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Maschen: Exhibitionist belästigt Seniorin am Hörstener See

In Seevetal-Maschen soll ein Mann vor einer Frau an seinem Geschlechtsteil herumgespielt haben (See).

In Seevetal-Maschen soll ein Mann vor einer Frau an seinem Geschlechtsteil herumgespielt haben (See). Foto: Alex P./Pexels

Eine Frau möchte die Natur am Hörstener See genießen, doch plötzlich stellt sich ihr ein Mann in den Weg. Er beginnt, sich zu berühren.

Von Redaktion Donnerstag, 17.04.2025, 13:30 Uhr

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Seevetal. Der Vorfall soll sich bereits am Dienstag (15. April 2025) gegen 17 Uhr in Seevetal-Maschen (Landkreis Harburg) ereignet haben. Demnach wurde eine 65-jährige Frau beim Spazierengehen am Hörstener See von einem ihr unbekannten Mann belästigt.

„Wie die Frau mitteilte, befand sie sich am Nordufer, als der Mann ihr ohne Hose gegenüberstand und masturbierte“, berichtet der Sprecher der Polizeiinspektion Harburg, Henning Flader.

Der Exhibitionist soll mindestens 40 Jahre alt gewesen sein und nur mit einem dunklen Kapuzenpullover bekleide gewesen sein. Der Unbekannte habe eine helle Hautfarbe und kräftige Beine gehabt.

Hinweise nimmt die Polizei Seevetal unter 04105/6200 entgegen.

Was Betroffene tun können: Vorbeugung und Hilfe

Auch wenn es nicht allein ihre Verantwortung sein sollte – Frauen müssen sich oft selbst schützen. Ulrich Warncke, Anwalt und Präventionsbeauftragter der Opferschutzorganisation Weißer Ring, empfiehlt:

  • Gefahren früh erkennen und vermeiden: Ein sicheres Auftreten, das Beachten des Bauchgefühls und die Wahl sicherer Wege können das Risiko von Übergriffen reduzieren
  • Aktiver Selbstschutz: Selbstverteidigungskurse und Kampfsportarten können Frauen und Mädchen zum einen darin unterstützen, selbstbewusst und sicher aufzutreten, und zum anderen befähigen sie sie dazu, sich besser selbst zu schützen
  • Aufmerksam machen: Wer sich bedrängt fühlt oder einem Gewaltrisiko ausgesetzt ist, sollte andere Passanten lautstark auf die Situation aufmerksam machen und Blickkontakt zu Umstehenden aufnehmen. Auch ein „Schrill-Alarm“ kann helfen - gemeint sind Taschenalarmgeräte.

Und was, wenn etwas passiert ist?

Unbedingt aktiv werden, so Warncke: Bei Straftaten oder auch beim Verdacht auf Straftaten Anzeige bei der Polizei erstatten. Und: „Wer Opfer akuter oder langfristiger Gewalttatsituationen ist – auch im häuslichen Bereich – sollte sich an Beratungsstellen, Notrufzentralen und Frauenhäuser wenden.“

  • Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 116 016, anonym und kostenlos rund um die Uhr erreichbar, auch online unter www.hilfetelefon.de
  • Weißer Ring: Die Opferschutzorganisation bietet telefonische (116 006; 7-22 Uhr), Vor-Ort- und Mail-Beratung, online unter www.weisser-ring.de
  • Frauenhäuser und Beratungsstellen unterstützen und bieten Schutz, eine regionale Suche gibt es etwa beim Verein Frauenhauskoordinierung (www.frauenhauskoordinierung.de)

Alle Menschen sollten mehr über rechtliche Rahmenbedingungen wissen, so Warncke. Etwa über das Recht auf Schutzmaßnahmen wie Kontaktverbote oder den Straftatbestand öffentlicher Übergriffe. Auch Catcalling sei strafbar - also sexuell anzügliche Rufe, Pfiffe oder Gesten.

Was können alle für mehr Sicherheit tun?

Gewalt gegen Frauen ist kein „Frauenthema“, im Gegenteil. Daher sei es wichtig, über Gewalt gegen Frauen zu sprechen und jeglicher Form der Übergriffe und Grenzüberschreitungen gezielt entgegenzutreten, so Warncke. Dass Frauen sich sicherer fühlen und sicher sind, dafür sollten alle Verantwortung übernehmen, also auch Männer.

Der Fachmann plädiert dafür, schon bei den Denkmustern anzusetzen: „Gewalt gegen Frauen ist kein Zeichen von Männlichkeit, sondern ein Zeichen von Schwäche. Starke Männer schützen Frauen.“ Etwa, wenn sie erleben, wie andere übergriffig oder gewalttätig gegen Frauen werden.

Das rät der Experte des Weißen Rings allen, die Zeuge von Gewalt gegen Frauen werden:

  • Laut auf die Situation aufmerksam machen und versuchen, andere mit zur Unterstützung heranzuziehen. „Bringen Sie die Frau aus der Gefahrensituation heraus, aber sprechen und greifen Sie den Täter selbst nicht an.“
  • Notruf 112 wählen
  • Merken Sie sich Aussehen und Kleidung des Täters für spätere Zeugenaussagen.

(set/dpa)

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