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Halloween

TMumien, Monster und Mutationen beim Nindorfer Dungeon

Arbeiten am Grusel-Labyrinth (von links): Monster Jannis, Sarah, Emily und Rodriges.

Arbeiten am Grusel-Labyrinth (von links): Monster Jannis, Sarah, Emily und Rodriges. Foto: Susanne Laudien

Behaarte und blutige Hände, gruselige Monster und ein dunkles Labyrinth zum Fürchten - die Vorbereitungen für das Nindorfer Dungeon laufen auf Hochtouren. Was dieses Jahr geplant ist.

Von Susanne Laudien Samstag, 28.10.2023, 12:00 Uhr

Apensen. Auf den ersten Blick könnte man denken, an dem Einfamilienhaus in der Straße Neuer Ring 11 in Nindorf werde gebaut. Doch der Eindruck täuscht. Denn das große Gerüst im Vorgarten wurde eigens von der Familie für ein zweitägiges Grusel-Spektakel aufgestellt. Am Montag und am Halloween-Dienstag, 30. und 31. Oktober, sind Nachbarn, Freunde und wer sich sonst alles noch traut, eingeladen, um den ultimativen Grusel-Effekt zu spüren.

Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Initiatoren rechnen beim mittlerweile dritten Nindorfer Dungeon mit über 300 Besuchern, die in Gruppen von drei bis vier Personen diesmal in eine imaginäre Spielzeugfabrik entführt werden. Für jüngere Kinder gibt es eine sanftere Grusel-Version, versicherten die Initiatoren.

„Bei Einbruch der Dunkelheit öffnen wir an den beiden Tagen unser Nindorfer Dungeon“, sagt Emily Fanny Lange Morais. Die 17-jährige Schülerin ist zusammen mit Schwester Sarah (15), Schulfreunden vom Buxtehuder Gymnasium Süd und ihren Eltern die treibende Kraft für das außergewöhnliche Horror-Spektakel. Mit selbst gebastelten Masken aus Latex und viel Kreativität entstanden Zombies und Mutationen, blutige und behaarte Hände. Auch Affen-Kopf und Geister-Outfits sollen den Besuchern einen Schrecken einjagen sowie Nebelschwaden, flackerndes Licht und grässliche Geräusche, die eine unheimliche Atmosphäre verstärken.

Ein Fundus aus Särgen, alten Möbeln, verrosteten Regalen und altertümlichen Gegenständen wie einem nostalgischen Kinderwagen wurden kostenlos über Kleinanzeigen von den Schülern zusammengetragen und werden in das Grusel-Szenario integriert. Die Jugendlichen schlüpfen in die Rollen der Monster, hängen etwa an Seilen vom Gerüst herunter und sorgen für den ultimativen Grusel-Faktor bei einer selbst ausgedachten Geschichte.

Escape-Game an einem verlassenen Ort

„Was genau passiert, wollen wir vorher noch nicht verraten“, sagt die 17-jährige Emily. Der Titel der Geschichte, „Der Spielzeugmacher“, ist aber durch die Einladungen, die im Dorf verteilt wurden, bekannt. Die Story entführt die Besucher in eine verlassene Spielzeugfabrik aus dem 18. Jahrhundert. „Damalige Kinderarbeit, bizarre Puppenköpfe und viele andere unheimliche Dinge spielen dort eine Rolle“, verrät Familienvater Antonio Morais, der sich ebenfalls an dem Nindorfer Dungeon beteiligt. „Es ist ein Escape-Game mit einem Lost-Place, also ein vergessener Ort, an dem die Besucher in die dunkelste Vergangenheit eintauchen“, ergänzt Tochter Emily.
Emily zeigt zwei der Grusel-Masken, die selbst gefertigt sind.

Emily zeigt zwei der Grusel-Masken, die selbst gefertigt sind. Foto: Susanne Laudien

Die Story und die Monster-Rollen, die von Jugendlichen und Erwachsenen gespielt werden, wurden bereits im Sommer „zusammengesponnen“. Mit der Umsetzung für Kostüme und Kulissen wurde einige Wochen vor den Herbstferien begonnen. „Inzwischen können wir sogar tischlern, tapezieren und wissen, wie ein Gerüst aufgestellt wird“, sagt die 15-jährige Sarah.

Vom Halloween-Gegner zum Doktor Grauel

Ihr Vater war eigentlich ein Halloween-Gegner und es gab früher lediglich die üblichen Kürbisse und ein paar Grablichter im Vorgarten, berichten die beiden Schwestern. Doch nach der langen Corona-Pandemie hat sich die Nindorfer Familie entschlossen, mal etwas Größeres zu inszenieren.

Vor drei Jahren fand das erste Mal ihr Nindorfer Dugeon mit einer selbst ausgedachten Geschichte statt: „Doktor Grauel“ wurde von Vater Antonio persönlich dargestellt. „Wir hatten keine großen Erwartungen an unsere Inszenierung zu Halloween und wollten einfach nur mal etwas Cooles machen“, sagt Emily. Doch auf Anhieb waren rund 200 Besucher zu ihrem Gruselhaus in Nindorf gekommen.

Die beiden Schwestern Emily (links) und Sarah vor dem Gerüst an ihrem Wohnhaus in Nindorf.

Die beiden Schwestern Emily (links) und Sarah vor dem Gerüst an ihrem Wohnhaus in Nindorf. Foto: Susanne Laudien

Vergangenes Jahr war es dann ein Kriminalstück, zu dem noch mehr Besucher kamen, um in das düstere Reich von Mumien und Monstern einzutauchen. Die Idee zu der diesjährigen Geschichte kam ihnen spontan, als Vater Antonio im Garten plötzlich den Kopf einer Barbie-Puppe ausbuddelte, der jetzt aufgespießt auf einer Stange im Rasen steckt. Das war die Initialzündung für die Familie zu ihrer Geschichte über einen Spielzeugmacher - und die Idee, ein Gerüst am Haus in eine Spielzeugfabrik des Grauens zu verwandeln.

„Jedes Jahr möchten wir unsere Geschichten und die Grusel-Effekte noch toppen“, sagt Emily. Sie und ihre Freunde werden dabei als Monster immer professioneller und wurden inzwischen sogar schon für das Grusel-Labyrinth auf dem Hof Tschritter engagiert, um dort die Besucher ordentlich zu erschrecken.

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