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Ehrenamt

TTaufe nach 25 Jahren: Was Werner Schröter und Lille Bodskov verbindet

Mit Herz und Engagement dabei: Silke und Werner Schröter. Lille Bodskov ist für sie der schönste Flecken außerhalb vom Landkreis Stade.

Mit Herz und Engagement dabei: Silke und Werner Schröter. Lille Bodskov ist für sie der schönste Flecken außerhalb vom Landkreis Stade. Foto: Bast

1999 fuhr Werner Schröter zum ersten Mal ins dänische Zeltlager. In diesem Sommer bei seinem 25. Jubiläum feierte er auch eine Premiere.

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Von Isabell Bast
Montag, 26.08.2024, 09:50 Uhr

Jork. 25 Jahre - so lange ist Werner Schröter schon an Bord beim Zeltlager des Landkreises Stade an der dänischen Ostseeküste. Meistens allerdings im Hintergrund, bevor der Trubel vor Ort losgeht. „Lille Bodskov ist der schönste Flecken außerhalb vom Landkreis Stade“, schwärmt der Jubilar aus dem Alten Land.

Das Zeltlager Lille Bodskov feierte kürzlich sein 60-jähriges Bestehen. Es steht für Generationen von Kindern und Jugendlichen, für Natur, Spaß und vor allem Freundschaft. Zusammen mit Ehrenamtlichen unterhält die Jugendpflege des Landkreises das gepachtete Gelände.

Als Teil des ehrenamtlichen Instandsetzungsteams sowie beim Auf- und Abbau hilft Werner Schröter tatkräftig mit. „Zuletzt haben wir das Toilettenhaus erweitert, die Bühne repariert und als größeres, noch laufendes Projekt die Elektrik modernisiert“, erzählt der Elektromeister im Ruhestand.

In diesem Sommer erwartete den Jorker vor Ort eine Taufe - seine Taufe. Das ist Tradition in Dänemark. Jeder, der erstmalig als Betreuer dabei ist, wird getauft. So auch Werner Schröter. Denn der 69-Jährige war erstmals als ein technischer Leiter beim Zeltlager vor Ort, nicht mehr nur im Hintergrund.

Familie und Freunde auf Geheimtour nach Dänemark

Das Besondere: Taufe und Jubiläum fielen bei ihm zusammen. Das ist bisher einmalig in der Geschichte des Zeltlagers. Daher schmiedeten Familie, Freunde und das Team vorab geheime Pläne.

Auf der Bühne vor der Taufe: Patin Lea ehrt Werner Schröter für 25 Jahre Engagement im Zeltlager Lille Bodskov - und alle feiern mit.

Auf der Bühne vor der Taufe: Patin Lea ehrt Werner Schröter für 25 Jahre Engagement im Zeltlager Lille Bodskov - und alle feiern mit. Foto: Kreisjugendpflege

Weggelockt vom Camp, traf der Jubiliar auf seine Familie und Freunde, die bereits auf ihn warteten. Sie waren extra mit einem Bus angereist, um diesen Tag mit ihm zusammen zu feiern. Mit einem Umzug geleiteten sie den Sportschützen zurück zum Lagerplatz. Dort ging es feuchtfröhlich weiter.

Der Jubilar Werner Schröter in Aktion: Auf geht’s zur Taufe.

Der Jubilar Werner Schröter in Aktion: Auf geht’s zur Taufe. Foto: Kreisjugendpflege

Mit einer launigen Rede erinnerte die 25-jährige Taufpatin Lea an gemeinsame Momente: wie etwa an einen Kühlschrank in der Ostsee. Sie sagte vor allem „Danke“, bevor Werner Schröters Kopf im Taufbecken verschwand.

Das war das Team der ersten Stunde: der Jugendvorstand der Bezirksschützen Stade.

Das war das Team der ersten Stunde: der Jugendvorstand der Bezirksschützen Stade. Foto: Bast

Werner Schröters ehrenamtliche Karriere

Angefangen hat er 1972 als Sportschütze in Borstel. 1983 machte er den Jugendleiterschein und wurde stellvertretender Bezirksjugendleiter. Werner Schröter organisierte und leitete bereits damals zusammen mit einem Team zweimal im Jahr Bezirksjugend-Lehrgänge. Das war der Startschuss für seine ehrenamtliche Laufbahn in der Jugendarbeit.

Auf Borstel folgte für 13 Jahre der Schützenverein Horneburg. Seit 2013 ist Werner Schröter in Ladekop aktiv. Zwischenzeitlich war er zudem als Ausbilder der Jugendleiter für den Landesverband tätig. Er hat den heutigen Jugendtag des Bezirksschützenverbands mit ins Leben gerufen, ebenso wie die Struktur, mit der sich der Verband im Jugendbereich seitdem eigenverantwortlich organisiert.

Die Dezember-Ausgabe von 1987 der Zeitung „No Name“ der Bezirksjugendschützen Stade.

Die Dezember-Ausgabe von 1987 der Zeitung „No Name“ der Bezirksjugendschützen Stade. Foto: Bast

Aus dieser Zeit stammt auch die Zeitung der Bezirksschützenjugend Stade mit Titel „No Name“. Die heißt wirklich so und erscheint noch immer.

1999 zum ersten Mal nach Lille Bodskov

Als die damalige Kreisjugendpflegerin jemanden mit handwerklichem Geschick für das Zeltlager suchte, begann Werner Schröters Zeit in Dänemark. So kam es, dass der Schütze 1999 zum ersten Mal zur Instandsetzung mit nach Lille Bodskov fuhr - und dabei blieb es nicht.

Wer einmal vom Lille-Bodskov-Fieber infiziert ist, kommt immer wieder.

Silke Schröter

Er investierte Urlaubstage und immer wieder Wochenenden für Dänemark, spielte bei Notfällen die Feuerwehr und half auch aus der Ferne per Telefon. Neben den Reparatur-Wochenenden zu Ostern und im Herbst kamen je eine Woche für Auf- und Abbau des Zeltlagers für den Familienvater hinzu. „Ich lebe das“, erzählt er freudestrahlend. „Mein Jahresplan wird getaktet durch Dänemark.“

Im Spagat zwischen Engagement und Familie

Hinter Werner Schröter steht seine engagierte Ehefrau Silke. Sie hält ihm den Rücken frei und unterstützt ihren Mann bei seinen Aktivitäten rund um das Zeltlager. Bremst ihn ab und zu ein wenig, bevor es zuviel wird. Er nickt, während seine Ehefrau erzählt. Auch Silke Schröter habe unlängst das „Lille Bodskov-Fieber“ gepackt, berichtet er lächelnd. Sie fügt schmunzelnd hinzu: „Wer einmal infiziert ist, kommt immer wieder.“ Das beste Beispiel dafür ist schließlich ihr Mann, der mit seinem Engagement nun schon seit 25 Jahren mehrmals im Jahr vor Ort ist.

Ausblick für das Zeltlager Lille Bodskov 2025

Werner Schröter war gerührt von der Taufe: „Das war mein Highlight, auch wenn alle Projekte einen gewissen Charme hatten“, sagt er. „Nur wieso habe ich 25 Jahre damit gewartet? Das hätte ich schon früher machen sollen.“ Stolz blickt er auf sein rotes Dänemark-T-Shirt.

Und wie sieht es im nächsten Jahr aus? Das Ehepaar Schröter blickt sich kurz an, beide lachen. „Noch ist alles offen. Wenn es ihm gesundheitlich gut geht, ist er bestimmt wieder dabei“, ist Silke Schröter sicher.

Mit Herz und Engagement dabei: Silke und Werner Schröter. Lille Bodskov ist für sie der schönste Flecken außerhalb vom Landkreis Stade.

Mit Herz und Engagement dabei: Silke und Werner Schröter. Lille Bodskov ist für sie der schönste Flecken außerhalb vom Landkreis Stade. Foto: Bast

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