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TSchützenfest in Steinkirchen: Schürze bringt Festzelt zum Beben

Ballermann-Star "Schürze" bringt das Zelt zum Beben.

Ballermann-Star "Schürze" bringt das Zelt zum Beben. Foto: Franziska Felsch

Ohne Ballermann-Star keine Schützenfest-Party in Steinkirchen: Auch in diesem Jahr gab’s wieder Mallorca-Feeling im Festzelt. Verantwortlich dafür: „Schürze“, der nicht nur mit seinem umstrittenen „Layla“-Song den Abend rockte.

Von Franziska Felsch Sonntag, 11.08.2024, 13:04 Uhr

Steinkirchen. Vor wenigen Stunden ist er noch vor 6000 Fans in Böblingen aufgetreten, dann ab von Frankfurt mit dem Flieger nach Hamburg und um 23 Uhr sitzt Schürze im Steinkirchner Dorfgemeinschaftshaus. Michael Müller, wie er richtig heißt, plaudert vor seinem zweiten Auftritt entspannt mit den Vorstandsmitgliedern des Schützenvereins.

Layla: Gold-Status und eine Menge Kritik

Das Gespräch kommt unweigerlich auf seinen größten Hit „Layla“, die Single, die ihm Dreifach-Gold-Status bescherte, aber auch eine Menge Kritik. Mit der könne er umgehen, sagt der gebürtige Schwabe. Bedauerlich findet er, wenn die Schützen angegriffen werden, weil sie ihn eingeladen haben. Die winken ab.

„Da steckt doch Neid dahinter, schließlich bist du mega erfolgreich.“ Nun ist es Schürze, der abwinkt. „Ich hätte nie gedacht, dass der Song so durch die Decke geht. Das freut mich natürlich, aber noch mehr freut mich, dass mir 80-Jährige schreiben, sie hätten ‚Layla‘ auf ihrem Geburtstag gespielt.“

Lotta und Jannik haben das Wetttrinken mit ihrem Idol "Schürze" gewonnen.

Lotta und Jannik haben das Wetttrinken mit ihrem Idol "Schürze" gewonnen. Foto: Franziska Felsch

Die Aufregung habe sich etwas gelegt, aber nicht bei jedem. „Man muss den Song nicht mögen, nur das, was mir zum Teil an den Kopf geworfen wird, grenzt an Mobbing“, fügt er hinzu und erzählt von Mails, die unter die Gürtellinie zielten.

„Wenn mir jemand vorwirft, ich würde nur abzocken, trifft mich das schon, denn ich wollte die Leute zum Feiern bringen. Es gibt Texte, die polarisieren weit mehr.“

Vorliebe für Rammstein und Rapper „Finch“

Dabei denkt er an sein Vorbild „Finch“, der vor Publikum sein blankes Hinterteil präsentierte. Soweit würde er nicht gehen, aber sonst gefällt ihm, was der Rapper macht. Ramstein hört er privat gern und von einem Besuch in Wacken schwärmt er in höchsten Tönen.

Bis weit nach Mitternacht feierte der Schützenverein Steinkirchen mit seinen Gästen.

Bis weit nach Mitternacht feierte der Schützenverein Steinkirchen mit seinen Gästen. Foto: Franziska Felsch

Vielleicht wird er sich musikalisch in diese Richtung verändern. Aber momentan sind Partyschlager sein Ding. Damit trete er „sehr gern“ beim Après-Ski in Österreich, auf Schützenfesten in Deutschland und im Bierkönig in Malle auf. Deshalb verbringe er viel Zeit im Flieger - wofür er „leider“ auch schon angefeindet wurde.

Bodenständiger Familienmensch

Im Grunde sei er bodenständig, sagt er. So ähnlich klingt das kurze Zeit später im Festzelt, wo ihm rund 1400 Fans zu Füßen liegen. „Ich bin einer von euch“, schreit er in die johlende Menge und holt „eine Dame und einen Herrn“ auf die Bühne. Paula und Hannes singen und springen mit ihm um die Wette. Lotta und Jannik trinken ein Bier auf Ex mit ihm.

Schweißgebadet ist jetzt nicht nur der Ballermann-Star, sondern auch das Partyvolk, das sich bei „Layla“ als absolut textsicher erweist. Was auch nach vorgerückter Stunde nicht allzu schwer ist, der Refrain ist geradezu dafür gemacht, selbst mit schwerer Zunge mitgegrölt zu werden. Als Zugabe wird „Heute sind wir wieder bumsbar“ gewünscht - und Schürze liefert.

Selfies mit dem Ballermann-Star

Bevor er geht, stellt er sich für Selfies zur Verfügung. „In meinem Heimatort Bühlertan werde ich oft um Autogramme gebeten, selbst wenn ich mit meiner Freundin essen gehe.“ Trotzdem lebe er gern dort, in einer Dreizimmer-Wohnung zur Miete. Unweit der Familie. Seine Mutter hat ihn nach Steinkirchen begleitet - als Technikerin.

Seine Oma sei sein größter Fan und schuld an seinem „Bäuchlein“, weshalb ihm sein Fußballverein den Spitznamen „Schürze“ verpasste. „Oma kocht zu gut und ich komme wenig zum trainieren“, sagt der bekennende Familienmensch und FC-Bayern-Fan, der den Norden, vor allem Hamburg mag und jetzt auch Steinkirchen.

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