Zähl Pixel
Blaulicht

TBrennendes Reetdachhaus: Feuerwehr muss Fahrzeug zum Brand schieben

Die Löscharbeiten im Inneren des Strohdachhauses zeigen Wirkung. Kurz vor dem Durchschlagen der Flammen durch das Strohdach konnte eine Brandausbreitung verhindert werden.

Die Löscharbeiten im Inneren des Strohdachhauses zeigen Wirkung. Kurz vor dem Durchschlagen der Flammen durch das Strohdach konnte eine Brandausbreitung verhindert werden. Foto: Palme

In Wittstedt im Kreis Cuxhaven hat ein Brand in einem Reetdachhaus am Freitagnachmittag die Feuerwehr auf den Plan gerufen. Zwei tierische Bewohner mussten vor den Flammen gerettet werden, doch die Ortswehr musste ihr Fahrzeug zum Brandort schieben.

Von Redaktion Sonntag, 11.08.2024, 17:50 Uhr

Am Freitagnachmittag, 9. August 2024, kam es in einem Reetdachhaus mit angrenzendem Stallgebäude in Wittstedt, Gemeinde Hagen, zu einem Brand. Die Brandschützer aus Hagen rückten mit dem Einsatzleitwagen und dem Hygienefahrzeug der Gemeinde an, zusätzlich wurden die Ortswehren Lohe, Bramstedt, Harrendorf, Driftsethe und Stotel sowie der Versorgungstruppe aus Hoope alarmiert.

Die Polizei war für Ermittlungen zur Brandursache vor Ort. Der Rettungsdienst war zur Eigensicherung der eingesetzten Kräfte – vor allem unter schwerem Atemschutz – ebenfalls an der Einsatzstelle.

Einsatzfahrzeug per Hand geschoben

Da die Wittstedter Wehr aus technischen Gründen abgemeldet war, ist die Ortswehr erst auf Anregung des Ortsbrandmeisters Kristian Kück nachalarmiert worden. Die Brandschützer schoben ihr Einsatzfahrzeug mit Muskelkraft an und erreichten so den Einsatzort verspätet.

Laut Polizei Cuxhaven entzündeten sich Heu und Futtermittel auf einem Zwischenboden des Gebäudes aus bislang ungeklärter Ursache. Sie wurden unter Atemschutz noch auf dem Dachboden gelöscht und durch eine Luke nach unten befördert.

Nachbarn retten Hunde aus brennendem Haus

Nachbarn entdeckten den Brand und alarmierten umgehend die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte konnten das Feuer rechtzeitig unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen auf das gesamte Gebäude verhindern. Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich keine Personen im Haus. Zwei Hunde, die im Gebäude zurückgelassen worden waren, konnten von den Nachbarn gerettet werden.

Rund 120 Einsatzkräfte waren letztlich in Wittstedt im Einsatz.

Rund 120 Einsatzkräfte waren letztlich in Wittstedt im Einsatz. Foto: Möller

„Ich war im Dorfgemeinschaftshaus und habe Brandgeruch festgestellt“, berichtet Richard Amelung, der beim Blick aus dem Fenster den Qualm am Dach des alten Strohdachhauses sah. „Der Rauch quoll aus allen Nähten.“ Der ehemalige Ortsbrandmeister Wittstedt ahnte Schlimmes und meldete den Brand bei der Leitstelle Bremerhaven, die aber bereits informiert war. Amelung machte sich sofort auf den Weg und wies den Einsatzkräften aus Stotel den Weg zum Brandort. „Die waren nach zehn Minuten vor Ort“, lobte er die Einsatzbereitschaft.

Rund 120 Einsatzkräfte verhindern Schlimmeres

„Die schnellen Handlungen der eingesetzten Ortswehren war hier unheimlich wichtig. Wir konnten das Reetdach des Gebäudes nahezu unbeschädigt halten“, sagte Florian Möller, Pressesprecher der Gemeindefeuerwehr. Menschen und Tiere seien nicht zu Schaden gekommen. Nach etwa zwei Stunden war der Einsatz an dem etwa 200 Jahre alten Bauernhaus mit Strohdach beendet.

Die Feuerwehr sowie der Rettungsdienst waren mit rund 120 Einsatzkräften vor Ort. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die Höhe des entstandenen Sachschadens wird auf einen fünfstelligen Betrag geschätzt. (pal/mcw)

Weitere Artikel