TTina Turner und die fleißigen Helfer in der Altländer Festhalle

Am Haupt-Tresen: Bernd Baekler, Birgit Wilczinski, Monika Baekler und Birgit Deppe (von links) schenken Getränke an die Gäste aus. Foto: Lankuttis
Sie bauen auf und ab, schenken Getränke aus und kümmern sich um alles, damit der Abend mit Tina Turner ein gelungener wird: die Mitglieder des Vereins Lust auf Kultur. So lief die Veranstaltung in der Altländer Festhalle.
Jork. Insgesamt 21 Ehrenamtliche machen das Konzert in der Festhalle in Jork erst möglich. Alle sind begeistert und entspannt bei der Arbeit. „Wenn die Gäste Spaß haben, haben wir auch Spaß“, sagt Rüdiger Vollmers, der im Hintergrund Getränkekisten schleppt. Der Ansturm an den beiden Tresen ist vorbei und Nachschub nötig. Volker Petry schlängelt sich mit einer leeren Holsten-Kiste durch den Saal und sammelt Gläser und Flaschen ein.
„We don‘t need another hero“, singt das Tina-Double. Sexy im Lederminikleid und mit kraftvoller Stimme ähnelt Sängerin Maureen von der Coverband This is Tina der Queen of Rock frappierend. Mit zwei Backgroundsängerinnen und Tänzerinnen sowie einer sechsköpfigen Band zieht sie eine Show ab, wie Tina Turner in ihren besten Jahren. Bei „What`s love got to do with it“ gibt es Zugabe-Rufe. „Sie gibt alles. Mitreißend, wie Tina Turner“, schwärmt Inge Stechmann und ergänzt: „Toll, was der Verein Lust auf Kultur alles auf die Beine stellt. Da muss man nicht nach Hamburg fahren.“

Sängerin Maureen begeisterte das Jorker Publikum als Tina Turner. Foto: Lankuttis
Frank Deppe, der Vorsitzende des Vereins, ist überall. Mit Glitzerjacke und ebenso leuchtenden Turnschuhen läuft er auf die Bühne und macht Fotos zur Erinnerung, besorgt neues Kleingeld zum Wechseln, bringt den Künstlern in der Pause Wasser. Er hat die meiste Arbeit, schon im Vorwege. Deppe hat die Band, die Hotelzimmer, die Halle und eine Profi-Firma für die Bühnentechnik gebucht, Eintrittskarten entworfen und drucken lassen und vieles mehr. „Genialer Abend, die Leute sind sehr gut drauf“, freut sich Deppe.
„Wenn wir das nicht machen würden, wäre Jork tot.“
Ein starkes Gemeinschaftsgefühl verbindet die Freiwilligen untereinander und mit den Gästen. Das ist immer wieder zu spüren. „Wir kennen uns alle“, sagt Birgit Wilczinski hinterm Tresen. „Für das Dorf und die Gemeinschaft mache ich das gerne.“ Ihr Mann hilft beim Auf- und Abbauen mit. Ein großes Zelt, das den Eingang und die Raucher vor dem kalten Wind schützt, Podeste, Stehtische und ein zweiter Tresen müssen aufgebaut werden, Gläser bereitgestellt werden.
Auch Herbert Scharf war schon um 14.30 Uhr zum Aufbauen da und nur kurz zu Hause, um bis Mitternacht in der Festhalle zu bleiben. „Wenn wir das nicht machen würden, wäre Jork tot“, sagt er. „Und wir haben ja die schöne Halle, die wir mitrenoviert haben.“ Er gehört mit Gabi Frieß und Monika Duszat zum Einlass-Team. Alle drei waren schon bei der Gründung des Vereins Ende 2011 dabei.
Karten abreißen, Armband umbinden - die drei sind eingespielt, schnell und herzlich. „Wahnsinn, was hier alles los ist“, staunt eine der ersten Besucherinnen. Auf die nächste Veranstaltung, ein Konzert mit Pianist Justus Franz am 28. März, braucht sie nicht aufmerksam gemacht werden. Sie hat schon eine Karte.
Ab halb sechs im Back-Shop und abends in der Festhalle
Scharf hat für jeden ein freundlichen Spruch auf den Lippen und umarmt oft Bekannte. So viel Zeit muss sein. Die meisten kommen aus Jork, überwiegend ältere, aber auch die junge Generation ist vertreten. Gabi Frieß hilft gerne mit, obwohl sie schon ab morgens halb sechs im Back-Shop gearbeitet hat. Durch ihr Ehrenamt habe sie viele Menschen kennengelernt, tolle Beziehungen und Freundschaften seien entstanden. Monika Duszat schwärmt ebenfalls: „Mein Mann und ich sind gerne dabei. Es ist eine schöne Gemeinschaft im Verein.“
Ab 19 Uhr füllt sich der Saal schnell. Im Vorprogramm heizt Gitarrist Mark Eaton mit „Lady in Black“ ein. An den Tresen ist viel zu tun. Doch ohne Hektik schenken Monika und Bernd Baekler, Birgit Wilczinski und Birgit Deppe, die Ehefrau des Vorsitzenden, Getränke zu günstigen Preisen aus. Ab 22.30 Uhr haben sie mehr Ruhe, genießen hinterm Tresen tanzend „Private Dancer“ von Tina Turner. Der Saxofonist bekommt einen verdienten Extra-Applaus. Bei „The best“ steigt er mit dem Gitarristen zusammen über einen Tisch sogar ins Publikum.
Erst nach drei Zugaben endet das Konzert um 23.30 Uhr. Für die Ehrenamtlichen ging die Arbeit am Sonntag mit Aufräumen und Putzen weiter. Der Verein Lust auf Kultur mit rund 140 Mitgliedern bringt viel Kultur nach Jork. Deppe, der Antreiber und Ideengeber, sagt: „Im Verein etwas bewegen, das können wir nur alle zusammen.“