TAus abgewendet: Nindorfer Feuerwehr ist gerettet

Das Gerätehaus am Dorfgemeinschaftshaus an der Apensener Straße in Nindorf reicht seit mehreren Jahren nicht mehr aus für die Ortsfeuerwehr. Foto: Archiv
Das Aus war so gut wie besiegelt, doch die Nindorfer Feuerwehr konnte jetzt doch noch gerettet werden. Die Bedeutung der Ortswehren in der Samtgemeinde Apensen zeigt der Jahresbericht. Wofür es Kritik gibt und welches Problem weiterhin besteht.
Apensen. Sie retten Leib und Leben - jetzt haben die Nindorfer Feuerwehrkameraden ihre eigene Ortsfeuerwehr gerettet. Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Samtgemeinde Apensen verkündeten Gemeindebrandmeister Christian Taschendorf und seine beiden Stellvertreter Markus Haarhaus und Johann Mehrkens die frohe Botschaft.
Wie berichtet, drohte die Schließung, da Führungskräfte und Kameraden in Nindorf fehlten. Inzwischen gelang es den Nindorfern, zehn neue Kameraden zu gewinnen und eine neue Führung zu finden. „Nach der Mitteilung, dass wir zu wenige sind, haben wir uns in einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen und konzentrieren uns nun darauf, Leute auszubilden“, sagte Ulf Gehlken nach seiner Ernennung zum stellvertretenden Ortsbrandmeister der Ortswehr Nindorf durch den Samtgemeinderat. Zum Ortsbrandmeister in Nindorf wurde der bisherige Stellvertreter Cord Subey ernannt.
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Dennoch bleibt ein Problem: Das Gerätehaus in Nindorf reicht seit Jahren nicht mehr aus. „In der Samtgemeinde müssen auch andere Gerätehäuser erneuert werden, doch durch die Situation in der Verwaltung mit unbesetztem Bauamt wird sich daran wohl vorerst nichts ändern“, sagte Gehlken.
Apensens Verwaltung schlug Auflösung der Feuerwehr Nindorf vor
Zur Erinnerung: Im November hatte Apensens Verwaltung die Auflösung der Feuerwehr Nindorf vorgeschlagen. Gründe: Die laut niedersächsischem Brandschutzgesetz geforderte Mindeststärke war nicht mehr gegeben, zudem stehen hohe Investitionen für Fahrzeuge und das veraltete Gerätehaus bei der klammen Samtgemeinde an. Die Politik hatte vor mehreren Jahren angeregt, dass alte Dorfgemeinschaftshaus, in dem die Feuerwehrgarage untergebracht ist, abzureißen und ein neues Feuerwehrhaus mit Dorfgemeinschaftshaus zu bauen. 2020 lief die Planung an, doch es gibt Hürden wie etwa Lärmschutzauflagen.

Wie wichtig die Ortsfeuerwehren sind, zeigte der umfassende Rückblick auf das vergangene Jahr bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Samtgemeinde Apensen. Schwere Verkehrsunfälle, Wohnhausbrände sowie das Hochwasser zum Jahresende zählten zu den insgesamt 171 Einsätzen mit 3707 Einsatzstunden und 26.348 Dienststunden, die von den Kameradinnen und Kameraden geleistet wurden. Besonderes Lob gebührt dem Ausbilderteam für Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung. Es gehört zu den absoluten Vorreitern auf diesem Spezialgebiet, das sogar andere Feuerwehren über die Kreisgrenze hinaus ausbildet.
Feuerwehren der Samtgemeinde Apensen üben heftige Kritik am Landesamt
Harsche Kritik gab es für das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz. Die Feuerwehren fühlen sich im Stich gelassen, da der erste Führungslehrgang seit Januar nicht mehr angeboten wird. Diese Kritik unterstrich auch Kreisbrandmeister Peter Winter in seiner Rede.
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Nach Berichten und Statistiken folgten Beförderungen und Ehrungen, darunter sieben Kameraden für 50-jährige Mitgliedschaft und zwei Kameraden für 60 Jahre. Jugendwart Björn Heibült gibt nach über 25 Jahren seine Funktion ab. Er wurde mit dem Feuerwehrehrenabzeichen am Bande des Landes Niedersachsen ausgezeichnet.
Für weitere sechs Jahre wurden vom Rat Torsten Plumbohm als Ortsbrandmeister und Tobias Müller als Stellvertreter für die Ortswehr Apensen ernannt sowie Renke Kevin Möker zum Ortsbrandmeister von Beckdorf und Tobias Dierks zum stellvertretenden Ortsbrandmeister in Sauensiek.