammenarbeit soll vertieft werden - auch mit Blick auf die Ganztagsschule. Was bereits neu gemacht ist.
Königreich. In diesem Jahr haben die Gemeinde Jork und der Altländer Sportclub (ASC) Cranz-Estebrügge gemeinsam Fördertöpfe angezapft. Schule und Sportverein nutzen die Sportstätten gemeinsam. Und so war es für die Sportler keine Frage, bei der Sanierung der Umkleiden, Duschen und WCs der 1965 errichteten Turnhalle der Grundschule „An der Este“ zum Bohrhammer mit Meißel und zur Schaufel zu greifen.
Etwa 95.000 Euro flossen in die kleine Turnhalle der Schule
Durch die Eigenleistung - unter anderem wurden alte Fliesen abgeschlagen - habe die Kommune weitaus mehr als 7500 Euro gespart, unterstrich Bürgermeister Matthias Riel bei einer Feier zum Abschluss der Maßnahmen in Königreich.
Der Sanierungsbedarf sei groß gewesen, so der Rathaus-Chef. Schließlich seien Umkleide- und Sanitärräume „größtenteils noch im Originalzustand“ gewesen. Etwa 95.000 Euro flossen in die kleine Turnhalle der Schule. Der Landessportbund steuerte 28.000 Euro bei, der ASC mit seinen knapp 1200 Mitgliedern brachte 10.000 Euro ein.
Sportler des ASC werden zu Bauhelfern
Riel sprach am Dienstagabend von einem „unfassbar guten Kooperationsprojekt“ und dankte den Sportlern und den Kollegen aus dem Bauamt, insbesondere der Bauingenieurin Sandra Köster und dem langjährigen Schulhausmeister Jörg Gilke. Der Jung-Rentner, von Schulleiterin Yvonne Lawes und ihrer Vorgängerin Barbara Eggers im November verabschiedet, hatte 34 Jahre lang die Schule mit „viel Engagement und Kreativität“ in Schuss gehalten.
Für Gilke war ein Aspekt ganz wichtig: „Nach der Sanierung der Duschen ist die Schule jetzt komplett barrierefrei.“ Der Vorsitzende des ASC, Dieter Köpke, spielte den Ball zurück an Politik und Verwaltung. Er sprach von einer „Spitzenmannschaft“ im Rathaus. Stellvertretend für alle ehrenamtlichen „Bauhelfer“, dankte Köpke den Sportskameraden Fynn Meyer, Thorsten Mahncke und Andreas Nonne. Das Bauunternehmen Meyer stellte den Ehrenamtlichen das Werkzeug.
Schule, Kitas und Verein profitieren voneinander
Riel will die Zusammenarbeit mit dem Sportverein vertiefen. So teilen sich Grundschule und ASC mit Timo von Hammel bereits einen FSJler. Die Abkürzung steht für Freiwilliges Soziales Jahr. Die Gemeinde Jork wolle weitere Stellen für den Freiwilligendienst schaffen. „Auch der Ganztag ist ohne die Sportvereine undenkbar“, sagte Riel mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen ab 2026.
Riel und Köpke sprachen nach Abschluss der Maßnahmen von einem „echten Leuchtturm in der niedersächsischen Sportlandschaft“. Schule, Sportverein und drei Kindergärten profitierten. Die Kinder und Sportler würden an der Este „hervorragende und zukunftsfähige Bedingungen für Bewegung, Spiel und Sport vorfinden“.
LED-Licht spart viel Energie und verschont Insekten
Doch nicht nur in der kleinen Turnhalle waren die Handwerker aktiv, auch in der großen Sporthalle und auf dem Rasenplatz investierten die Altländer kräftig. „Wir haben 230.000 Euro in die Hand genommen“, rechnete Köpke vor. In der großen Sporthalle wurde eine neue vollautomatische LED-Beleuchtung installiert - ausgestattet mit einem Präsenzsensor. Der Clou: Jedes Drittel der Halle kann einzeln ausgeleuchtet werden, es gibt Spiel- und Trainingsmodi. Außerdem passt sich das Licht an das einfallende an - je nach Tageszeit.

Die neue LED-Flutlichtanlage auf dem Kunstrasenplatz kommt bei den Sportlern des ASC Estebrügge und den Nachbarn gut an. Foto: Vasel
Stolz ist Köpke auch auf die LED-Flutlichtanlage. „Diese ist - im Gegensatz zu den früheren Halogen-Flutern - insektenfreundlich“, unterstrich der Vorsitzende des Sportvereins. Ökologisch und ökonomisch lohne sich die Investition. Im September 2022 hatte der TuS Jork bereits seine neue, bis zu 70 Prozent an Energie sparende Flutlicht-Anlage eingeweiht. Die Altländer konnten sich Mittel vom Sportbund und aus dem Zug-Klimawandelfolgen-Anpassungsprogramm des Bundesumweltministeriums sichern.
„Wir sparen 9000 Kilowattstunden im Jahr“, rechnete Köpke vor. Beim Training wird das Licht der Flutlichtanlage auf dem ASC Sportzentrum in Königreich/Estebrügge auf 65 Prozent „gedimmt“, bei Punktspielen sind 95 Prozent die Regel. Damit nicht genug. Das Licht der LED-Strahler streut nicht mehr. Das wird die Nachbarn freuen - alle Flächen außerhalb des Platzes liegen im Dunkeln.
Köpke sieht seinen Verein mit seinen 16 Sportarten wieder im Aufwind: „Wir setzen auf den Breitensport.“ Die Beiträge lägen bis zu 50 Prozent unter denen der Nachbarvereine. Der ASC wächst wieder: „Wir haben dem Verein neues Leben eingehaucht.“