Zähl Pixel
Sozialstation Geest

TApenser müssen sich neuen Pflegedienst suchen

Blick auf die Sozialstation Geest.

Die Tagespflege im Erdgeschoss des Seniorenparks Auf dem Delm an der Stader Straße in Apensen steht seit 2022 leer. Foto: Laudien

Die Samtgemeinde Harsefeld ist in Zukunft alleinige Trägerin der Sozialstation Geest. Für Personal und Kunden in Harsefeld ist es lediglich eine Umstrukturierung - für Apensen eine Entscheidung mit Folgen.

Von Susanne Laudien Dienstag, 03.09.2024, 11:50 Uhr

Apensen. Der Harsefelder Samtgemeinderat hat eine Entscheidung getroffen: Die Sozialstation Geest wird ab 1. Januar 2025 in alleiniger Trägerschaft der Samtgemeinde weitergeführt, das Personal wird übernommen. Für die Pflegenden, Angehörigen und die 60 Mitarbeiter sei es lediglich eine Strukturveränderung, erklärt Bernd Meinke, bisheriger Geschäftsführer der Sozialstation Geest und Fachbereichsleiter bei der Samtgemeinde Harsefeld.

Die ambulanten Dienstleistungen der Sozialstation Geest werden allerdings ab nächstes Jahr auf den Bereich der Samtgemeinde Harsefeld beschränkt - die Samtgemeinde Apensen wird nicht mehr versorgt. Damit sind auch rund 50 Kunden aus Apensen und Umgebung betroffen, die aber rechtzeitig informiert wurden und größtenteils bereits neue ambulante Pflegedienste gefunden hätten, teilt Meinke mit.

Das ist die Sozialstation Geest

Die Sozialstation Geest wurde 1991 vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), den vier Kirchengemeinden Apensen, Ahlerstedt, Bargstedt und Harsefeld, der Katholischen Kirchengemeinde Harsefeld, der Arbeiterwohlfahrt, dem Evangelischen Dorfhelferinnenwerk Stade sowie den Samtgemeinden Apensen und Harsefeld als GbR gegründet. Sie bieten ambulante Kranken- und Altenpflege mit entsprechenden Betreuungsangeboten - bislang in den Samtgemeinden Apensen und Harsefeld an. Das Personal war bei den einzelnen Trägern angestellt und mit der Geschäftsführung die Samtgemeinde Harsefeld beauftragt.

Kündigung der Samtgemeinde Apensen

Aufgrund des geänderten Umsatzsteuergesetzes zum 1. Januar 2025 wurde intensiv über eine notwendige Strukturveränderung der Sozialstation Geest beraten. Eine steuerliche Analyse hatte ergeben, dass jährlich 300.000 Euro Umsatzsteuer für Personal, die nicht vorsteuerabzugsberechtigt ist, anfallen würden. Daher wurde es als sinnvoll erachtet, wenn die Mitarbeiter künftig direkt bei der Samtgemeinde Harsefeld angestellt sind.

Bis auf die Samtgemeinde Harsefeld erklärten die übrigen Träger, dass sie die Trägerschaft und damit das Personal bei der Sozialstation Geest nicht übernehmen wollen und haben zum 31. Dezember gekündigt.

Die Kündigung der Samtgemeinde Apensen wurde vorbehaltlich der Zustimmung durch deren Samtgemeinderat erteilt, die noch nicht erfolgte. Während der Beratungen sei in Apensen bedauert worden, dass die Dienstleistungen ab kommendem Jahr auf das Gebiet der Samtgemeinde Harsefeld beschränkt werden, so Meinke.

Im Gespräch mit Apensens Samtgemeindebürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock habe Meinke daher darauf hingewiesen, dass die Gesamtverantwortung für Personal und Finanzierung künftig bei der Samtgemeinde Harsefeld liegt. Die Harsefelder Patienten würden es daher nicht verstehen, wenn Patienten aus Apensen vorgezogen oder Dienstleitungen abgelehnt werden müssten, argumentiert Meinke.

Was passiert mit der Tagespflege in Apensen?

Zur Sozialstation Geest gehörte bisher auch die Tagespflege-Einrichtung im Seniorenpark Auf dem Delm in Apensen. Sie war in dem Gebäude im Erdgeschoß eingeplant. Die Räume stehen seitdem leer, der Betrieb wurde aufgrund von Fachkräftemangel nie aufgenommen. Künftig ist die Sozialstation Geest nicht mehr zuständig - sondern die Samtgemeinde Apensen. „Obgleich es nicht die originäre Aufgabe einer Kommune ist. Man könnte es auch ambulanten Pflegediensten überlassen“, sagt Meinke.

Weitere Artikel