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Landleben

TLandfrauen-Boom im Alten Land: Heike Budde gibt Vorsitz ab - das ist ihre Nachfolgerin

Wechsel an der Sptize der Altländer Landfrauen: Die 1. Vorsitzende Heike Budde übergibt ihr Amt an Heike Eberle.

Wechsel an der Sptize der Altländer Landfrauen: Die 1. Vorsitzende Heike Budde übergibt ihr Amt an Heike Eberle. Foto: Anping Richter

Von der fleißigen Biene zur Biker-Biene: Das Image der Altländer Landfrauen hat sich über die Jahre ganz schön verändert. Sie sind mit der Zeit gegangen, und das beschert ihnen neuen Zulauf. Eine Frau hat das ganz bewusst gefördert: Heike Budde.

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Von Anping Richter
Freitag, 22.03.2024, 15:50 Uhr

Altes Land. Mädelsabend, Sportkurs, Finanzen für Frauen: Die Plietschen Deerns und ihre Angebote sind beliebt. Die Gruppe junger Altländer Landfrauen hat sich vor zwei Jahren gegründet. „Und das ist Heikes Verdienst“, sagt Frederike Sumfleth von den Plietschen Deerns.

Gemeint ist Heike Budde. Vor zwei Jahren, zum 75-jährigen Jubiläum, sprach die 1. Vorsitzende einige junge Frauen an und lud zu einem Workshop ein. Es ging darum, ob sie sich vorstellen könnten, die Zukunft des Vereins mitzugestalten. Sie konnten - und durften ihre Ideen sofort einbringen, berichtet Frederike Sumfleth: „Heike hat uns selber machen lassen und dabei immer unterstützt.“

Gründungswelle bei jungen Landfrauen

Die Gründung der Plietschen Deerns hat für eine kleine Welle gesorgt: Auch in Harsefeld und Apensen gibt es jetzt Gruppen junger Landfrauen. Als Heike Budde vor 21 Jahren in den Vorstand kam, war sie erst 33 Jahre und Mutter von zwei kleinen Jungs, die inzwischen erwachsen sind. „Meine Gleichaltrigen haben so etwas damals nicht gemacht“, erinnert sich Budde. Sie schon: „Das war für mich Freude und Ausgleich.“

Durchschnittsalter um ein halbes Jahr gesenkt

Dass die Plietschen Deerns von heute so aktiv sind, findet sie toll. Die Neuzugänge haben das Durchschnittsalter um ein halbes Jahr auf 66,8 Jahre gesenkt, berichtete Schriftführerin Karin Blohm bei der Jahreshauptversammlung im Fährhaus Kirschenland. 2023 gab es 48 Neueintritte, aktuell gibt es 775 Mitglieder - so viele wie seit 17 Jahren nicht mehr.

Das macht Heike Budde stolz. Seit 2015 war sie Vorsitzende, jetzt kann sie ihr Amt abgeben. „Vorstandsarbeit macht unheimlich viel Spaß“, sagt sie. Sich spannende Programme für Bildungsangebote vor Ort überlegen zu dürfen, sei ein Privileg, und die Gemeinschaft und Vielfalt der Landfrauen habe ihren Horizont erweitert. Doch jetzt zeige ihr inneres Navi, dass es woanders hingeht.

Wie vielfältig die Landfrauen sind, spiegelt das Programm wider: Hochbeete anlegen, geführte Wanderung durchs Hohe Moor, Wellness-Tage in Büsum. Heike Buddes besonderes Interesse galt der Ernährung. Sie hat an zwei Kochbüchern der Altländer Landfrauen mitgearbeitet. Beim Besuch von Landwirtschafts- und Ernährungsminister Cem Özdemir in Jork gab sie ihm einen Auftrag mit: Es werde Zeit, die Bildung für nachhaltige Ernährung und regionale Produktion in die Schulen zu bringen.

Die Biker-Bienen brummen auf Motorrädern

Seit zwei Jahren gibt es auch die Motorradgruppe Biker-Bienen, die auf ihren Namen oft erstaunte Reaktionen erlebt. Dabei steht die Biene für soziales Engagement und Gemeinschaftssinn und damit für die Landfrauen. Eine Biker-Biene der ersten Stunde ist Bettina Köpcke, die seit 2012 im Vorstand arbeitet. Besonders engagiert hat sie sich beim Organisieren von Auslandsreisen, Sport, Wandern oder Spargellauf und zuletzt bei der Organisation der Sommerparty mit DJ im Obstparadies Schuback: „Da haben wir generationsübergreifend bis in die Nacht durchgerockt.“

Jetzt will Köpcke die Vorstandsarbeit niederlegen und das Landfrauenleben genießen. Genau wie Heike Budde, die sagt: „Landfrau zu sein ist ein Geschenk. Eins, das jede sich selbst machen kann.“

Als Dank gab es zwei silberne Bienen: Elisabeth Brunckhorst, die niedersächsische Landesvorsitzende, steckte sie ihnen in Anerkennung ihrer Verdienste an. Für die Zukunft ist im Vorstand gesorgt: Sandra Grimm und Martina Matthäi-Lehmann wurden zu Beigeordneten gewählt. Vorsitzende ist jetzt Heike Eberle, Buddes bisherige Stellvertreterin. Sie stammt aus Südwestdeutschland, kam 2004 ins Alte Land und 2010 zu den Landfrauen. Ihrer Vorgängerin sagte sie: „Für mich bist du immer die Landfrau gewesen.“ Heike Eberle zähle jetzt auf die Unterstützung ihrer Mitstreiterinnen: „Es ist immer ein Wir, nicht ein Ich.“

Wechsel an der Sptize der Altländer Landfrauen: Die 1. Vorsitzende Heike Budde übergibt ihr Amt an Heike Eberle.

Wechsel an der Sptize der Altländer Landfrauen: Die 1. Vorsitzende Heike Budde übergibt ihr Amt an Heike Eberle. Foto: Anping Richter

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