TMozart in Jork - Was sich Altländer sonst noch an Kultur wünschen

Volles Haus in der Festhalle. Foto: Franziska Felsch
Die MozART group machte am Sonnabend Station in Jork. „Mehr davon“, urteilten die Besucher. Was sie sich an Kulturangeboten im Alten Land wünschen.
Jork. Von den Beatles zu Bonanza-Musik, von Chopin zu Michael Jackson: Die vier Vollblut-Musiker aus Polen mixen Walzer, Rock ‘n‘ Roll und Moonwalk auf eine ungewöhnliche, aber dennoch geniale Weise.
Weltenbummler gastieren zwischendurch in Jorker Festhalle
Kein Wunder, dass die Klassik-Weltenbummler auf vier Kontinenten Erfolge feiern und auf internationaler Ebene alle möglichen Preise eingeheimst haben. „Uns gibt es seit 29 Jahren und so lange warten wir schon auf eine Einladung nach Jork“, begrüßen sie die Gäste auf ihre ganz eigene humorige Art.
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Dass sie nicht nur die Saiten ihrer Instrumente spielen können, sondern genauso gut Slapstick und Comedy beherrschen, beweisen sie in ihrer gut einstündigen Show. Auf die lockere, unterhaltsame Art bringen sie ihr Programm „Vier Saiten der Welt“, auch einem nicht unbedingt klassikorientierten Publikum nahe.
Diese Mischung aus Kabarett und Klassik ist selten und wohl ein Grund für das ausverkaufte Haus. Denn die 410 Karten waren ratzfatz weg. Worüber sich besonders die Veranstaltungsmanagerin der Gemeinde Jork, Miriam Stöckmann, die das Quartett ins Alte Land holte, freut. Denn damit hat sie den Nerv getroffen, wie nach der Vorstellung zu hören war.
Kulturelle Angebote vor der Haustür gern öfter
„Solche Veranstaltungen sollte es öfter geben, wir waren früher bei Salut Salon. Wir finden es toll, wenn man für so was nicht extra nach Hamburg fahren muss“, meinen Adelheid und Claus Rehder aus Jork.

Adelheid und Claus Rehder wünschen sich Konzerte „vor der Haustür". Foto: Franziska Felsch
Jaqueline König kommt aus Buxtehude und hat es nicht bereut: „Einfach super, ich würde gern mehr davon im Alten Land haben, das ist nicht so weit.“ Ihre Freundin Urte Schmidt aus Jork fügt hinzu. „Ich liebe Mozart, Oper, Operette, klassische Musik, es wäre schön, wenn es auch in Zukunft so etwas im Ort gibt.“

Jaqueline König (links) und Urte Schmidt wünschen sich Konzerte im Alten Land. Foto: Franziska Felsch
Kultur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar, das würde Sophie Ohlmeyer und ihrem Mann Jörn gefallen. „Die Altländer Festhalle eignet sich hervorragend für solche Events wie das Neujahrskonzert, die Akustik ist völlig ausreichend und die Halle nicht zu groß, sondern genau richtig, das gefällt uns“, so die beiden Mittdreißiger.
Noch mehr Konzerte stehen auf der Wunschliste
„Regionale Auftritte sind in unserem Sinn, deshalb unterstützen wir das“, so Ralf Peyke von der Sparkasse Stade-Altes Land. Elisabeth und Peter Siefert, sind vor 14 Jahren aus Hamburg hierher gezogen. Sie sind froh, dass es die Festhalle gibt und überhaupt einiges an unterschiedlichen Kulturveranstaltungen in der Region.

Elisabeth und Peter Siefert gehen gern auf kulturelle Events. Foto: Franziska Felsch
Die beiden Rentner sind begeisterte Kultur- und Klassikfans und begrüßen daher Events, für die sie keine weiten Wege in Kauf nehmen müssen. Kulturelles in Jork und Umgebung kann es für sie nicht genug geben, obwohl sie ganz zufrieden sind mit dem Angebot.
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Viele der Befragten sehen das ähnlich, so wie Ute Heitmann. Sie wünschen sich Formate wie „Lust auf Kultur“-Veranstaltungen oder Theaterstücke, wie sie die Kleine Jorker Bühne anbietet - in schöner Regelmäßigkeit und hoffen, dass es weiterhin ein buntes, vielfältiges Kultur-Programm geben wird.

Beata Juvewicz und Skawomir Pelnikowski lieben Klassik und Comedy. Foto: Franziska Felsch
Beata Juvewicz und Skawomir Pelnikowski würden noch mehr klassische Konzerte besuchen, sofern sie stattfinden. Aber wenn ihre Landsleute, die Musiker der MozART group, ein zweites Mal in die Festhalle kommen, sind sie auf alle Fälle dabei. Denn auch die Comedy mögen sie.
Klassik hören und sich zusätzlich amüsieren
„Ich habe dafür ordentlich die Werbetrommel gerührt“, schwärmt Beata Juvewicz. Und damit hatte die gebürtige Polin Erfolg. Viele ihrer Bekannten sind dabei und haben den Abend in vollen Zügen genossen. Und das nicht nur, weil sie keine Karte für die Elbphilharmonie bekommen haben, sondern weil sie nicht unbedingt ein reines Klassikkonzert besuchen, sondern sich amüsieren wollen. Die vier Musiker, die sich selbst nicht zu ernst nehmen, haben ihre Erwartungen voll erfüllt.

Volles Haus in der Festhalle. Foto: Franziska Felsch